andere Steuerzeiten mit Originalnocke

  • Hallo,


    ich baue gerade einen Motor neu auf und habe mich gefragt, ob bei der originalen 2J4 Nockenwelle es etwas bringt, die Steuerzeiten zu verstellen?
    Da ich mich drehzahltechnisch zwischen 3000 und 5500 Umdrehungen bewege, brauche ich die Nennleistung bei glaube ich 6500 gar nicht.


    Überlegung ist, die Nockenwelle ein paar Grad nach früh zu verstellen, da dann der frühere Einlaßschluss das Leistungsmaximum nach unten verlagert.


    Danke für sinnvolle Antworten, Gruß
    Stefan, der Einzylindär

  • Hallo Stefan,


    die Überlegung ist grundsätzlich richtig. ICH würde mit der Überschneidung auf max. 4° v.OT gehen. Im Falle einer neuen Steuerkette beachte die Längung auf den ersten tausenden Kilometern. Tendenziell verlagert die Längung die Steuerzeit nach hinten. Wieviel genau das ist, weiß ich nicht sicher.
    Manche stellen die Nocke nach EVs ein.


    LG
    XTheo

  • Hallo XTheo,


    danke für die Antwort.


    Frage ist, wie sich der vorverlegte Überschneidungs-OT (wenn beide Ventile gleich weit auf sind) und das frühere Öffnen des Auslaßventils auswirkt.....


    Ich denke mal drüber nach.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo stefan,


    Ehrlich gesagt glaub ich zahlt sich der aufwand net aus. Theos idee des prophylaktischen vorverdrehens zur kompensation find ich allerdings nett und sehr interressant!!!
    Wenn du aber wirklich wumms untenrum (ich bin kein fan davon aus mechan. Gruenden) willst wirst du um die mc140 nocke net herumkommen!


    Lg


    Christian

    And I believed in Joe when he said we had to fight
    And I believed in Jimmy when he told us to unite

  • Servus Christian,


    danke für deine Antwort.


    Mir ist klar, daß die SR nie der Dampfhammer wird, wie er teilweise in der Presse dargestellt wurde und wird.
    Ich mag keine hohen Drehzahlen und wie eingangs schon beschrieben will ich etwas mit der Nenndrehzahl runter.
    Mein Motor hat einen (un)gesunden Öldurst mit etwas über 800 ml auf 1000 km. Deshalb arbeite ich an Ersatz.


    Ich habe zwei 2J4 Motoren geschlachtet (beide mit angeschliffenem Gehäuse am Ritzel) und möchte mir nun daraus mit einem dritten Gehäuse etwas Gescheites bauen.


    Kurbelwellen sind beide hinüber, da mache ich Nägeln mit Köpfen, neuer Pleuelsatz. Zylinder können auch nichts mehr, da kommt auch ein neuer Kolben rein. Ich habe mir einen neuen Yamahakolben im 2. Ü aus der Bucht gefischt.


    Eine Nockenwelle samt Kipplern ist hinüber, die andere hat leichte Laufspuren, die Kipphebel sind noch gut ballig. Die kann man vielleicht noch verwenden.


    Ansonsten möchte ich die Kanäle im Kopfe leicht durchfiedeln und glätten, Führungen sind noch gut, Sitze nachschneiden, originale Ventilschaftdichtungen drauf, Fußdichtung weglassen und alles sorgfältig zusammenbauen, also auch mit dem Einstellen der Steuerzeiten. Wenn ich da 2-3 Grad früher bin um die Längung der Steuerkette zu kompensieren, ist das sicher keine schlechte Idee vom Theo.
    Vielleicht noch die größere Ölpumpe, weil ich mir damit mehr Haltbarkeit und weniger Verschleiß erhoffe.


    Das Ganze soll schön laufen und sparsam sein. Hochdrehzahlorgelei mit dem Messer zwischen den Zähnen bei extremer Schräglage ist nicht meine Fahrweise.


    Liebe Grüße und vielen Dank
    Stefan

  • Ähm, also... ...Verstellung der NW von neuer Kette auf gerade Verschlissene würde ich auf 4°NW schätzen. Das könnte man aus den Längenverhältnissen Steuerkettenspanner und Abstand KW-NW errechnen.
    Ist aber nicht Thema hier.


    Meine Erfahrung ist, das mit neuer Kette das Moped oben wieder mehr aufgeht. Auch Modellübergreifend. Also die NW gen früh zu drehen um die Nenndrehzahl zu reduzieren... ....da wäre ich mir jetzt nicht so sicher.


    Gibts Erfahrungen von Kettentauschern?


    Wesergruß
    Malte

  • malte500
    Ich hab mehrmals festgestellt, dass sich eine neue Kette innerhalb der ersten paar hundert Kilometer soweit längt, dass danach die Nockenwelle um ca. 7° später steht, wo sie dann auch sehr lange bleibt. Es dürfte schwierig werden, die Längung aufgrund der Kettenspannerstellungen zu errechnen, wenn man nicht die genaue Geometrie des Spanners, der Gleitschiene und die Wellenabstände hat, lass mich aber gern vom Gegenteil überzeugen.
    Deine Erfahrung, dass "mit neuer Kette das Moped oben wieder mehr aufgeht", ist genau gegenteilig mit der Feststellung fast aller anderen SR-Treiber, und auch logisch zu erklären. Eine späte Nockenwelleneinstellung (=gelängte Kette) bringt einen späten Einlassschluss, der wiederum die Leistung nach oben verlagert.


    Gruß
    Hans

  • @all:
    na dann wuerd ich sagen sollt der stefan wirklich ein vordrehen um 4Grad ernsthaft ins auge fassen.


    l.g.


    Christian

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  • Hallo,


    das ist doch mal eine gute Info. Dann ist Früherstellen der NW gesetzt, damit die NW nicht später steht als der Nominalwert mit eingelaufener Kette. Ob ich dann noch etwas früher gehe, werde ich mir dann überlegen.


    Vielleicht probiere ich dann auch beim Zusammenbau mal eine gebrauchte Steuerkette im Vergleich zu einer neuen und messe die Abweichung der Steuerzeiten. Ist sicherlich auch mal interessant.
    Wenn es wirklich so ist, wie Hans schreibt mit den 7° spät, dann wäre eine gute gebrauchte Steuerkette einer neuen vorzuziehen...! :D


    Ich werde auf jeden Fall berichten, es dauert aber noch ein paar Wochen, bis Zylinder gebohrt ist, die Kurbelwelle überholt und so weiter. Ich habe noch eine gute, nicht ausgeschlagene Rockerbox, die muss ich auch noch festsetzen mit Madenschrauben.


    Gruß und danke
    Stefan, der Einzylindär

  • Um die Steuerzeiten einstellen zu können, brauchst Du aber Noniusbohrungen im Nockenwellenradl. Ein ganzer Zahn ist auf alle Fälle zu viel.


    Gruß
    Hans

  • Also rein gefühsmäßg kommen mir 7° extrem viel, wenn nicht sogar unglaubwürdig vor. Ist dieser Wert wirklich realistisch? 8o

  • Der FPG hat seinerzeit unabhängig von mir den gleichen Wert gemessen. Ausserdem sind 7° wirklich nicht viel, wenn man das bisserl am Kettenrad dreht. Weniger als 1 Zahn..
    Übrigens ist das einer der Gründe, warum ich den Unterbrecherkontakt oder elektronischen Pickup für eine CDI niemals an der Nockenwelle triggern lassen würde, so lang die mit einer Steuerkette angetrieben wird..


    Gruß
    Hans

  • Uhhh das mit dem trigger ist aber einmal ein argument wie ein "Gangl" beim bauernschnapsen!!
    So hab ich das nie ueberlegt!
    Kompliment hans seeeeehr elegant die ueberlegung!


    Lg


    Christian

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    2 Mal editiert, zuletzt von Hudriwudri ()

  • Hallo Hans,


    das mit dem Noniusrad ist mir schon klar. Ich habe gelesen, daß das 40°-Radl am einfachsten herzustellen ist. Ich werde mal probieren, das Rad auf einen Teilkopf zu spannen, mir an der vorhandenen Bohrung die 0 zu holen und dann immer 40° weiterzukurbeln... Falls es nicht klappt, melde ich mich und bitte höflich um Hilfe....!


    :314:


    Gruß
    Stefan, der Einzylindär

  • So mach ich das. Wichtig ist, dass mans nach der (von Loctiteresten gereingten) Zentralbohrung auf Rundlauf ausrichtet, die 8 Bohrungen mit dem Zentrierbohrer anzentriert, und weiß, dass die Radl manchmal ganz schön hart sind. Ich reib sie mit einer 4,03H7er Maschinenreibahle, dann geht der Stift schön durch.


    Gruß
    Hans

  • Zitat

    Original von Hudriwudri
    Uhhh das mit dem trigger ist aber einmal ein argument wie ein "Gangl" beim bauernschnapsen!!
    So hab ich das nie ueberlegt!
    Kompliment hans seeeeehr elegant die ueberlegung!


    Lg


    Christian


    Aus dem Grund hab ich jetzt bei den XS Motoren den Trigger auf den KW Stumpf gesetzt und einen grossen Durchmesser gewaehlt wg besserer Gradgenauigkeit, und das werd ich bei der SR auch probieren.


    Gruss
    Hans

  • @insider:
    Geb dir schon recht, wobei bei der xs längt sich da etwas?
    Ich hab bei meiner einmal im jahr die blaue boyer abgeblitzt und das passte eigentlich immer ?(


    L.g.


    Christian

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  • Wie schon gesagt, sie längt sich am Anfang kräftig, dann kaum mehr. Aber Rumtanzen tut er, der Zündzeitpunkt, wenn er auf der Nockenwelle liegt. Zumindest hat mein XS400SE-Schopper(*) das seinerzeit sehr kräftig getan, wenn ich ihn mit dem Strobo verfolgt hab. Sowohl Michael Moore als auch Tony Foale, u.v.m. leg(t)en ihre Pickups, wenns irgend möglich war, auf die Kurbelwelle.


    (*)Ich war jung und brauchte billig einen fahrbaren Untersatz. Abgrundtief hässlich, aber guter Motor, 6 gut abgestufte Gänge, sehr zuverlässig 1kick only, und dank durchgerosteter Tüten saulaut :)

    Gruß
    Hans

  • @Christian


    ich denke mir dass auch beim Lastwechsel, harten Schalten etc das ganze -wenn auch minimal- ins taumeln kommt und dass beim Gasaufreissen danach der Impuls praeziser abreisst wenn man da etwas Bewegung rausnimmt


    oha da war der andere Hans schneller :yl:

  • Ahh danke und wieder etwas dazugelernt!
    Ich muss meine 447 jetzt sowieso einmal demnaechst ueberholen und restaurieren.


    Lg


    Christian

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