Pleuelauge: Beschichtung ausbessern

  • XTheo:


    hab ich leider nicht.


    Und auch nur verbaute Pleuel, dann wäre das verschicken kein Problem.


    Hättest Du ein loses Schrottpleuel?


    Wäre auch etwas aussagekräftiger eine Reparaturbeschichtung mit einer Legierung zu messen.


    Meine behandelten Pleuelaugen sind da eher Konglomerate aus Original-Restbeschichtung, Kupfer,


    Bronze, Bronzeverstärktes Kupfer und seit neuestem: mit Kupfer geschmeidiger gemachte Bronze.


    Nachdem sich die Mischung über Nacht getrennt hat.


    Aber geschüttelt und gerührt sind die Elektrolyte wieder einsatzfähig.


    Gruß
    Ralf

  • Da laut Beschreibung die Tampongalvanisierung nur sehr dünne Schichten im µ-Bereich erlauben soll, hab ich mir überlegt, ob man nicht mit einer (evtl. rotierenden) Anode im Zentrum des Pleuelauges eine Badgalvanisierung durchführen könnte. Schätze mal, der Japaner macht das auch nicht anders. Man sieht bei den meisten XT-Pleueln, dass zur Aufkohlungsschutzverkupferung, die den ganzen Pleuelschaft überzieht(entscheidend für das Einsatzhärten des großen Pleuelauges), das kleine Auge nochmal zusätzlich verkupfert wurde.


    Gruß
    Hans

  • Zitat

    Original von Hiha
    Da laut Beschreibung die Tampongalvanisierung nur sehr dünne Schichten im µ-Bereich erlauben soll,


    da sind mit den richtigen Geräten und Zutaten schon größere Schichtdicken möglich.
    Wird oft im Reparaturbereich bei Hydraulik , Druckmaschinen , Schiffbau usw. eingesetzt.


    Im vergangenen Jahrtausend hab ich unter anderem auch mal so kleine Teile verkupfert , als Anode ein Kupferrohr mit ein paar kleinen Querbohrungen zur stetigen Elektrolytzufuhr , als "Elektrolytträger" ein Stück Baumwollfilz , Spannung 10-12V , nach dem Galvanisieren mit Reibahle und Rollierdorn auf Maß gebracht .... fertig
    für punktuelle Ausbesserungen geht ein Pinsel aus feiner Kupferlitze ganz gut , Elektrolyt kann man dafür mit Zusätzen in Gelform bringen

  • Hallo,


    gestern kam das Pleuel von Peter und ein bestelltes Kupferelektrolyt bei mir an.


    Das Pleuelauge ist stark verschlissen, von einer Verkupferung sind nur noch seitlich


    sehr geringe Spuren vorhanden, also oval.


    Mit einem neuen Kolbenbolzen konnte ich oben ein 0,05er Fühlerblatt und seitlich


    ein 0,03er einschieben und damit die Ovalität bestätigen.


    Nach einem Reinigungs- und Feinschleifdurchgang habe ich mit dem neuen Kupferelektrolyt


    90 Minuten lang galvanisiert und damit eine gleichmässige, glänzende Kupferschicht aufgetragen.


    Beim eingeschobenen Kolbenbolzen konnte ich nun oben ein 0,02er Fühlerblatt einschieben,


    seitlich kein Spiel mehr feststellbar.


    Um das Restspiel auszugleichen, habe ich nur noch oben und unten im Pleuelauge galvanisiert.


    Und genau das verträgt die Beschichtung nicht und es kommt zu abplatzenden Stellen.


    Also die gesamte Beschichtung rausgeschliffen (eine Alu-Zylindermutter mit drumgewickeltem


    240er Schleifpapier passt dafür genau) und nochmal mit meiner Spezialmischung Kupfer- Bronze


    90 Minuten galvanisiert.


    Beim Zusatz- Auftrag oben und unten kam es dann auch zu abplatzenden Stellen, aber viel weniger


    und kleiner als mit purem Kupfer.


    Man kann also einen beginnenden bis leichten Beschichtungschaden mit der Stiftgalvanic reparieren


    und damit das Pleuel noch eine Weile benutzen.


    Ein stärker verschlissenes Pleuelauge, bei dem auch schon Ovalität vorhanden ist, läßt sich damit wohl


    nicht mehr retten, dann ist meist auch das untere Pleuellager nicht mehr ganz fit, wie man an Peters


    Pleuel sehen kann.


    Um die Haltbarkeit der Reparaturbeschichtung zu prüfen, werde ich das Pleuel zu XTheo schicken.


    Gruß
    Ralf der Hausel

  • Hallo,


    hab doch noch rumexperimentiert und durch Zufall eine Mattbronzierung entdeckt:


    eine Mischung mit höherem Bronzeanteil mit dem stärkeren Kupfer-Strom aufgetragen,


    ergibt eine matte Beschichtung bei der die einzelnen Schichten besser aneinander haften.


    Jetzt ist das stark verschlissene Pleuelauge in alle Richtungen spielfrei.


    Durch den abschließenden Läppdurchgang mit Sidol, wird die Kupferbronze seidenglänzend.


    Gruß
    Ralf der Hausel

  • Hallo,


    in der Original- Reparaturanleitung sind folgende Daten zu finden:



    Bezüglich oberem Pleuelauge gibt es keine Angaben.


    Gilt das Mass der Bolzenbohrung im Kolben auch für das Pleuelauge?


    Das wäre ja ein Einbauspiel von 0,01-0,02mm und damit ein leichtes wackeln normal.


    Oder ist spielfrei und trotzdem noch frei gängig da besser?


    Gruß
    Ralf der Hausel

  • Nee. Wir können`s bei uns leider nicht messen, weil die Bohrung so lütt (klein) ist. Eine zweite Adresse ergab auch nix Anderes.
    Ich fürchte, ich muß passen.
    Es bleibt dann nur ein praktischer Test oder ein Versuchsaufbau.


    Sorry, XTheo

  • Mit einem Lehrdorn kann man nichts messen.
    Das mit dem sägen versteh ich auch nicht.
    Ein mini dreipunkt Messschraube ist nötig

  • Zitat

    Original von XTheo
    Aufsägen? Echt jetz`?


    ....ja klar, wenn dem nix entgegensteht. Der Pleuel war eh für die Tonne.


    Dann wissen wir ob die aufgetragene Schicht "was kann" oder ne Oma is.
    Wenn die Härtemessung positiv ausfällt kann der Ralf ja mit dem Feldversuch starten. Vorher täte ich das nicht machen.

  • Zitat

    Original von oldman
    ...vielleicht Pleuelauge durchsägen, würde der Platz dann ausreichen ?


    moin youngboy... :bus:
    ich liebe diese/deine unkonventionellen lösungen... !


    gibt es eigentlich angaben wie hart die original beschichtung ist/sein muß?
    hatte vor 4 jahren bei jemandem die fußdichtung erneuert. der blick auf´s small end war wirklich übel. der eigentümer hat mir trotz jeglicher warnung befohlen alles so wie es ist wieder zusammen zu bauen.... und was soll ich sagen, der fährt damit immer noch!


    gruß,
    M.

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