Speedway Projekt "Sidewinder"

So...

...nachdem ich die letzten Monate an der Gurke vom Lehrling mein Leben vertan habe, nimmt nun endlich das Projekt "Sidewinder", also die Speedway SR, Fahrt auf. Begonnen wurde mit dem Heck. Das innere Schutzblech mitsamt der Originallampe ist in Nullkommanix (zwei Schrauben) zu entfernen. Somit steht dem Spass auf dem Oval hintenrum schon mal nix mehr im Wege...

Diue Blinker Marke Polizeisportschau 1956 und die Scheiß- 2J4 Räder fliegen natürlich noch auf den Müll. Hinten kommt ein 48 T Hinterrad rein, vorne werden es selbstredend 21". Trialbereifung ist beim Bahner obligat...

Der XT- Tank ist für diese Maschine noch zu groß und vor allem zu teuer... Da muss was kleineres her...

Derf Sitz ist auch nur ein Platzhalter

Ersma

Jörg

So!

Da lag noch ein kaputter XT Tank im Schuppen. Immer noch zu groß, aber das lässt sich beheben...

Lenker ist sehr breit und aus Stahl. Ich rechne mit Stürzen in Serie. Da lass mich das mal mit Alu... Vorerst!

Das Ducktail- Teil ist ziemlich stabil. Das finde ich an der Stelle allerdings ganz passend, da es die Rahmenenden zueinander ein wenig versteift. Außerdem kann man die Karre daran gut anschieben und hochheben...

Gewichtsersparnis ist in diesem Fall nicht das erste Ziel. Siehe auch Lenker. Die ersten Versuche werden ihren Tribut fordern. Für Leichtbau werde ich später mal einen Flattracker machen. Das sind ja mehr so die dekorativen Kräder...

Fahren will ich gern auf der Strasse (also Feldwege und Einspursträßchen ohne Strich. Das Teil soll also zugelassen werden. Wenn alles gut geht, ist vielleicht auch mal ein kleiner Abstecher auf einen Ovalkurs drin. Da arbeiten wir noch dran...

Nu muss ersma viel geschweißt und geflext werden, die Radnaben erleichtert, ein Sitz gedengelt, gepolstert und bezogen, die Gabel gekürzt und poliert, die Räder eingespeicht und zentriert werden und so weiter. Wenn das alles steht, wird abschließend über Proportionen noch mal gegrübelt...

Eine große Frage ist beispielsweise die Lage des Frontfenders: An die Tauchrohre oder lieber mitfedernd an die Gabelbrücke? Man hat's nicht leicht...

Alles nicht so einfach...

Gewicht werde ich bei dieser Maschine ersma nur dort sparen, wo ich nicht auf Stabilität bezüglich Stürzen angewiesen bin.

Den Innenkotflügel wegzulassen wäre sicher ein Leichtes. Auch könnte ich ein filigraneres Rücklicht verwenden. Ich habe aber ein paar Grundasätze...

Zum ersten verwende ich, was da ist und recycle, was das Zeug hält. Als ich Theo neulich die komplett vergammelte Sitzbankplatte gezeigt habe, die ich wieder upcykeln will, ist sogar er leicht verblasst...

Weiterhin ist für mich ein Motorrad nur und ausschließlich ein Motorrad, wenn ich es an jedem Tag des Jahres benutzen kann. Daraus ergeben sich ein paar Einschränkungen, beispielsweise auch in Bezug auf Fender und Kettenschutz. Was die sogenannten Biker da machen, sieht immer besser aus als mein Kram. Dafür habe ich das ganze Jahr Spass.

Meine Maxime:

"If it doesn't look good with Fenders, it doesn't look good!"

Ich sehe aber die Problematik und bin am Optimieren

Seitlich angebrachte Kennzeichen und Lichterketten sind aus praktischen Gründen in diesem (eigentlich in jedem) Fall ein NoGo!

Beim Vorderrad bin ich guter Dinge. Ich habe schon bei zweien meiner Maschinen eine gekürzte Gabel verbaut, einmal mit 3.50x19, einmal mit 4,00x18. Beides geht, und beides dürfte nicht viel kleiner sein als ein 2,75x21 auf 1,60er Felge. Das nimmt sich alles nix...

Auch hier wird der Versuch zeigen, was geht. Auf den Bildern ist die Gabel schon ca. 30mm durchgeschoben.

Klar ist: Originallänge geht nur bei schmalem 18Zöller. Ich will ja nicht zum Mond fahren...

Heckbügel mit Endurokotflügel ist leider gar nicht Bahnsportoptik...

Ersma

Jörg

So!

Nach einiger Klein- und Drecksarbeit sind die Räder fertig zum Zentrieren. Es handelt sich fast ausnahmslos um abgeranzte und wieder aufgearbeitete Gebrauchtteile.

Naben: erleichtert und poliert
Felgen: enteloxiert und poliert
Speichen: gestrahlt und mattschwarz beschichtet
Bremse vorn: nach rechts verlegt
linke Bremsscheibenaufnahme: entfernt
Radlager und Simmerringe: neu
Nippel: neu, Messing vernickelt
Vorderradfelge 21 x 1,60
Lagerdistanzen: neu aus Alu

Nun kommen die Gabel und die Bremsankerplatte auf Diät und Beautyfarm...

Gewogen habe ich nur die Vorderradnabe. Von 1800g auf knapp über 1500g reduziert. Hinten sind allein schon durch die Aludistanz 100g flöten.

Prinzipiell versuche ich das meiste Gewicht durch Abtragen von und Verzicht auf Oberfläche zu sparen. Das ist wesentlich stabiler als Löcher zu bohren.

Wenn beide Räder bereift sind, werde ich sie mal mit Serienrädern vergleichend wiegen.

Bei der ungefederten Masse kann man m. E. nicht sparsam genug sein...

So Leute,

nach langer Recherche in Sachen Vintage Jawa Bahnmaschinen habe ich mich mal ausgiebig mit dem Heckfender beschäftigt. Er besteht nun aus den Resten von drei vergammelten Schutzblechen und vielen, vielen Versatzstücken aus einer alten Blechtafel, die auch noch im Schuppen stand. Der Fender ist asymetrisch. Das heißt, rechts deckt er seitlich viel mehr vom Rad ab. Das ist ja auch die gefährliche Seite für den Piloten. Vorne habe ich ihn so hinbekommen, dass er sich oberhalb der Schwinge verjüngt und nach unten fortsetzt. Somit sollte die Themen Dreck, Schnee, Wasser, Sand und Matsche endgültig abgehandelt sein. Voraussichtlich wird er unten noch weiter verlängert, weil dort unter der Schwinge eine kleine Batterie sitzen soll. Der Fender ist so stabil, dass er den Batteriekasten mit halten kann.

Ich werde den Serienkettenschutz fahren. Diesen habe ich auf der Reifenseite auch noch mit Blech ergänzt. Der gute Schutz der Kette ist bei solch einem Wintermoped nicht hoch genug einzuschätzen.

Die heckausleger werden auch noch durch eine filigrane Rohrbogenkonstruktion ersetzt. Die originale Schutzblechhalterung bleibt an dieser Stelle erhalten. Ist einfach sehr gute Technik...

Hier ein paar Bilder:

Zitat

Original von Hudriwudri
Jetzt brauchst nur noch einen Lenker der rechts (edit flüstert mir grad ins Ohr "liiiinks"!!)höher steht
...... Und den linken Fußrasten vorn am rahmenrohr,

Lg

Christian

Ps: und einen Motor mit ueppigst schmalz

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Ersma TÜV machen...

Soooooo. Endlich hatte ich mal Zeit für den Heckumbau. Ich wollte nicht, wie oft gesehen, die Kastenprofile einfach absägen. Hab mich für den aufwändigeren und eleganter aussehenden weg entschieden. Also schön vorsichtig die obere Hälfte der Rohrverpackung aufgetrennt und Stück für Stück abgehebelt. Darunter kamen ewig lange obere Rahmenrohre mit tüchtig Rost zum Vorschein.

Das Ganze habe ich dann versäubert, hinten rum wieder verschweißt, dann verschliffen und noch zwei kleine Halter aufgebraten. Gut, dass der überaus stabile und massige kotflügel inzwischen im Rohbau fertig ist und als Lehre herhalten konnte.

Als nächstes kümmere ich mich um die Verlängerung des Hecks. Ich brauche A die hinteren Haltepunkte fürs Schutzblech und B will ich den schönen Anschiebebügel damit ausformen, den alte Bahner immer haben.

Ersma

Jörg