Was tun nach Egetmaier?

Hat den niemand positive Erfahrungen mit dem EGU-Zylinder gemacht?

Habe seit Jahren einen unbenutzten 600m³-Zylinder von EGU rumliegen, den ich gedachte über den Winter zu verbauen.

motorang
Kann man die Lunker in der Zylinderwand sehen? Meine Hohnbild sieht eigentlich gut aus.

Was ich noch von früher weiß ist, dass man besser den Kolben abspeckt, weil der so schwer ist, dass ich persönlich gar nicht mit mehr Leistung rechen würde.

Gruss

Thomas

Schreib mehr Beiträge (glaube 35), dann wirst Du "Aktiv-Member" und darfst in Technik2 lesen, da stehen mehr Egu-Storys. Lesen sich aber ähnlich. Irgendwer hatte auch Bilder davon, da fehlten richtig Stückchen in der Lauffläche. Kann sein, daß es dieser oder n anderer Eguzylinder war, aber so rein optisch was das das Allerletzte.

Mit den Zylindern... Keine Ahnung, ich hab da nur 1-2 mal von gehört, die sind ja auch recht selten, da teuer und an sich unnötig. Größere Buchsen einzubauen ist jedenfalls einfacher und, so die Buchse ein Serienprodukt ist (glaube die vonner XT600 geht ->Suche), wohl billiger als einen Zylinder zu gießen. Und verstärken ist auch nicht so kompliziert, such mal nach Zuganker, Zylinderverstärkung und solchen Wörtern. Wenn der zugehörige Kolben dann auch noch schwer ist (wieviel wiegt er denn?), tät ich das Zeug nicht verwenden.

->Geschlechtersymbol: Thomas, weiblich???

Hallo,

ich bin ziemlich "neu" in diesem Forum; seid einiger Zeit lese ich hauptsächlich die Technikthemen.

Diese Zylinderprobleme kenne ich gut, die Lunker werden durch die sogenannte "Gußanhäufung" d.h. zuviel Material an einer Stelle, verursacht.

Die Egu Zylinder sind stellenweise sehr dickwandig (simples Modell), aber wenn
man, wie hier bereits 95mm Bohrung hat, wird der Einbau einer Büchse den
Gußkörper schwächen und abreißen. Habe einige Erfahrung diesbezüglich.

Wenn das Neubeschichten es nicht "brachte" muß man auch mal ein Teil wegwerfen.

Schönen Sonntag
Gottfried

Ja, allerdings hätte ich überhaupt keine Bedenken, was die Lunker auf den Fotos angeht.
Gruß
Sven

Danke motorang, für deine Bilder. Was die Lunker angeht, sind die ja deutlich erkennbar. In meinem Zylinder kann ich so etwas zum Glück nicht sehen. Schau, den Mahle-Kolben auf den Fotos meine ich, der ist doch viel zu schwer. Vergleiche mal das Gewicht zusammen mit dem Bolzen mit den Originalteilen. Eine Riesendifferenz habe ich damals festgestellt. Hast du auch mal das Gewicht deines neuen Teils von Herrn Wahl verglichen?

Gruss
Thomas

Deine Website ist übrigens der Wahnsinn.

So aus Interesse... Wieviel wiegtn das Zeug (Wahl und Egu/Mahle/wer auch immer)?

So jetzt endlich wieder Hallo und Danke für die Antworten auf meine Frage.

Was den Einbau von Büchsen in den Originalzylinder angeht, so habe ich seinerzeit auch meine Erfahrungen gemacht. Will mal schreiben wie ich zum 600er EGU kam. Meine SR 500, Bj. 1978 habe ich 1979 gebraucht gekauft. Nach kurzer Zeit wollte unbedingt mehr Leistung und nach missglückten Tuningversuchen durch die nahegelegene Yamahawerkstatt, machte ich mich selbst ans Werk. 600cm³ sollten es schon sein.

1. Versuch: Original-Gußbüchse ausgepesst, Zylinder ausgedreht, Neue Büchse gedreht (Spezialalu von Mahle), in Zylinder gepresst und bei Fa. Mahle nikasilbeschichten und honen lassen. Innendurchmesser war 95mm, d.h. Gehäuse noch ausgespindelt, Laufspiel ggü. Gußbüchse verringert, Mahle-Kolben 94,95mm von Porsche Turbo, abgespeckt und Kolbenbolzen innen runtergeschliffen bis Innendurchmesser wie Org.bolzen, konisch im Bereich des Kolbens, soweit, dass Kolbenclips gerade noch halten konnten. Kolben mit Bolzen und Clips wogen hinterher soviel wie Org.kolben ebenfalls mit Bolzen und Clips. Zylinder montiert und siehe da, Kolben klemmte an einer Stelle, ich schätze wegen Verzugs. Die Büchse war zu dick und die Wandung des Zylinders zu dünn. Also das Ganze nochmal. Das war Februar 1984, meinem letzten Lehrjahr bei Motoren-Werke-Mannheim, Nach Feierabend half mir mein Kumpel aus der Werkzeugmacherei.

2. Versuch: Neue dünnwandigere Büchse gedreht, sonst wie oben. Die 95er Zylinderkopfdichtung habe ich aus Kupferblech gefertigt, ausgeglüht und mit Blue Hylomar abgedichtet. Die hab ich später immer wieder verwendet und die gibt’s heute noch. Alles Zusammengebaut und der 600er lief wie's Tier. Dem Gerücht, dass das Aufbohren nichts bringen soll, kann ich eindeutig widersprechen. Der Motor hatte eindeutig mehr Power, d.h. bessere Beschleunigung und höhere Endgeschwindigkeit. Nur mit der Haltbarkeit war das so eine Sache. Etwa 1.000 km habe ich geschafft. Weil ich eine echt agile 600cm³ erlebt habe, wollte das Ziel nicht aufgegeben.

3. Versuch: Mai 1985 habe ich dann einen einbaufertigen, aber auf den gleichen Prinzip beruhenden 600er-Zylinder, vom Martin L. aus Ladenburg gekauft. Gibt’s den noch im SR-Kreis? Der hatte die Büchse nun in den Zylinder geschweißt, sonst war alles wie oben. Der Zylinder schien zunächst zu halten, bin glaube ich 2 bis 3 Jahre damit gefahren. Leistung war super, 180 km/h hatte ich schon mal geschafft. Ließ ich die Kupplung vom Stand raus zu schnell los, ging sie vorne hoch. Gabelstabi, Doppelscheibenbremse und White-Power-Gabelfedern wurden Pflicht.
Auf einer Alpentour im Regen ist es dann passiert, der Zylinder ist wieder am Fuß gerissen. Bin aber trotzdem noch heim gekommen!!! Auf der Suche nach einer Erklärung, könnte ein Grund sein: hohe Last, heißer Motor und Abkühlung durch Tropfwasser, lokale Spannungen und ausgereizte Materialstärken.
Habe immerhin schon wesentlich mehr km geschafft. Der KO-Grund war sicherlich der Gleiche wie oben. Eine Zugentlastung wäre es vielleicht gewesen. Die war aber noch nicht erfunden und aus dem SR-Tuningkreis ist „noch“ keiner drauf gekommen. Ich war seinerzeit nicht der einzige, der mit 600cm³ rumexperimentierte und diese bittere Erfahrung gemacht hat.

4. Ich wollte nicht aufgeben. 1985 erschien der 600er EGU-Umbau auf dem Markt. Ich laß, dass Herr Egetemeir einen eigenen 600cm³-Zylinder gegossen hat, der eine ausreichende Materialstärke aufweist. Also, keine Experimente mehr und her mit dem Zylinder. Außerdem sollte das Teil den TÜV-Segen bekommen. Es war April 1992, als ich den Zylinder als Einzelstück erwarb. Ich wollte den Einbau aber selbst machen, weil man hörte, dass die EGU-Umbauten nicht wirklich leistungssstärker seien. Meiner Meinung nach lag das an den höheren bewegten Massen. Kolben und Bolzen (direkt bei Mahle in Stuttgart gekauft, meinem neuen Wohnort) sind deutlich schwerer als die Org.teile und machen den Leistungszuwachs durch den größren Hubraum wieder zunichte.

Das Projekt habe ich bis heute nicht realisiert. Der EGU-Zylinder liegt immer noch da. Den Mahle-Kolben habe ich auch noch nicht erleichtert, nur den ausgeschliffenen Bolzen hab ich schon. 2007 will ich den Motor zum Laufen bringen, denn inzwischen wohne ich in Offenburg und hab ne Werkstatt im Keller, wenn auch noch nicht ganz ausgestattet.

Überhaupt fahre ich bis heute mit Originalmotor mehr schlecht als recht, eine Motorüberholung ist ohnehin dringend fällig.

Na ja, hätte nicht gedacht, dass das soviel Text wird. Habe halt schon fast 28 SR-Jahren auf dem Buckel. Die Profituner gähnen sicher schon.

35 Postings für Technik2? Na da werde ich noch eine Weile brauchen.

Grüße
Thomas

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Hallo DC,

Ich wiege die Teile mal wieder, hab die Gewichte nicht mehr in Kopf. Ist schon zu lange her.

Gruss

thomas

@35....

Schreib n Bißchen Blödsinn, verlink ein paar Pornos und dann wird das...

Aha!

Negativtuning durch mehr bewegte Masse ! Echt EXU-Tuning ...
Bitte mehr von diesen lustigen Geschichten!

Joe

Indirekt hat das schon n Einfluß... Aber mehr wegen Zerstörung der Lager, evtl vor Erreichen der Nenndrehzahl, das ist dann richtig richtig blödes Aua....

Ok, jetzt überlege ich mir das auch mit meinem EGU 600ccm Satz.
Aber da mein Kolben am Ende ist, was ist die beste Lösung?
Hätte gern schon ein bißchen mehr Leistung, und das für wenig Euronen. grüße SONIC

-> Suche!

Wär echt zu viel und ich weiß lang nicht alles (und bin irgendwie auch noch nicht fertig, also keine geprüfte Referenz).

Servus...

bringt der Wiseco Kolben gegen dem orginal Kolben etwas... ?
bei dem 2ten Übermaß 87,50 ?

Kedo Seite 80...

Gryzi...

Grad nicht da den Katalog.... Es gibt aber da aber mehrere Wiseco, welcher?

Hmmm...

steht nicht viel dabei...
verbesserte Form...
Kolbenhemd mit " anti detonation grooves"
Geschmiedet und 10:1 Verdichtet...

Gryzi...

Der hat dann mehr Kompression. Das sollte nützen, 10:1 ist auch nicht übertrieben... Ungefähr um dasselbe gehts auch bei den 90mm-Kolben, die 7% mehr Hubraum nimmt man eben mit, weils einfach ist und auch nicht schadet und bei der Brennraumentkraterung teilweise echt was wegkommt, ich hab einen Kopf, der ist so übel gegossen.... Da sind echt 2mm tiefe Krater drin und auch noch am Rand, wenn die weg sind ist der Brennraum größer... Größer als der Kolben und das stinkt, das ist sone Art Katzenstreuguß oder was weiß ich... Großserie eben.

Wenn der Kolben eh muß (und kein Havariezylinder vorhanden, der mit 90mm zu retten wäre, hätt ich den nciht, hätt ich diesen genommen), ist der sicher ne Überlegung wert. Fährt den denn einer?

Thomas
Schöne Geschichte! Hoffentlich läuft die Möhre nächstes Jahr wieder.
DC
Ein Kopf mit Kraterguss ist mir noch nicht untergekommen. Kann es vielleicht sein, dass da ein Vorbesitzer rumgeklopft hat?

Gruss
Hans

Zitat

Original von Thomas
So jetzt endlich wieder Hallo und Danke für die Antworten auf meine Frage.

Na ja, hätte nicht gedacht, dass das soviel Text wird. Habe halt schon fast 28 SR-Jahren auf dem Buckel. Die Profituner gähnen sicher schon.

35 Postings für Technik2? Na da werde ich noch eine Weile brauchen.

Grüße
Thomas

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Halte mich zwar nicht unbedingt für einen profi tuner (wie auch :D) aber Dein Bericht war alles andere als Gähn nämlcih sehr interessant, weiter so .

Könntest du einmal Fotos von der Lauffläche machen und sie hier einstellen so als Vergleich, das wär sehr nett!!

l.g.

Christian