Kein Radlagersitz mehr. Unfachmännischer Rat gefragt!

Puh, Hans; da fällt mir aber ein ganzes Gebirge vom Herzen!
Wenn da nicht dieser blöde Feiertag wäre (ich habe so das Gefühl, daß viele Betriebe am Montag schlichtweg geschlossen haben ...), würde ich mir Hoffnung auf baldiges wieder Fahren machen.

Fühlerlehre habe ich gerade getestet. Die ist nicht lang genug (das Lager hat einen Umfang von ca. 125 mm).

Ich konnte in den Spalt zwar locker ein 0,20er-Blatt stecken. Aber ein 0,10 kriege ich außen herumgelegt nicht zusammen mit dem Lager ´reingesteckt. Auch ein 0,08er nicht.

Nun muß ich sehen, ob ich irgendwo ein "Distanzblech" in den Maßen 10x125x0,07 auftreiben kann, dazu noch einen guten Loctite-Kleber (und zuvor muß ich noch die Lager auf der anderen Seite herausmachen und ersetzen, weil es sich dort nicht mehr so gut anfühlt wie bei dem herausgefallenen).
Dann kann ich hoffentlich bald wieder fahren.
(Und in der Zwischenzeit kann ich endlich meinen ausgebauten normalen Motor aufmachen, in den dann nach evtl. "Revision" die Hiha-Welle kommt.)

Zitat

Original von JoeBar
kannste Dich mit dem Zwischenblech eh nur "annähern" und den Rest mit Lagerkleber ausgleichen...

Genau das habe ich vor.

Klar, sind billigst Pfusch-Reparaturen Murks; aber wie ich ja anfangs geschrieben habe, ist für eine professionelle Lösung weder Zeit noch Geld vorhanden.
Und wenn das bei anderen Leuten mit Blech/Kleber seit zigtausenden Kilometern hält (siehe XT-Forum), hoffe ich, daß das bei mir auch der Fall sein wird.

Optisch sind keine Risse zu erkennen (habe keinen Röntgenblick).
Da ist einfach nur der Sitz extremst ausgerieben.

Vermutlich kann ich erst am Mittwoch auf die Jagd nach einem guten Lagerkleber und einem passenden Blech gehen.
(In der Millionenstadt Berlin ist die Chance, etwas zu finden schon größer. Dennoch habe ich schon manche Sachen in Berlin nicht gefunden und mußte sie von auswärts bestellen ...)

Der Schraubenscholz-Link funktioniert bei mir nicht.
Aber ich werde gleich ´mal am Montag anrufen, ob es dort solche Bleche gibt.

Lagerkleber (aber glaub´ nicht von Loctite) gibt es (exorbitante Preise) auch bei meinem Lagerfuzzi (der mit über 600 verschiedenen Simmeringen die größte Wedi-Auswahl der Stadt hat).
Wenn ich da den Name ´mal wieder habe, teile ich ihn Dir für Deine Sammlung mit, falls es nicht schon drin ist (ist irgendwie im Wiesenweg oder so).

Zitat

Original von guckie
versuche doch mal, den netten Lager-Verkaufsmenschen davon zu überzeugen, Dir ´n paar Tropfen von dem teuren Saft "probehalber" zu spendieren. (evtl zieht ja auch der Hinweis, dass Du dann in diversen Internetforen dafür verstärkt Werbung machen wirst.)
Oder aber Du kennst evtl. jmd., der bei einer KFZ Werkstatt oder sonst wo in der Industrie (am besten Maschinen- oder Fahrzeugbau) arbeitet (die verwenden das Zeug von Loct. auch an allen Ecken und Enden). Vielleicht kann Dir ja jmd. aus dem Betrieb leihweise mal ´n Kleingebinde über´s WE mitbringen und Du gibst den Rest nach getaner Arbeit wieder zurück.
Fragen kostet nix!
Ein ganzes Gebinde (so zwischen 20 und 50 ml) wird Dir im Keller sonst vergammeln.....und darum wäre es wirklich schade.
edit:
grade gefunden:
guck´mal auf der Seite
http://www.loctite.de/int_henk…te_de/loctite_content.cfm
"Entdecken Sie selbst, wie viel Innovation in jedem kleinen Tropfen Loc** steckt! Bestellen Sie jetzt Ihr persönliches kostenloses Produktmuster!"

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In dem Laden verkaufen sie eigentlich nur Lager und Simmerringe. Nur so nebenbei stehen in einem kleinen Regal halt auch noch ein paar Lagerkleber u.a.
Das sind geschlossene Packungen. Die wird keiner aufmachen, um mir davon "ein paar Tropfen" mitzugeben ...
Und Werkstätten und Leute in Betrieben kenne ich keine.

Nun war ich gestern bei meinem Kumpel. Der hat noch eine Flasche Loctite 660.
Ich habe sie nicht mitgenommen, weil da weder 603, noch 637 oder 638 oder 647 oder 648 draufstand.
Auf der Internetseite ist dazu folgendes zu lesen:

Zitat

Quick Metal™ 660 - Reparatur von abgenutzten Teilen (mit Aktivator 7240)

Fügeprodukt mit großem Spaltfüllvermögen. Zur Reparatur abgenutzter Teile. Überbrückt große Spaltmaße. Hohe Viskosität und hohe Festigkeit. Für Spaltmaße von 0,07 bis 0,25 mm (bis 0,5 mm in Verbindung mit Aktivator 7240/ 7649). Temperaturbeständig bis 150°C. Gelförmig, ablauffest; wird auf zylindrische Teile aufgetragen, füllt Oberflächenfehler und repariert abgenutzte Stellen. Enthält kein Metall, erreicht aber nach dem Zusammenfügen der Teile eine Festigkeit, die häufig doppelt so hoch ist wie bei Presspassungen. Produkt 660 wird verwendet, um abgenutzte Metallteile auszubessern oder Maschinen in Gang zu halten, bis neue Teile eintreffen. Außerhalb der Klebfuge verbleibendes Produkt härtet nicht aus und kann leicht abgewischt werden.

Scheint also für meine Zwecke nicht geeignet zu sein. Nicht nur, weil es nur als vorübergehende Lösung gedacht ist, sondern weil ich ja zur Zentrierung ein Blech dazwischenmachen will und es dann jeweils (also zwischen Sitz und Blech und zwischen Blech und Lager) weniger als 0,07 Spalt sein werden.

Da scheint mir das hier (ist auch um 25°C mehr hitzebeständig) geeigneter zu sein:

Zitat

Loctite® 648 - Fügeprodukt mit hoher Temperaturbeständigkeit

Universelles Fügeprodukt mit einer Temperaturbeständigkeit bis 175°C. Spaltfüllvermögen bis 0,15 mm. Handfestigkeit bereits nach 5 Minuten.

Anwendungen
Zur Verklebung von Buchsen, Lagern und anderen zylindrischen Metallteilen.

Spezifikationen
• Benötigte Festigkeit: Hoch
• Handfestigkeit (bei Raumtemperatur an Stahl): 5 min.
• Klebespalt: Bis 0,15 mm
• Temperaturbeständigkeit: 175 °C

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Ich habe es eingetragen. Allerdings fehlt ein Feld, wofür der Tipp ist.
Ich habe das jetzt zu meinem "Forumsnamen" dazugeschrieben.
Vielleicht kannst Du da noch irgendein Feld einrichten und das dann korrigieren.

Der Tipp von Torsten3 erwies sich, zumindest was den Kleber angeht, als gut. Danke.

Hatte dabei aber eher Glück; denn ich hatte vorher bei Schrauben-Scholz angerufen und gefragt, ob sie denn Loctite 648 da haben.
Die Dame am Apparat schaute im Rechner nach und sagte dann, daß noch 5 Fläschchen mit je 5 ml da sein müßten.
Ich mit der Schwalbe nach Kreuzberg geeiert. Doch als ich dort in den Laden kam, meinte der Typ, daß sie schon lange keine Loctite-Produkte mehr führen ...
Hätte ich da also nicht vorher angerufen, hätte der mich ablaufen lassen.
Die haben jetzt Masters-Produkte (einen Lagerkleber hatte sie davon auch da).
Ich blieb hartnäckig und bestand auf der fernmündliche Auskuft, wegen der ich extra dort hingefahren war.
Er telephonierte mit der Dame und stritt sich mit ihr herum.
Dabei kam ein anderer Typ, bekam das mit, wühlte etwas herum und brachte ein Fläschchen zum Vorschein ... !!!
Normalerweise würde das 5,80 € oder so kosten.
Aber weil sie das wegen des Masters-Vertrages evtl. nicht mehr ohne Streß verkaufen dürfen und ich auch nicht auf einer Rechnung bestand, bekam ich es für 4,- €.

Nur Blech habe ich noch keines gefunden.
Ich habe zwar eine Blechfirma in Neukölln ausfindig gemacht. Aber wie ich mir das schon dachte, meinte der Anrufbeantworter, daß sie heute einen "Brückentag" haben und erst am Mittwoch wieder da sind ...

Da ich kein passendes Blech fand, habe ich mir bei Louis zwei Fühlerlehren gekauft.
Bei der mit den langen und spitz zulaufenden Blechen war das gewünschte Maß nicht dabei. Also mußte ich die mit den kurzen und breiten Blechen nehmen.
Das Blech war aber zu kurz, um es ganz um das Lager legen zu können. Also mußte ich mir noch eine zweite kaufen.
Außerdem war das Blech zu breit. Ich mußte es entsprechend schmäler schneiden.

Bei dem Loctite 648 steht im Datenblatt, daß bei 22°C nach drei Tagen 75% der Enthärte erreicht sind. Danach verläuft die Kurve flacher (d.h. daß nicht schon nach vier Tagen 100% erreicht wären).
Ich habe es eine Woche durchhärten lassen.

Es war bei mir ja so gewesen, daß ich beim Fahren manchmal ein seltsames "Hoppeln" hatte/habe.
Dieses hatte sich ins Extremste gesteigert, als sich mein Kettensatz am Ende völlig verabschiedet hatte (nach 1035,7 km hat von 42 nadeldünnen Haifischzähnen dann jeder zweite gefehlt ...) und mir danach nach Ausbau des Hinterrades und Abnehmen der Bremsankerplatte dann das Radlager entgegenfiel.

Von daher brachte ich die Zerstörung des Lagersitzes mit dem zerstörten Kettenkit in Verbindung (aber die anderen, bei denen sich dieser Sitz verabschiedet hat, sind ihre Kettensätze vermutlich nicht sooo lange gefahren ...).

Nach Klebung des Lagersitzes/Lagers mit den Blechstreifen habe ich einen neuen Kettensatz draufgemacht.

In den ersten zwei Tagen war das "Hoppeln" weg.
Als es dann wiederkam, befürchtete ich, daß meine Klebung mit den Blechen evtl. nur zwei Tage gehalten hat.

Heute habe ich nachgeschaut, d.h. hinten alles abgebaut und die Bremsankerplatte abgenommen.

Die Klebung (das Lager mit aus einer Fühlerlehre zurechtgeschnittenen Blechstreifen zentriert) hat gehalten.
Zumindest beim händischen Rütteln ist nichts zu erkennen oder zu erfühlen, daß es nicht fest wäre.

Das "Hoppeln" muß also einen anderen Grund haben.

Jetzt muß ich mir für viel Geld so eine Laserlampe kaufen, um meine Kettenflucht überprüfen bzw. richtig einstellen zu können.
Vielleicht liegt es daran.
Mein Ritzel vorne hat die Kette auf der Rückseite abgeschliffen (vorne nicht). Also stimmt da irgendetwas nicht.

Zitat

Original von Hetzer
Die Klebung (das Lager mit aus einer Fühlerlehre zurechtgeschnittenen Blechstreifen zentriert) hat gehalten.

Nachtrag 2010:
Es hält immer noch bombenfest.