Tipps zur Restaurierung

  • Ich sag einfach als Newbie zum zweiten Mal "Hallo" in die Runde und freue mich, dass es dieses Forum mit so vielen Tipps und Anregungen zur SR 500 gibt. Nach zehn Jahren Abstinenz werde ich ab nächster Woche endlich mal wieder schön Moped fahren können und habe mir dazu eine recht günstige aber doch auch recht runtergekommene SR500 angeschafft. Siehe Fotos:


    Bild 1 Bild 2 Bild 3


    Wie gesagt: Kein guter optischer Zustand. Technisch soll sie nach fachkundiger Info aber in gutem Zustand sein. Das Krad ist eine SR 500 48T Bj. 86 und hat 46Tkm weg. Stand die letzten 3 Jahre unter einer Plane im Freien und wurde für den Verkauf etwas hergerichtet. Was mich jetzt brennend Interessiert ist, wie und was ich für "kleines Geld" ausrichten kann um den optischen bzw. technischen Zustand zu verbessern. Bitte keine Tipps in Richtung "Speichensatz durch VA ersetzen" oder ähnliches. Wenn ich das Geld dafür hätte, hätte ich mir sicherlich ein Krad in einem besseren Zustand gegönnt. =)


    Mal so ein paar Gedanken die mir durch den Kopf gehen:


    1.) Hella Ochsenaugen und Kedo Classic Rücklicht (siehe auch hier)
    2.) Ansaugstutzen mit Dremel aufmachen und 300er Hauptdüse rein um von 27PS auf 34PS zu entdrosseln
    3.) KBT hat natürlich wie wohl üblich Spiel. Nach Tipp aus Bucheli Projekt wollte ich den Nabeldorn mit Teflonband beifüttern.
    4.) Speichen mit Schleifschwamm und Abrazo(=feine Stahwolle mit Seife) entrosten und mit Owatrol Polytrol vor neuem Rost schützen
    5.) Roststellen am Rahmen bis aufs blanke Metal mit Schleifschamm entrosten, Rostgrund drauf und darauf schwarzen Lack.
    6.) Chromteile- sehen eigentlich bis auf ein paar Rostpickel gar nicht so schlecht aus. Also ganz vorsichtig mit Abrazo reinigen und dann mit Owatrol Polytrol konservieren.
    7.) Tank und Seitenteile sind neu lackiert. Leider nicht sehr professionell (sehr viele Staubeinschlüsse). Soll aber erst mal reichen. Nicht schön, aber rostet zumindest nicht weg. Von innen ist der Tank auch o.k.
    8.) Motorblock sieht so eigentlich ganz passabel aus. Vielleicht ein paar Schrauben entrosten bzw. tauschen.
    9.) Sitz wird neu bezogen. Dafür hab ich schon einen neuen nachgemachten Bezug.


    Will da im Moment wirklich nicht mehr viel Geld reinstecken. Für diesen Sommer soll die mich erst mal zuverlässig von A nach B bringen. Für den kommenden Winter könnte ich dann größere Sachen wie z.B. neu einspeichen oder lackieren in Angriff nehmen (lassen). Kann das schlecht einschätzen. Aber wenn die so fertig ist, dass es sich nicht lohnen sollte die neu aufzubauen, dann kommt die nächstes Frühjahr weg und eine andere kommt ran. Aber jetzt muss diese erst mal reichen.


    Mache ich mir da die richtigen Gedanken oder übersehe ich was wesentliches? Im Moment machen mir die Speichen eigentlich die größten Sorgen. Ist das noch so einfach möglich die zu entrosten und zu konservieren (Notfalls auch mit Zinkspray) oder sind die schon so fertig, dass es ein Sicherheitsrisiko ist?

  • hallo horst,


    ich denke das du schon die richtige einstellung hast.
    ich würde wie du selbst schon geschrieben hast ersteinmal alles ordendlich überputzen. dann sieht sie sicher schon ganz anders aus.
    anschließend alles technisch wichtige wie bremsen, ketten, ventile, öle usw. kontrollieren und gegebenfalls erneuern. also eine große inspektion.


    wenn du auch mal bei regen und kühleren temperaturen fahren möchtest solltest du die sicher überalterten metzler reifen erneuen. wenn du gern schnelle rechtskurven fährst die auspuffschelle unten am krümmer nach innen drehen, sonst setzt die kiste dort auf. die fussrasten sowieso, die klappen aber weg.


    wenn du wieder mehr geld hast den kettenblattträger erneuern oder überarbeiten. das optische, wie neuen lack usw. würde ich an das endestellen. denn dadurch fähr die sr nicht besser.


    viel spass
    ali

  • O.k. da bin ich ja schon mal beruhigt, dass ich nichts grob falsch mache.


    Die Reifen sind in der Tat schon älter, sollen aber laut Verkäufer eigentlich noch o.k. sein. Den Lobesliedern auf den BT45 zufolge werde ich die dann aber alsbald wechseln. Fahrten bei Regen und kühleren Temperaturen werden nämlich sicherlich anstehen.


    "Große Inspektion", d.h. Öle, Bremsen, usw. wurde vom Verkäufer gemacht. Dem traue ich diesbezüglich auch "blind", da er ein guter Bekannter und auch vom Fach ist (führt Motorrad Werkstatt). Öl und Filter riet er mir wegen der langen Standzeit nach 500km und danach nach normalem Wartungsintervall zu wechseln.


    KBT werde ich erst mal nicht wechseln. Wenn ich hier im Forum lese, dass einige bis zu 1cm Spiel haben, dann ist das in meinem Fall sicherlich noch mit Teflonband getan. Das sind nämlich vielleicht gerade mal 2-3mm dich ich den KBT bewegen kann.


    Also denn auf ein schönen Motorrad Sommer und Ironie des Schicksals 30 Jahre SR in Dülmen ist bei mir direkt um die Ecke. :yl:

  • Trotzdem würde ich an Deiner Stelle für den KBT-Umbau erst einmal sparen.


    Wenn Du Glück hast, geht es auch nur mit neuem (oder gutem gebrauchten; doch wo soetwas mit Sicherheit bekommen?) KBT und evtl. neuen (oder guten gebrauchten) Ruckdämpfer, wenn Deine kaputt sind.
    So hat das bei mir geklappt: Meine alten Ruckdämpfer waren größtenteil innen gebrochen (!), der KBT hatte auch fast 1 cm Spiel. Andere Ruckdämpfer und guten KBT eingebaut, und alles ist seit Jahren bombenfest!

  • Also:
    Willkommen bei den Gaffa-Tapern...
    1.Die Ochsenaugen sind das nutzloseste was Du unter Nr.1 der Huddel antun kannst.
    2.Den Ansaugstutzen aufzumachen ist Eines...das richtige Bedüsen beginnt beim Luftfilter und dem Vergaser.
    3. Der KBT sollte spielfrei sein. Wenn Dir vorerst die bekannte Reparatur zu teuer sein sollte, suche nach Alurädern mit intaktem KBT...
    4 Die Peinlichkeit kannst Du Dir mit Alus sparen...
    5. Der Rost am Rahmen ist zwar unschön, aber er ist bzgl. Fahrsicherheit sekundär.
    6. feudeln kannst Du an der Kiste , wenn LKL, Schwingenlager, Bremszylinder und Beläge , und Motorenaspekte wie Steuerkettenspiel uvam. erledigt sind.
    7.8.9. s.o.
    Regards
    Rei97

  • Spar dir erst mal die anderen Maßnahmen und schmeiss als erstes die Metzeler runter...


    So viel sollte dir dein Hintern noch Wert sein. :D


    Ansonsten viel Spaß mit der Huddel.

  • Hallo erstmal,


    deine SR hat mich stark an meine eigene erinnert, die ich in den letzten Monaten zurecht gemacht hatte.


    Konzentriere dich erstmal auf finanziell auf die mechanisch wichtigen Einheiten. Dazu gehört aus meiner Sicht der Bremsen, Vergaser, Oel- und Luftfilter, Benzinhahndichtung, Lager und Dichtungen.


    Nach einer Vergaser-Revision lief die Maschine um Welten besser.


    Es ist verlocken, zuerst die optischen Mängel zu beseitigen, aber das Geld ist bei den obengenannten Arbeiten viel sicherer investiert.


    Viel Spass beim Schrauben


    Hansruedi

  • moin,


    ich hab´s ja schon öfter geschrieben: bei mittlerweile drei meiner standhöhlen waren die bremsbeläge von den belagträgern abgelöst. vorne und hinten! das ist saugefährlich!!!


    gruß


    testonalin

    Aus einem verkniffenen Arsch kommt kein fröhlicher Furz!!!

  • Noch einmal danke für die guten Tipps. Mich als erstes auf die mechanischen, sicherheitsrelevanten Aspekte zu konzentrieren auf jeden Fall ein guter Rat. Wegen der optischen Umbaumaßnahmen ist wohl die Vorfreude mit mir durchgegangen. =) Wobei meine nummerierten Aufzählungen aber auch keine Wertigkeit beinhalten sollen. Man kann nur beim Antworten einfach besser Bezug auf die einzelnen Punkte nehmen.


    Die Huddel geht am Mi. erst mal zur HU (neue HU war Bedingung für Kauf), so dass ich sie also auch erst diese Woche mein eigen nennen werde.


    1.) Bremsen und Beläge werde ich dann sofort als erstes mit dem Instand setzen (Teflonband) des des KBT prüfen. Den KBT bei KEDO machen zu lassen, will ich erst noch mal zurückstellen, da es finanziell recht aufwendig ist. Dafür bin ich mir einfach nicht sicher ob das für diese Huddel noch Sinn macht das Geld zu investieren. So wie ich das im Moment beurteile wäre ich auch eher geneigt den KBT mit 6 Schrauben vom Spiel zu befreien. Insgesamt, d.h. inkl. Versand knapp 200 EUR bei KEDO zu lassen und dann mit dem gammeligen Speichern rumzufahren scheint mir irgendwie wie "Perlen vor die Säue zu werfen". Wenn dann muss ich mir auch sicher sein, dass ich die Huddel neu aufbauen will, dass es sich auch lohnt und dann würd ich aber auch gleich die Speichen gegen VA austauschen. Aus sicherheitstechnisch Gründen stellt Spiel beim KBT wohl auch nicht so ein Problem dar sondern führt halt nur ggf. zu Leistungsverlust. Oder hab ich das falsch verstanden? Habt Ihr denn alle den KBT bei KEDO machen lassen? Keiner dabei der den KBT nach Beschreibung im Bucheli Projekt beigefüttert oder angeschraubt hat?
    2.) Reifen werde ich auf jeden Fall wechseln. Soviel ist mir mein Hintern in der tat wert und soviel finanzieller Spielraum ist auch noch da.
    3.) Wie ist das mit der "Vergaser-Revision" gemeint? Aufmachen, putzen und neu einstellen oder gegen anderes Modell eintauschen?
    4.) Ist ein Austausch des LuFi un des Vergasers wegen der Leistungssteigerung unbedingt notwendig oder stellt es nur eine Optimierung dar?
    5.) Öl und Filter sind neu
    6.) Aspekte wie Steuerkettenspiel, entdrosseln und Vergaser einstellen gehen (noch) über meine Schrauberkompetenzen hinaus. Da muss ich mir bei helfen lassen. Kann ich das als Laie (anhand welcher Syptome?) überhaupt feststellen, ob es da Probleme gibt?
    7.) Wie schätzt ihr das ein. Lohnt es noch diese Huddel neu aufzubauen?

  • Hallo Horst,


    Ich fahr noch mit beigefütterten Blechen am KBT, aber nicht mehr lange ... hab inzwischen eine große Drehbank da lässt sich ein komplettes Rad spannen! Weiß nur noch nicht wann ich dazu komme - zwei Räder liegen schon mal da ... und das Material läppert sich auch. Übern Sommer geh ich das mal an.


    Hier im Forum hat der Thomas Sauer schon öfter mal KBT repariert (nahm glaub ich 50 Euro dafür). Auch der FPG hat das schon für andere gemacht - im Bucheliprojekt ist ja der Link auf seine Heimseite da kannst Du ihn auch kontaktieren denke ich.


    "Vergaser-Revision"heisst aufmachen, putzen und kaputte Teile wechseln (Dichtungen, Membranen, Schwimmerventil), Grate am Schwimmerblech entfernen ... Überholsätze gibts bei Kedo, wenn man allerdings alle Membranen tauschen will geht sich schon fast eine neuer TM36 aus ... oder Umbau auf membranlos (siehe Bucheliprojekt).


    Steuerkettenspiel, entdrosseln und Vergaser einstellen - da machst Du am besten eigene Themen dazu auf. Bist Du schon im Besitz eines Bucheli?


    Aufbauen lohnt IMHO immer wenn mans selbst macht und dicht anderen die Arbeitszeit brennen muss ...


    Gryße!
    Andreas, der motorang

    der liebe gott will nicht, dass aluminium glänzt (kohai) * Bucheli-Projekt, Forums-Einsteigerwissen, Sölkpasstreffen > motorang.com/sr500

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