Ich schreibe das in der Technik-Sparte, weil es eine technische Sache ist, wenn das Moped einfach so verreckt.
Richtig technisch wird es dann, wenn ich das Rätsel irgendwann lösen kann.
Da wollte ich also noch ca. 400 km fahren bis zum nächsten Oelwechsel, um dann das Moped zu zerrupfen und die beiden undichten Stellen am Rahmen flicken zu lassen und diesen bei der Gelegenheit auch von seinem extrem unschönen Aussehen zu befreien (d.h. dann strahlen lassen und verzinken, danach neu anmalen).
Das ist jetzt Essig. Ich muß nun das Oel 400 km zu früh (und wegen 400 km bis zum nächsten Oelwechsel schütte ich das alte Oel dann nicht wieder ´rein) aus dem kalten Moped ablassen; denn der Motor ist vorhin verreckt.
Heute wunderbar laue und warme Nacht, alles noch trocken. Ich schön durch die leeren Straßen Berlins gepeest.
Keinerlei Anzeichen auf bevorstehenden Motortod.
Ich stehe an der Ampel, diese wird grün, ich fahre ganz normal los.
Nach einigen hundert Metern, Drehzahl dürfte unter 4000, wahrscheinlich sogar nur 3500 gewesen sein, plötzlich ein übelstes Geräusch und Zucken im Motor.
Ich sofort Kupplung gezogen und gleichzeitig vom Gas gegangen. - Doch das Gegenteil von letzterem war der Fall: der Motor drehte hoch (obwohl ich den Schieber zugedreht hatte!)!
Mit dem Hochdrehen des Motors ein übelstes Geräusch, das hier allgemein als "Klingeln" (wie wenn Split gegen das Vorderschutzblech geschleudert wird) beschrieben wird. Gleichzeitig vereinzelte andere mechanisch-metallische Geräusche.
Ich sofort Killschalter betätigt und angehalten.
Die Kompression ist weg!
Ich kann den Motor durchtreten, als ob ich den Dekohebel ziehen würde, obwohl ich ihn nicht ziehe.
Springt natürlich auch nicht mehr an.
Der Anzeiger im Schauglas bewegt sich, wenn ich trete. Die Schraube in der NW (an der natürlich gut Schraubensicherung ist) steckt dort also noch, die Steuerkette ist auch noch an ihrem Platz und tut ihren Dienst.
Beim normalen Treten keine extremen Geräusche (nur wenn ich mit dem Fuß ganz nach unten komme; aber das wird wohl der Ausklinkmechanismus des Kickers sein, der ja nichts mit der Kompression zu tun hat.
Zum Glück war ich nicht allzuweit von zuhause weg (ich bin nicht im ADAC und habe Arschkarte, wenn das Moped weiter weg verreckt, von wo aus ich es nicht heimschieben kann).
Mußte gerade "nur" ca. 2 km heimschieben (zum Glück trockenes Wetter), was trotzdem ganz schön gedauert hat und trotz des leichten Mopeds (das allerdings etwas schwerer ist, weil ich heute die EGU-Blase vollgetankt habe!) etwas Schweiß verursacht hat.
Klar muß ich den Kopf ´runtermachen und nachsehen, was es da zerhackt hat (hoffentlich meine zweite Hiha-Nocke nicht auch noch!). Allerdings ist für die nächsten Tage immer wieder Regen angesagt (gerade waren schon vereinzelt die ersten grauen Wölkchen zu sehen und ab und zu gab es ein Niesel-Tröpfchen).
Deshalb erst ´mal hier als Rätsel, was es denn sein könnte.
Wenn nur ein Loch im Kolben wäre (ich fahre ziemlich mager), hätte das doch keine solchen mechanischen Geräusche gelassen, sondern wäre einfach nur ausgegangen, oder?
Ansonsten deutet die fehlende Kompression doch auf ein undichtes Ventil hin.
Aber wenn da eines abgefallen wäre (oder der Sitz, was aber bei der SR wohl nicht vorkommt, oder? ), dann hätte es das doch vom Kolben krummgeschlagen und ich könnte nicht mehr so einfach durchtreten und es würde beim Treten böse Geräusche machen.
Könnte es sein, daß es Stege des Kolbens und die Ringe zerhackt hat? Aber würde es dann nicht klemmen?
Und wieso hat der Motor hochgedreht, obwohl ich vom Gas gegangen bin?
Vielleicht haben ja irgendwelche Motoren-Spezialisten schon ähnliches erlebt und können hier eine Prognose stellen, bis ich irgendwann dazu komme, das Moped zu zerrupfen und den Kopf abzubauen (während ich den Rahmen machen lasse, kann ich mich ja dann um den Motor kümmern).