Scheibenbremse schleift, Scheibe wird heiß. Bin ratlos...

  • Hallo Leute,


    ich bin sehr ratlos... am Montag wollte ich zum TÜV. Ich bin 1 km bis zur nächsten Tankstelle gefahren, um dort die Reifen aufzupumpen. Dort hab ich gemerkt, dass die Bremsscheibe so heiß ist, dass man sie nur nen Bruchteil einer Sekunde anlangen kann. Bremsen tut sie gut, nur halt leider auch, wenn sie nicht soll. Beim Schieben habe ich es zwar ein wenig schleifen gehört, aber sie ließ sich nicht merklich schwer schieben oder so...


    Also wieder zurück. Kolben rausgepumpt (sah ziemlich verhunzt aus), Bremsleitung ab. Folgendes hab ich dann alles gemacht:


    - Bremsflüssigkeitsbehälter vom HBZ entfernt, den ganzen Schmodder, der da immer drunter ist, rausgespült. Eine kleine Nadel in diese feine Bohrung gestoßen, alles mit Druckluft ausgeblasen. Leichtgängigkeit überprüft, alles was ich auseinandergebaut hatte, gereinigt und wieder zusammengebaut. Den Kolben etc. hatte ich aber nicht draußen.


    - Stahlflex montiert


    - Nen überholten Bremssattel montiert. (Repair Kit, Edelstahlkolben). Den "Schwimmbereich" zwischen Bolzen und Gummimanschette gereinigt und frisch geschmiert.


    - Neue Bremsbeläge


    Eben habe ich eine kleine Probefahrt gemacht. Bremst super, aber leider wird die Scheibe immer noch nach kürzester Zeit heiß. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich noch tun soll... Wenn man den Bremshebel zieht, sieht man, dass sich der Sattel ein ganz kleines bisschen nach außen bewegt. Im ungebremsten Zustand ist zwischen Bremsbelägen und Scheibe so gut wie kein Schlitz zu erkennen. Nach der Probefahrt ließ sie sich auch etwas schwerer schieben. Hören tut man das Geschleife auch ganz gut...


    Hat jemand vielleicht noch eine Idee?? Ich will fahren!!!


    Hoffnungsvoller Gruß, Maddin

  • Ja, ich.


    Nen Schlitz sieht man da nie, das sind nur Zehntelmillimeter.


    Wo diese Sättel gerne klemmen, das sind die Gleitflächen wo die Bremspackerl im Sattel gleiten. Im Einbauzustand also "vorne" und "hinten".


    Da stecken zwar Edelstahlbleche drauf, aber drunter gammelt das Alu gerne, geht etwas auf, und dann wird es dort eng. Hatte auch schon Beläge die an der Stelle zu dick lakiert waren (der Stahl-Belagträger) was sich durch Nachbehandlung mit einer Feile ändern lässt.


    Die Bremsbeläge musst Du per Hand im Sattel bewegen können!


    Gryße!
    Andreas, der motorang

    der liebe gott will nicht, dass aluminium glänzt (kohai) * Bucheli-Projekt, Forums-Einsteigerwissen, Sölkpasstreffen > motorang.com/sr500

    Einmal editiert, zuletzt von motorang ()

  • Kann ich leider... :( Das hab ich beim Einbauen schon überprüft.


    Also schätze ich, dass es normal ist, wenn man den Bremssattel nur ein gaaanz kleines bisschen schwimmen sieht, wenn das nur zehntel Millimeter sind?


    Gruß, Maddin


    edit: Gehört da geschmiert?? Zwischen Bremsbelägen und diesen Edelstahlblechen? Kupferpaste oder so?

  • Mein erster Tipp: Handbremshebel. Zwischen der Druckschraube die auf den Handbremskolben drückt, muss im Ruhezustand Luft sein. Andernfalls kanns passieren, dass der Pumpenkolben die Ausgleichsbohrung nicht freigibt.
    Alternative ist eine verspannte Gabel, da kratzt dann aber meist der Schwimmrahmen an der Scheibe.


    Gruß
    Hans

  • Ob die Scheibe eiert, kann ich nicht messen. Aber das Schleifen hört sich gleichmäßig an, rundherum.


    Die Parallelität der Gabelstandrohre hab ich mit ner Glasscheibe überprüft. Der Abstand des Reifens zu den beiden Tauchrohren ist gleich.


    Die Einstellschraube am Bremshebel hat Luft zum Kolben. Ich muss ca. 0,5 bis 1 cm am Hebel ziehen, bis die Schraube den Kolben berührt.


    @ Hiha: Schwimmrahmen ist doch das Teil, auf dem diese Edelstahlplättchen sind, auf denen die Beläge geführt werden, oder? Der kratzt nicht.


    :402:

  • Hmm... mir is grad noch was aufgefallen:


    Der Schwimmsattelhalter, der hier oben links.


    Da läuft die Bremsscheibe ja "durch." Unten / hinten rein und oben / vorne raus. Unten / hinten hat die Scheibe ungefähr den gleichen Abstand nach rechts und links zu dem Halter, oben /vorne aber nicht. Da ist innen viel mehr Platz als außen.


    Ist das normal? Oder müsste der Abstand überall gleich sein?
    Ich wüsst jetzt aber auch nicht, wie ich das ändern sollte...


    Gruß, Maddin

  • Kannst du Nummer 6 und 7 auf der Schraube 8 leicht verschieben? Das muss m.E. gut gängig sein.


    Gruß Wolfgang

    Wer Eisen quält wird Späne ernten
    Meine Eisenrösser:
    Nimbus - 4 Zylinder - 748 ccm - 22 PS - Bj. 1950
    Yamaha SR 500 - 1 Zylinder - 499 ccm - 34 PS - Bj. 1985

  • 6-7-8 sind die entscheidenden Teile wenn der Sattel plan an der Gabel anliegt.


    Wenn du dich nicht gemault aus und die Gabel nun anders steht als vorher
    dann kann es nur an diesen Teilen liegen. Auf diesen schwimmt der Sattel.
    Heisst er schiebt sich über diese löddelige Halterung in die Position die er
    braucht.


    Wenn du die zerlegt, gereinigt und gefettet hast dann meint man damit alles
    nur erdenklich gute getan zuhaben. Leider ist das nicht so, mit den falschen
    Fett drinnen klebt das Dingen fest und dann hat sich was mit schwimmen.


    Ich spreche da aus Erfahrung.


    Am besten du popelst das nochmal raus und fettest das mit Lithium-Seifen-Fett.


    edit meint ich bin zu langsam

  • Zitat

    Original von Maddin


    Die Einstellschraube am Bremshebel hat Luft zum Kolben. Ich muss ca. 0,5 bis 1 cm am Hebel ziehen, bis die Schraube den Kolben berührt.


    Dann ist möglicherweise die Ausgleichsbohrung im Handbremszylinder verstopft. Ich hab die beim 2J4-Zylinder unlängst mit einem 0,3mm-Stahldraht (Düsenputzer vom Juwel-Benzinkocher :) )durchgestopft. Da kam eine Dreckwurscht raus.


    Gruß
    Hans

  • Hallo!


    Zwischen 6 und 7 habe ich mit dem grünen Lithiumseifenfett von Louis geschmiert. Daran sollte es eigentlich nicht liegen. (Ich hatte hier vor ein paar Monaten schonmal gefragt, mit was man da schmieren soll)
    8 schraubt ja 7 am Bremssattelhalter fest. Zwischen 6 und 7 muss es flutschen. Tuts bei mir auch.


    @ Hiha: Dem kann ich jetzt nicht so ganz folgen. In deinem ersten Beitrag hast du doch gemeint, dass zwischen der Schraube und dem Kolben Luft sein muss, damit der Kolben im Nicht-Brems-Zustand auch ganz zurück kann.
    Ich hab dann geschrieben, dass das bei mir so ist, nämlich dass ich am Hebel 0,5 - 1 cm ziehen muss, bis die Schraube den Kolben berührt. Also ist da Luft dazwischen.
    Das zitierst du jetzt und folgerst daraus, dass die Ausgleichsbohrung im HBZ verstopft sein müsste. ?( Wer hat denn was falsch verstanden?


    Ich hab jetzt mal den Sattel vom Halter abgenommen und dem Kolben zugeschaut, während ich die Bremse gezogen und wieder losgelassen habe. Der kommt beim Bremsen schön geschmeidig raus und beim Loslassen flutscht er auch wieder rein. Mit wenig Kraft kann ich ihn auch mit den Fingern weiter reinschieben.
    -->Meines Erachtens kann der Fehler also nicht im hydraulischen System liegen, auch eine Verstopfung der Rücklaufbohrung schließe ich aus. Sonst würde der Kolben nicht von alleine zurückgehen / sich nicht so einfach zurückdrücken lassen. Stimmt doch, oder?


    Aber nochmal hierzu:



    Wenn jemand, der grad zufällig eine SR mit intakter Bremse zur Hand hat, mal geschwind nachschauen könnte, ob die Bremsscheibe oben und unten mittig im Bremssattelhalter läuft oder ob da irgendwas zur Seite versetzt ist, das wär total suuuper! :bus:


    Wenn die Scheibe nämlich mittig laufen sollte, was ich mal vermute, dann hätte ich den Fehler. Wie der dann zu beseitigen wäre bzw. wo der herkommt, wüsste ich dann allerdings immer noch nicht. Immerhin scheint es nicht am Halter selbst zu liegen. Ich hab hier 4 liegen, alle mal montiert, bei allen sieht es ähnlich aus: Unten mittig, oben ist die Scheibe nach außen versetzt. Und zwar rundherum, an einer eiernden Scheibe kann es also auch nicht liegen.


    Gruß, Maddin

  • Ich würde die Bremsscheibe mal mit Kreide vollmalen und dann schauen in welchem Bereich sie ungebremst schleift. Vielleicht bringt uns das ja weiter.


    Gruß Wolfgang

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  • Hi!


    Das mit der Kreide hab ich gemacht. Allerdings ohne bahnbrechende Erkenntnisse. Nach ein, zwei Umdrehungen war eigentlich überall weniger Kreide drauf...


    Gruß, Maddin

  • Hallo Schrauber
    bei mir war es das:



    Hallo SR Schrauber
    Ich habe bei KEDO eine neue Bremsscheibe erstanden weil die alte untermassig ist. Nach der Montage schliff die neue EBC Bremsscheibe irgendwo am Bremssattel. Alles wieder demontiert, es sind deutliche Schleifspuren im Sattel sichtbar. Nun hab ich den Bremssattelhalter gelöst und nach hinten ausgerichtet wieder festgeschraubt und siehe da es dreht sich alles ohne Berührung. Viel Luft kann da aber jetzt nicht sein, da ist ja nur die Toleranz in den Löchern der Gabel im Verhältnis zum Bremssattelhalter ausgenutzt worden.
    Nach messen mit Zollstock hat die YAMAHA Scheibe 297 mm die EBC 300 mm und ich frag mich jetzt ob dieses Spiel reicht oder ob es bei Vollbremsungen zu einer Veränderung der Lage des Bremssattelhalter kommen kann.
    Oder die Scheibe von EBC abdrehen?


    Also den Bremssattel lösen nach oben schieben und wieder festschrauben.
    Versuch macht klug
    __________________
    und Tschüß


    Henning

  • Ich meinte folgendes:
    Wenn Du Luft zw. Kolben und Einstellschraube hast, ist das prima, und scheidet als Fehlerquelle aus.
    Möglicherweise ist die Ausgleichsbohrung verstopft, das erzeugt einen ähnlichen Effekt wie ein auf Vorspannung eingestellter Hebel.


    Gruß
    Hans

  • obwohl ich es mir nicht wirklich vorstellen kann...


    schau doch mal ob die nabe auch übermäßig heiß ist. defekte radlager können auch ziemlich heiß werden.


    wie gesagt, ich glaub es nicht wirklich aber...

  • Mmmmmh,


    ...ein ähnliches Problem hatte ich in meiner "Schrauberanfangszeit"...


    Beim überholen eines Sattels hab ich alles pickobello gesäubert, soweit ich in den Sattel "reinsehen" konnte. Nach dem Anbau hatte ich das gleiche Problem. X(
    Der Kolben lies sich von Hand leicht bewegen?(


    Folgendes war passiert:
    In der Nut (wo der 4-kant-Ring drinsitzt) kann man die vordere Ecke ohne "Zahnarztspiegel" oder "Spiegelstreifen" nicht einsehen. Und genau dort saß der "Schmodder". Der Vierkantring konnte also nicht in "Grundstellung" gehen.
    Um da dran zu kommen, hab ich meinem Großvater eine gebogene Polsterernadel stibitzt. Mit dieser und einem abgebrochenen Spiegelstreifen kann man die Nut hervorragend säubern, und kontollieren.:D
    :sm:
    Merke:
    Der Vierkantring versucht sich beim bremsen auf die "Kanten" zu stellen, beim loslassen soll er sich wieder sauber in die Nut zu legen !
    So werden die "zehntel" Freigängigkeit zur Scheibe garantiert.


    Gruß
    Peter

  • Genau das wollt ich auch grad schreiben, eventuell stellt der Dichtring den Kolben nicht zurück. Das gehört mit Schmierung montiert (also Kolben in Zylinder), und zwar mit Bremsflüssigkeit oder spezieller Bremszylinderpaste (gern blau).
    Vielleicht den Kolben zu trocken reingedrückt und damit die Dichtung beleidigt.
    Oderr eben Korrosion in der Ringnut. Kriegt man auch mit Dremel und Scheiben-Drahtbürstl sauber.


    Und: der Greg hatte auch schon mal um 2/10 zu große Edelstahlbremskolben geliefert bekommen. Da ging auch garnix.



    Gryße!
    Andreas, der motorang

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    Gruß

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