Schotter und Meer 2010

Hallo in die Runde.

Zurück aus den italienisch / französischen Seealpen nach 7 Tagen mit 200 km Schotter, Höhen von 0 bis 3005 Meter, einigen hundert km genialen Pass-Straßen, gutem Essen, Sonne, Regen, Nebel, Hagel, Sturm und einem Bad im Mittelmeer.

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Eben alles, was so Spaß macht, gedrängt auf 7 Tage.

Teilnehmer: Meine Freunde Chris und Stefan sowie meine Wenigkeit.

Alle auf SR 500, einmal mit Stollenreifen (Zündfix), einmal (bis auf den Vergaser) serienmäßig und auf BT 45 (Stefan), einmal gechoppert und auf steinalten ME 77 (Chris).

Die ersten 4 Tage war Bardonecchia unser Basislager. Von dort haben wir Col d`Echelle, Col de Montgenevre, Colle de Sestriere, die Assietta, Col de Somellier, Col d`Izoard und Colle del Angelo befahren.

Die letzten 3 Tage verbrachten wir in Tende. Von hier aus waren der Colle di Tenda, die Baise Peripherique, Ventimiglia, Menton, La Turbie, Col de Turini und schließlich die ligurische Grenzkammstraße (LGKS) zwischen Briga Marittima und Fort Central unsere Ziele.

Fast alles war gut fahrbar. Der letzte Teil der LGKS hat uns allerdings an unsere Grenzen gebracht.

Es wird empfohlen, die LGKS von Norden nach Süden bei gutem Wetter mit leichten Geländemaschinen zu befahren.

Wir fuhren von Süden nach Norden mit Straßenmotorrädern und bei Regen, Nebel und zum Schluß sogar Hagel.

In dieser Phase hatten wir keinen Nerv zum fotografieren, und die Kamera hatte bei dem Gerappel den Geist aufgegeben. Steigung 20%, Untergrund nackter nasser Fels mit Stufen bergauf bis zu 10 cm, lose herumliegende Felsbrocken bis Melonengröße, Straße 1,80 cm breit, links vorstehende Felsen, rechts gähnende Tiefe, Randsicherung Fehlanzeige, dafür reichlich Nebel, Regen und ein wild umhertanzendes Vorderrad. Echt bäh !

Die sonstigen Bildchen gibts hier (wird in den nächsten Tagen noch komplettiert):

http://picasaweb.google.de/Zuendfix300/SchotterUndMeer2010#

Und in etwa 7 Tagen noch ein youtube-Filmchen, welches z.Z. gerade geschnitten wird (Stand 11.09.2010)

Fazit:

-Die SR 500 ist definitiv das geeignete Fahrzeug für die beschriebene Tour. Mehr als einmal haben wir unseren Ziegen anerkennend auf die Sitzbank geklopft mit den Worten "Gutes Mädchen".
-Ob man sich die LGKS unbedingt geben muß, hängt davon ab, ob man seine Grenzen ausloten möchte.
-Diskussionen darüber, mit welchem Reifen man am besten unterwegs ist, sind überflüssig. Alle drei sind durchgekommen.
-Italienisches Essen wird nur durch eines übertroffen: durch französisches.
-In 3000 Meter Höhe startet man eine SR mit voll aufgerissenem Gashahn.
-Der TM 36 ist doof. Er wurde durch den originaler Gaser ersetzt, der sich glücklicherweise samt passender Züge in der mitgebrachten Geraffelkiste befand.

Viel Spaß beim Bildchen gucken.

M.f.G.,
Zündfix (aka Dreiradfahrer)

Zitat

Wie ging´s denn der Trommelbremse auf den Pässen?

Wenn die Bremse sauber synchronisiert ist, geht sie bis Tempo 60 genauso gut wie die Scheibenbremse. Lange Gefällestrecken verlangen eh nach der Motorbremse. Und auf Schotter ziehe ich die Trommelbremse eindeutig vor. Einen Bremsausfall bei der Trommel hab ich nie erlebt, wohl aber einen Riß der Scheibenbremse durch Überhitzung (geschlitzte 48T-Scheibe). Da ist dann der Urlaub zu Ende.

M.f.G.,
Dreiradfahrer aka Zündfix

Zitat

aber das Aufschieben für´s Rentenalter ist schon bei so Manchem in die Hose gegangen.

Keine Panik. Wir haben einige ältere Semester dort oben getroffen. Viele von ihnen (großteils Einheimische) waren nicht das erste mal auf dieser Straße. Die meisten fuhren elegant und sicher mit kleinen Enduros, zB Beta Alpe, Fantic und 250er oder 125er Hondas. Ich denke, mit 21 Zoll vorn, 20 kg weniger, mehr Bodenfreiheit und vernünftigen Federwegen hätten wir uns auch leichter getan. Aber wir wollten halt unbedingt sehen, was die SR 500 so drauf hat.

Der limitierende Faktor sind eher die auch in Italien stärker werdenden Grünen, die wie hierzulande versuchen, Menschen durch immer mehr Verbote glücklich zu machen.

Deshalb bin ich froh, die Fahrt gemacht zu haben, bevor Gutmenschen dort oben Barrieren bauen.

M.f.G.,
Dreiradfahrer aka Zündfix

Freut mich, daß es Euch gefällt. Inzwischen ist der erste Youtube-Clip von 6 min online, Chris hat ne Nachtschicht eingelegt. Weitere sollen folgen. Ihr findet den Clip unter

http://www.youtube.com/watch?v=ysNz3w4lW3s&feature=channel

Die Qualität der bewegten Aufnahmen ist eingeschränkt, da hier zwei Premieren zusammenkommen : Zündfix erstmals auf Schotter und Zündfix erstmals mit Helmkamera. Einen Eindruck von der Schönheit der Gegend und der rüden Qualität der Straßen bekommt man aber schon.

M.f.G.,
Zündfix

Mit den "Grünen" meinte ich nicht die Rennleitung, sondern die Ökos.
Die "Grünen", die Du meintest, sind in Italien blau

M.f.G.,
Dreiradfahrer aka Zündfix

Zitat

Original von Andek
Was ist das eigentlich für eine "Ölvorratsdose", die da verbeult unterm Mopped hängt? Wozu ist sowas gut, und war das nicht abzusehen, dass diese Konstruktion bei so einer Tour kaum halten würde?

Es handelt sich um eine Gasmaskendose der BW, doppelwandig, innen Alu, außen Stahlblech, in der ein 1-Litergebinde Motoröl Platz hat. Diese Dose erfüllte früher ihren Zweck, als der Motor noch 200 ccm Öl pro Tankfüllung wollte. Seit er überholt ist, führe ich kein Öl mehr mit, die Dose war also leer.

Wesentlich ist, daß hinter der Dose ein Seitenwagenanschluß sitzt und ich keine Zeit mehr hatte, eine größere Skid Plate für meinen Bock zu bauen. So hat die Öldose die Aufgabe gehabt, den Seitenwagenanschluß zu retten, was ihr gelungen ist.

M.f.G.,
Zündfix