Gabel schwergängig auch nach Zerlegung, Ursache?

  • Hallo zusammen,
    seit dem Kauf meiner SR empfinde ich je nach Strecke die Gabel als recht bockig. Das da etwas nicht stimmt, ist mir spätestens klar geworden als ich das mal an einer Sr vom "Hausel" testen durfte.
    Bei meiner Gabel, gibt es wie so "Rastpunkte"(oder hohes Losbrechmoment), man muss richtig drauf lehnen bis sich was tut. Man kann sich z.B. draufsetzen und es passiert erstmal nichts oder ruckartig bis man Gewicht nach vorne verlagert... Vielleicht kann das der Hausel besser beschreiben, falls er das hier ließt.


    So, nun denn heute Öl abgelassen (was sogar nichtmal pechschwarz war), Gabel komplett zerlegt, gereinigt und mit neuem Gabelöl (10W20) wieder zusammengebaut.


    Was mir aufgefallen ist, als ich das rechte Standrohr wieder ins Tauchrohr gepackt hatte, lief das dann recht flüssig.
    Auf der linken Seite jedoch, hatte ich wieder diese recht hohe "Losbrechkraft". Somit vermute ich mal, das die linke Seite schuld ist.
    Gefettet habe ich eben an dieser Kolbenhülse (mit den Löchern) den oberen Plastikring und die Wedis mit MoS2. Gibt es sonst noch was zu fetten?


    Tja, aber was kann nun das Problem sein? Kommt da nur ein verbogenes Standrohr in Frage oder was kann da sonst noch reinspielen?

  • Simmerringe auch neu gemacht?
    Sind da Pickel auf der Gabel?


    Bei meiner sind wir damals mal mit nem Ölstein drüber gegangen, polieren könnte man vllt auch probieren.


    Es gibt auch spezielle Additive um das Losbrechmoment zu verringern.

    :ber:
    Alrik


    Zitat

    Neue Zürcher Zeitung 1979
    Die enge Verbindung mit lärmigem Rowdytum und -oft tödlichen- Wahnvorstellungen von Kraft und Größe macht das Motorrad für viele zu einem Symbol primitiver Brutalität.

    Einmal editiert, zuletzt von mr.kickstart ()

  • Wedis sind noch die alten, da sie bislang noch dicht waren. Mal schaun wie lange, wenn ich da noch öfters ran muss :tongue:
    Auch die Oberfläche der Standrohre ist völlig in Ordnung, keinerlei Pickel.


    Ja additive gibt es dieses Molykote, aber so krass darf es auch ohne nicht sein.

  • hi
    wie du selbst erkannt hast , der grobe unterschied der beiden seiten.
    da stimmt echt was nicht , und da helfen bestimmt keine "wundermittel" wie moly draufschmieren , was das öl später eh wieder abwäscht
    als erstes würd ich das schwergängige standrohr wieder rausnehmen
    und auf einer ebenen fläche wie zb glasplatte abrollebn
    dann solltest dusehen , obs krumm ist , was ne echte erklärung wäre
    sonst weitersuchen
    ralf
    edit meint : sonst mal rechtes tauchrohr mit linkem standrohr kombinieren und schauen ob der fehler wandert

  • Servus!
    Hast du beim Radeinbau alles richtig gemacht? Oder hast du vielleicht erst die Klemmfaust angezogen und dann die Radmutter? In diesem Fall könnte die Gabel verspannt sein und die Gabelholme damit nicht mehr parallel. Das könnte sie dann äußerst unwillig einfedern lassen.
    Viel Erfolg! =)


    Grüße,


    Oli :cool:

  • Schwergängig war es ja schon vor dem Zusammenbau und so oft wie ich zuvor schon entspannt und gemacht habe, glaube ich kann ich ein Montagefehler ausschließen.


    Gut, dann werde ich erstmal das Rad wieder ausbauen und im eingebauten Zustand versuchen die Gabelholme einzeln zu belasten und zu testen.
    Dann wohl oder übel nochmal ausbauen und auf nem Spiegel abrollen.


    Wenn es verzogen sein sollte, spricht irgendwas dagegen dann nur ein Standrohr durch ein neues zu ersetzen?

  • Zitat

    Original von enfield
    Dann wohl oder übel nochmal ausbauen und auf nem Spiegel abrollen.


    musst du erstmal nicht. Du kannst auch die Klemmung des verdächtigen Standrohrs in den Brücken komplett lösen und versuchen das Standrohr zu drehen. Durch den Verbund mit dem Vorderrad gibts dabei nur 2 Prüfergebnisse
    - Standrohr lässt sich leicht 360° drehen -> gerade
    - Standrohr lässt sich nicht oder nur ein kleines Stück drehen -> Standrohr krumm oder Klemmung dreckig -> Ausbauen



    Zitat

    Original von enfield
    Wenn es verzogen sein sollte, spricht irgendwas dagegen dann nur ein Standrohr durch ein neues zu ersetzen?


    Nein

  • Naja, irgendwas ist ja ganz offensichtlich krumm, daher wird er ums Ausbauen nicht rumkommen.


    Zitat

    Original von ihc.ralf
    sonst mal rechtes tauchrohr mit linkem standrohr kombinieren und schauen ob der fehler wandert


    Das wäre auch meine Empfehlung.
    Ich hab schon mit so ungefähr 8 Gabeln der XS 400 2A2 (vom Prinzip her baugleich) zu tun gehabt, bei denen irgendwas krumm war. Meistens liegts am Standrohr, es gibt aber auch Tauchrohre die kein noch so gerades Standrohr so richtig mögen.


    Zum Einschätzen der ausgebauten Standrohre lege ich beide auf eine Glasplatte nebeneinander, drehe sie schrittweise und schaue, ob sie sich zueinander wippen lassen. Zum Einschätzen der Tauchrohre schaue ich, ob ein gerades Standrohr problemlos rein- und rausgeht, dabei mehrmals drehen.


    Gruß, Maddin

  • Ich habe jetzt nochmal paar Sachen getestet, ohne wirklich daraus schlau zu werden.


    Als erstes habe ich die Klemmung gelöst und das Rohr gedreht, bei montiertem Rad. Ging gut, auf beiden Seiten gleich.
    Anschließend Klemmung wieder fest und das Vorderrad ausgebaut. Nun hab ich von Hand die beiden Tauchrohre so ich schätze mal 6-8cm nach oben gedrückt. Hier konnte ich nun keinen Unterschied zwischen links und rechts feststellen. Das lief beides flüssig und federte schön.
    Also dachte ich mir, vielleicht hängt es ja doch mit dem Rad zusammen und die Gabel ist dann verspannt. Somit habe ich nur Rad mit Achse durchgesteckt, zur Sicherheit die Klemmfaust noch lose angeschraubt und nochmal durchgefedert.
    Leider ohne Besserung... ?(


    Kann das noch eine verzogene Brücke o.ä. sein?


    Ich kann die Gabel schon nochmal zerlegen, aber da ich nun keinen Unterschied mehr zwischen links und rechts merke, weiß ich auch gar nicht nach was ich noch schauen soll.
    Und wenn ein Standrohr verzogen ist, hätte ich das doch auch von Hand merken müssen?

  • "Update":
    Hab nochmal alles auseinander gebaut und zerlegt, hilft ja nix. Was mir aber vor dem Zerlegen noch aufgefallen ist: beim linken Rohr hörte man das Öl mehr so "sprudeln" falls das irgendwas zu sagen hat...
    Nun denn, als das Öl abgelassen war, hatte ich wieder den gleichen Effekt wie zum Themenstart hier.
    Und ich weiß nun es liegt wohl am Tauchrohr(Außenrohr). Dieses linke Rohr lässt sich bis gut 10cm vor der Gabelbrücke gleich wie das gegenüber schieben. Aber dann geht es aufeinmal sehr schwer. Das andere Tauchrohr kann ich an beiden Standrohren beliebig weit nach oben schieben.


    Bei beiden Tauchrohren ist es aber so, dass trotz genügend zurück gebliebenem Öl, sie beim loslassen auf dem Standrohr wie "kleben". Also sie rutschen von allein durch Schwerkraft nicht herunter. Ich nehme aber an das ist normal?


    Außerdem ist ja unterhalb des Wedis noch eine Führungsbuchse aus Teflon? Aufjedenfall ist diese in Fahrtrichtung vorne schon sehr metallisch (links etwas schlimmer), während man sonst noch die Beschichtung sieht.
    Was sollte man da tun? Fett wird da eben auch gleich wieder weg sein.


    Und warum sich das linke Tauchrohr nicht gleich weit hochschieben lässt ist auch noch ein Rätsel.

  • deine Ergebnisse hören sich so an, als wenn das linke Tauchrohr schlecht gebohrt oder tatsächlich leicht krumm ist (kann ich mir offengestanden aber kaum vorstellen).


    Gebrauchte Tauchrohre gibts noch billig, daher wird ein Reparaturversuch am maladen Tauchrohr wirtschaftlich wohl eher keinen Sinn machen.


    Fetten brauchst du beim Gabelzusammenbau übrigens nix.

  • Nun,


    es gibt da mEa ja nur 3 Möglichkeiten:


    a) Unfall
    b) Der böse VB hat verscht mit 2 Spaxschrauben die Simmi´s zu "ziehen" oder mit dem Schraubendreher versucht nach zu helfen beim rauspopeln, und auf diese Weise das "Gleitmetall" gehimmelt.
    c) Die Simmi´s mit ungeeignetem Werkzeug "reinghauen", Gleimetall ebenfalls Schrott.


    Ich hatte kürzlich eine Gabel in Händen, da hat einer mit einem Schraubendreher die Simmi´s rausgehebelt und dabei Tauchrohr und Standrohr "verballert". :bash:


    @ Frank M: Die "Lücke" zwischen Simmering und Staubkappe mit Fett auszufüllen, hat noch nie geschadet. =) Die Flugkörper auf dem Standrohr werden weich, bevor sie am Wedi ankommen. :D


    Gruß
    Peter

  • Das Gleitmetall ist die Führungsbuchse die ich meine? eben so knapp ein zentimeter tiefer als der wedi?
    Gesehen habe ich mal nichts, dass an dieser Buchse grobe Kratzer sind. Nur wie gesagt ist vorne diese Beschichtung nicht mehr vorhanden, blankes Metall ist dort.


    Hm nicht so toll, wenn ich denn wüsste dass ich mit nem neuen (anderen) Tauchrohr ruhe hätte. Da wird bei den meisten das Gleitmetall auch runter sein oder ist das eigentlich nicht so schlimm?

  • Zitat

    Original von srpedro
    @ Frank M: Die "Lücke" zwischen Simmering und Staubkappe mit Fett auszufüllen, hat noch nie geschadet. =) Die Flugkörper auf dem Standrohr werden weich, bevor sie am Wedi ankommen. :D


    SR = keine Faltenbälge, stimmt. Bei den Ackermopedlern mit Faltenbälgen wird bei doppellippigen Gabelsimmerringen gern mal die Lücke mit Fett gefüllt. Die Einen sagen Fett hilft gegen das Eindringen von Sandwasser, die Anderen sagen Fett bindet Staub/Sand und schmirgelt dann...


    Enfield, wenn das problematische linke Tauchrohr ohne Feder und Simmerring in ganz ausgefahrenem Zustand mehr Spiel an der Gleitbuchse aufweist als das unproblematische rechte Tauchrohr, dann ist die Gleitbuchse im Betrieb "ausgerieben" weil irgendetwas nicht fluchtet.


    Wie oben schon geschrieben wird der einfachste Weg sein ein gebrauchtes linkes Tauchrohr zu besorgen, trocken ohne Federn und Simmerring den Freigang in allen Arbeitspositionen zu testen und anschließend alles zusammenzubauen und zu fahren. Die Originalgabeln sind eh keine Ausgeburt an Feinfühligkeit, für wirkliche Verbesserungen gibt der Markt erheblich geeigneteres Material her.

  • Ich hab auch ein Tauchrohr das man nicht mehr benutzen kann. Von aussen kann man ihm nichts ansehen, das Standrohr das ursprünglich drinsteckte, war durch einen Frontalaufprall leicht verbogen. Scheinbar kann das Tauchrohr dadurch auch Schaden nehmen, wobei ich nicht rausfinden konnte, ob es krumm ist, oder eine Beule hat.
    Schmeiß weg, damit ärgerst Du Dich nur rum...


    Gruß
    Hans

  • Und ich hab die Gabel rundum verbessert, Spiel minimiert...funktioniert jetzt gut.
    Jedenfalls sollte die Teflonschicht der Gleitbuchse noch in Ordnung sein.


    Gleitmetall is ein dämlicher Begriff. Es ist eine Trockengleitlagerbuchse mit einem Stahlrücken, einer Bronze-Sinter-Zwischenschicht und einer PTFE- Laufschicht. Im Volksmund DU- Buchse


    Wenn die Buchse im Eimer ist, wird das ganze schnell undicht, auch mit neuen Wellendichtringen.
    Ausbauen is bissi eklig. Angeblich gehts mit viel Wärme, ich persönlich habs mit dem Innenabzieher gemacht.


    Gruß

  • Wie sieht so ein Innenabzieher aus und was kostet dieser? Diese Buchse gehört an beiden Tauchrohren getauscht.
    Jedoch dicht war noch alles.


    Aber nunja, ich hab nun übers Forum ne komplette Gabel (holme) gekauft und hoffe das dort nicht dieselben Probleme auftreten werden.

  • So ein Abzieher kostet viel hundert Euro...ich hatte den ehrlichgesagt auch nur leihweise hab halt gleich 3 Gabeln gemacht.
    Man braucht auch für (fast) jeden Innendurchmesser den passenden Spreizer, deshalb geht ein "Satz" sehr tief in Geldbeutel, spätestens wenn Hazet und Co. draufsteht.


    Angeblich geht es mit richtig heiß machen und dann rausfallen lassen bzw. auf ein Brett aufschlagen.
    Hab ich aber nicht probiert und der Lack ist garantiert hinüber.


    Gruß

  • Ah, super link, falls es mal soweit kommt. Nur die Buchse rausbekommen, wird wohl noch ein Problem sein.


    Jetzt hoffe ich einfach mal dass die "neue" Gabel alle Probleme auflöst.. Leider heute noch nicht gekommen.


    Meine Standrohre habe mal noch auf einem Spiegel abgerollt. Aber wer garantiert mir eigentlich dass ein Spiegel oder Glasplatte exakt plan ist? Mein Spiegel scheint ordentlich gewölbt. Ich konnte etliche Blätter zwischen Rohr und Spiegel packen und beim Rollen änderte sich nix. Das Rohr lag links und rechts an 2 Punkten auf.
    Wird wohl passen.

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