Weil ich, mittlerweile seit vielen Jahren sporadisch mitlesend, aufgrund einer Grundüberholung meiner 2J4 doch etwas aktiver hier im Forum geworden bin, hier eine Kurzvorstellung meiner Huddel und mir.
Lorenz getauft und seit einer halben Ewigkeit im Münchner Handwerker-Stadtteil Giesing wohnhaft, besitze ich meine SR auch schon seit knappen 20 Jahren (nach langer Sinnfindungsphase zwischen allerlei Extremen: BMW R75/5, TT600S Belgarda und einer Art 2 Takt-Feststoffrakete -> KTM EXC 380)
Die SR habe ich eher optimierungsbedürftig vom befreundeten Vorbesitzer für soweit ich mich erinnere 750€ erworben.
Der Preis war fair und bot genügend Vorwand, die nächsten 20 Jahre ordentlich Geld auf die Wanderdüne (Motorrad,34 PS Spezial, 16.05.2000) zu werfen.
Kaum was, das unangetastet blieb: Überholung Hinterachsnabe/Bremskörper, Sitzbank, neuer Kabelbaum, Zündspule, Schwingenlager (der festgerostete Schwingenbolzen hatte sich auf der AB Salzburg rausgedreht und mir ging während der Fahrt beinahe die Schwinge mit für den Betrieb wichtigen Anbauteilen -Hinterrad!- flöten), Lampengehäuse, Endtopf, Bremsen und das Kostspieligste am Ende -> 2 Motoren.
Den 1. Austauschmotor, nachdem das Getriebe des originalen sich nicht mehr schalten ließ unbesehen und deswegen verdient mit toter Kipphebelwellenlagerung gekauft.
Der 2. Austauschmotor (ich dachte damals noch, man spart immens Montagezeit und Analysemühen, indem man einfach immer den kompletten Motor tauscht, keine Ahnung warum) war dann ein echter Glücksgriff. Umso mehr, weil ich die Lehren aus Tauschmotor 1 auf keinen Fall ziehen wollte und mir den aus Norddeutschland (natürlich unbesehen) zuschicken ließ.
Top in Schuss, wie sich später herausstellte von Helmut (rei97 aus dem XT-Forum) frisch grundüberholt, grade erst eingelaufen, mit Mini-BigBore und geklemmten Kipphebelachsen.
Dass da dann Jahre später eine Klaue am 3. Gangrad abbrach, war meiner untertourigen Fahrweise zu verdanken. Der chronisch undichte Endtopf klang bei 2000 Umin so toll.
Kontakt zu Helmut aufgenommen, den bewegungsauffälligen Patienten in den Stuttgarter Raum gefahren und Nutznießer eines irren Services geworden (Vielen Dank nochmal Helmut!):
Der Motor wurde komplett auf Verschleiß überprüft, das Getriebe gegen ein gutes Gebrauchtes getauscht, die Ölpumpe gewechselt und die berühmte Hiha-Nocke eingebaut. Das Alles mehr oder weniger zum Selbstkostenpreis und Giesinger Flüssignaturalien. Toller Nebeneffekt des ganzen Aufwands - der Motor war das erste Mal richtig dicht.
Etwas später noch den Vergaser bei Helmut auf membranlos umbauen lassen und vor kurzem Zeuge einer Art Blätterteig-Metamorphose des Rahmenlacks geworden.
Der eingangs erwähnte Freund hatte nämlich bei der Rahmenlackierung mit der Farbwahl (silbergrau) Stilsicherheit bewiesen, aber (euphorisch bedingt) die Grundierung vergessen.
Aufgrund dessen im Herbst beschlossen, die SR einmal komplett zu strippen. Der Rahmen und alle Anbauteile sind jetzt beim pulvern, jede einzelne Schraube, Mutter, Sprengring und alle im Lauf des 40-jährigen Mopedlebens abhanden gekommenen Kleinteile wurden nachgekauft. nach Reinigung aller Teile geht's dann in den nächsten Wochen an den Zusammenbau.
Return Of Investment wahrscheinlich für alle Ewigkeit Fehlanzeige, aber wert ist's die Schönste aller Wanderdünen allemal!
Viele Grüße!
Fotos vor dem Umbau und danach:
Vorher - bei voller Zuladung schon mit dem serienmäßig berüchtigt straffen Sportfahrwerk, das jede Pässetour zum persönlichen Isle of Man- Erlebnis macht.
Nachher