Hallo,
ich wollte hier einmal meine Erlebnisse meiner letzten Tour veröffentlichen.
Am Freitag früh schnell den Tankrucksack mit etwas Werkzeug, Zahnbürste und Wechselwäsche bepackt bin ich gegen 12 Uhr in Richtung Schleiz aufgebrochen. Den Stadtverkehr von Frankfurt hinter mich gelassen bemerkte ich alsbald, dass das Motorrad etwas lauter wurde. Ich hatte nach der TÜV-Prüfung die Auspuffanlage gewechselt und leider nicht neu abgestimmt. Die Konsequenz daraus war, dass ich nun enorme Fehlzündungen beim Gaswegnehmen (Leerlaufdüse zu klein?) hatte. Vermutlich hat sich deshalb ein Teil der Dämmwolle aufgelöst. Ansonsten waren mit dem Tausch der Anlage auch die Probleme mit den klappernden Gasschiebern behoben und Drehmoment reichlich vorhanden!
Auf dem Hinweg hat die Kupplung als erstes Probleme bereitet. Ich weiß nicht ob es ein blöder Zufall war, just in dem Moment wo ich mit vollsynthetischem Öl aufgefüllt habe. Mein elektronischer DET hat den Dienst für die Abfrage nach Tageskilometer, Gesamtkilometer als nächstes eingestellt. Eine Weile später dann die Abfrage für Temperatur und Volt-Anzeige. Macht nichts dachte ich mir, muss man ja nicht haben. Als dann der Motor die ihm vorgegebene Zwangshalterung nicht einhalten wollte und sämtliche Schrauben an der oberen Befestigung löste, hatte ich mit argen Vibrationen zu kämpfen (diese behob ich dann später, nachdem ich angekommen war und den Motor wieder fest verschraubte).
In Schleiz angekommen, gleich durchs Fahrerlager und mir all die schönen Mopeds angeschaut. Schön für mein Empfinden waren z.B. 2x TR 1 (1. und 2. Classic Open Lauf), einige alte GS1000, Z900,... der Classic Superbike Serie und natürlich viele alte Engländer. Die Mopeds der Classic 500 waren schnell, aber meist weniger schön anzusehen. Nach dem Rennen der Classic 500 habe ich mich auf den Rückweg gemacht. Anfänglich war meine Laune noch super, da die schönen Landschaften des Thüringer Waldes meine Probleme der Kupplung vergessen machten.
Doch schon bald kam ein weiteres hinzu. In Lauterberg die nächste Tankstelle angesteuert und betankt. Anschließendes ankicken zunächst nicht möglich, da der Dekompressionszug gerissen war. Leider hatte ich mit allem gerechnet, mit diesem jedoch nicht. Mit einem T-Schlüssel die Deko betätigt und als mir der Schweiß schon überall stand ist sie dann endlich angesprungen. Leider musste ich nochmals kurz vor Frankfurt tanken und wollte natürlich meinen Motor nicht ausgehen lassen. Abgestiegen vom Motorrad stellte ich fest, dass mein Seitenständer durch Abwesenheit auf sich aufmerksam machte. Scheiße dachte ich, ausmachen geht nicht, mit den montierten Spiegeln irgendwo anlehnen auch nicht. Erst einmal betankt und anschließend den nächsten Autofahrer um Mithilfe aufgefordert, welche er mit Ignoranz erwiderte. Der nächste Autofahrer mit tätowierten Armen half mir dann und ich konnte meine Fahrt fortsetzen. Leider ist der Seitenständer ein Umbau eines Ducati Ständers und erst einmal nicht so ohne weiteres zu bekommen. D.h. erst einmal keine weiteren Ausfahrten möglich.
Zu guter letzt ist mir dann im Stadtverkehr von Frankfurt die blöde Kiste ausgegangen und ich hätte sie am liebsten abgefackelt oder was auch immer. Den Spiegel demontiert, konnte ich sie wenigsten anlehnen und erst einmal eine Pause einlegen. Mit einer manuellen Dekobedienung habe ich sie irgendwann anbekommen......
So das war mein Kurzurlaub.