Hallo zusammen,
nun möchte auch ich mein allererstes „Umbauprojekt“ in diesem Forum vorstellen an dem ich seit nun ein bisschen mehr als einem Jahr arbeite.
Als der Entschluss gefasst wurde ein Motorrad selbst umzubauen kannte ich die SR noch nicht und bin erst auf der Suche nach einer geeigneten Basis darauf gestoßen. Die Entscheidung fiel dann auch auf die SR.
Ich habe mir dann vor drei Jahren eine 48T Bj`89 gekauft. Besonders gefielen mir die Trommelbremsen vorne, der Einzylinder und dass die Kiste mit einem Kickstarter gestartet werden muss. Letzteres fand ich dann ganz schnell nicht mehr so toll und erst als ich den Bogen nach einer Weile raus hatte änderte sich das wieder (das war ein trauriger Tag für meine Kollegen, als ich wusste wie es geht, denn die hatten immer was zu lachen).
Allerdings fanden mein Motorrad fahrender Papa, als auch Onkels und deren Kollegen dass die SR in einem viel zu guten Zustand ist und es viel zu schade wäre die SR zu verbasteln. Ich kam nach vielen gefahrenen Kilometern ebenfalls zu dem Entschluss, dass die SR so wie Sie war ein tolles Moped ist (die SV 650 hatte mittlerweile ausgesorgt).
Also hab ich mir eine zweite SR besorgt, die in einem erheblich schlechteren Zustand war. So kam eine 2J4 Bj`82 in meinen Besitz, welche schon ein paar Jahre nicht mehr lief, aber ansonsten noch einen ganz passablen Eindruck machte. Der Vorbesitzer meinte, dass ich nur den Vergaser sauber machen müsste und dann läuft die wieder. Mir war das egal, ich wollte das Ding sowieso komplett zerlegen.
Dass der Zustand des gesamten Mopeds schlimmer war als angenommen fand ich während der ganzen Bastelei immer wieder raus.
Zu Beginn stand nur fest, dass es eine Kaffeemühle werden sollte und dass es weder bequem, sinnvoll oder praktisch sein muss (dafür hab ich ja schon eine andere SR). Und TÜV sollte Sie natürlich bekommen können, ich will das Ding ja schließlich auch auf der Straße fahren.
So wurde also beim Onkel in der Werkstatt offiziell Asyl beantragt und die SR komplett zerlegt. Der Rahmen wurde ein bisschen gekürzt und anschließend mit den Gabeltauchrohren, Schwinge, Gabelbrücken und anderen diversen Kleinteilen zum pulverbeschichten gebracht.
Währenddessen konnte mit der Überholung des Motors begonnen werden. Bei dem war wirklich einiges hinüber so hatten z.B. der Kolbenbolzen ordentliche „Anlauffarben“ und das obere Pleuelauge war ganz klar kaputt. Am Motor wurde dann fast alles gemacht.
- Die Kurbelwelle und das Motorgehäuse wurden wiederverwendet
(alle Lager erneuert)
- Die Nockenwelle war auch noch gut (auch hier die Lager erneuert)
- Der Zylinderkopf wurde plangefräst und die Ventilsitze neu eingeschliffen
- Die Zylinderlaufbuchse wurde auf das nächste Übermaß gehohnt.
- Die Getriebeeingangswelle wurde auch nochmal verwendet.
- Alles andere am Motor hab ich neu gemacht (Getriebe, Kupplung, Ölpumpe usw. usw.)
- Vergaser (VM34) habe ich komplett überholt.
- Stoßdämpfer von YSS
- Stummellenker (Fehling)
- Gabel komplett überholt und neue Gabelfedern
- Fußrastenanlage von LSL
- Rahmendreieck leergeräumt
- Einmannhöcker von Kedo
- Züge gekürzt
Aktuell bin ich dabei die Elektrik komplett neu zu machen.
Dabei habe ich das Zündschloss ins Rahmendreieck gepackt. Regler, CDI und Kondensator unter die Sitzbank. Den Kabelbaum mache ich selber neu. Dabei kommt das ganze Steckerzeug nicht mehr in den Scheinwerfer.
Der Motor konnte bereits gestartet werden und läuft wie ich finde gut. Jetzt muss noch das restliche Elektronikzeug gemacht werden.
Den Motor habe ich absichtlichc "optisch" so gelassen wie er war (gereinigt hab ich ihn schon). Ich finde es passt wenn der Motor nicht wie neu aussieht.
Als nächstes kümmere ich mich um die Kürzung der Kotflügel, die gehen anschließend mit Tank und Heck zum Lackierer. Hier weiß ich noch nicht welche Farbe/Farben es werden sollen, aber ich hab ja noch Zeit
So jetzt hab ich viel geschrieben und bestimmt auch einiges vergessen.
Ich versuch jetzt noch ein paar Bilder anzuhängen und wünsche euch ein schönes Wochenende.