Motor qualmt blau/weiss beim runterschauten

  • Hallo,


    das ist die Fortsetzung des Beitrages "Kupplung plötzlich verstellt", da es jetzt eigentlich nicht mehr um die Kupplung geht. Daher neuer Thread mit neuem Thema.


    Habe den Motor jetzt auseinander. (Super Idee an so einem heissen Tag in der 40° Garage einen Motroblock rum zu wuchten. Jetzt passt die Hose aber wieder :) )Bisher haben sich die schlimmsten Erwartungen zum Glück nicht erfüllt. (Siehe Bilder)


    Was mir aufgefallen ist, die Lage der Kolben- und Ölabstreif-Ringe ist irgendwie so gar nicht wie gedacht. Können die sich mit der Zeit drehen (100Km)? Ich muss zugeben, beim Einbau hatte ich ziemlich brass. Alles alleine festhalten, den Kolben mit den Ringen in den Zylinder zu fummeln und das ganze in einer Apokalypse aus Hylomar Dichtmasse hat mich an meine mentalen und körperlichen Grenzen gebracht (2 Arme sind da eindeutig zu wenig). Vielleicht hab ich es einfach verbockt.


    Kann das die Ursache für das blau/weisse puffen sein?


    Wie soll ich weiter vorgehen? Einfach wieder zusammensetzten (mit richtiger Lage der Ringe). Ich weiss das die verbauten Teile nicht neuwertig sind. Aber der Motor ist auch nicht für eine Weltumrundung gedacht.
    Wenn die Experten hier allerdings der Meinung sind, dass das so nun nicht mal zur Umrundung des nächsten Kreisverkehrs halten wird, wäre ich für Vorschläge dankbar, solange es finanziell vertretbar ist.


    Schöne Grüsse
    Micha

  • Nuja, wie gesagt, ja ich kenn die Zeichnung, aber bei der Montage lief nicht alles so wie geplant. Bin mir nicht sicher ob das alles so eingebaut war wie gewünscht.


    Ich werde die Ringe nochmal richtig checken.


    Soll ich alles nochmal richtig zusammenbauen und dann sollte das qualmen ein Ende haben?


    Gruß Micha

  • Die Position der Ringe ändert sich im Betrieb, das hatte schon mal jemand (hiha?) getestet.
    Sie sollten nur richtig herum montiert sein, und der Ölabstreifring muss auch korrekt montiert sein.

  • Hallo Micha,


    wie gestern besprochen, lass mal den Zylinder messen nächste Woche nach dem Urlaub.


    Ansonsten würde ich das Höhenspiel der Ringe in der Kolbennut messen, nicht daß der Kolben ausgelutschte Ringnuten hat. Ringe kannst du ansonsten auch mal in den Zylinder legen und das Stoßspiel messen.


    Kolben scheint auf den Bildern 0.75, also 3.Ü zu sein, du sagtest gestern 4.Ü??


    Ölverbrauch ist eins (wie mein alter Motor hatte mit 0.8L/1000 km), da war das Laufspiel schon bei 0.09 mm und der hatte noch die alten 2J4 Ringe, bei denen der Ölabstreifer weniger vorspannung hat. Genebelt hat der Motor aber nicht, sondern nur konstant durchgeschoben.


    Nimm doch mal die Ventile raus und gucke nach den Schaftdichtungen, nicht daß da die Schlauchfeder beim Einstecken der Ventile abgesprungen ist oder sogar die Lippe beschädigt wurde.


    Wenn du die Ventile raus hast, siehst du auch, ob das Öl über die Ventile kam oder nicht. Wenn der Schaft und die Tulpe zum Teller beim AV ölig krustig ist, dann kommt das Öl von da. Ich kann mir nicht vorstellen, wie Öl um den Teller rumgeht und dann auf dem Schaft sich ablagern soll. Dann käms über den Kolben.....


    Einfach nur zusammen ist dumm. Die Stöße zueinander werden ganz sicher NICHT die Ursache für dein Problem sein, da wie schon geschrieben wurde, sich die Ringe im Betrieb drehen.


    Gruß und viel Erfolg
    Stefan

  • Hallo,


    hab die Ventile mal raus gemacht. So vom draufgucken seh ich kein Problem mit den Ventilschaftdichtungen. Auch die Ventile sehen für meine unbedarften Augen ganz gut aus.
    Das Auslassventil hat zwar starke Kohle Ablagerungen, aber das war mit blauem Qualm auch irgendwie zu erwarten.


    Auf dem Einlassventil war auch irgendwie Öl, aber sehr zähflüssig. Bisschen seltsam.


    Sollte nicht wenn das Öl über die Ringe kommt, der Kolben auch russig sein? Der ist auf den Fotos so wie ich den vorgefunden habe. Nicht sauber gemacht.
    Apropos, der Ölabstreif-Spannring sah bei mir so aus. Fehlt da nicht eine Nase?


    Wie messe ich die Ringnuten und was sind die Toleranzen? Der Kolben ist gebraucht und ich weiss nicht was da vorher mit gewesen ist. Der Motoreninstandsetzer meinte der is noch gut (Hät ich aber auch gesagt, nachdem ich fälschlicherweise den Zylinder auf den Kolben gehont hätte...).


    Also so einfach werde ich die ganze Sache nicht zusammen bauen. Neue Kolbenringe sollten schon drin sein und vielleicht auch die Ventilschaftdichtungen. Aber vorher würde ich gerne noch messen ob der Kolben noch gut ist, nur wie?


    Gruss Micha

  • Apropos, der Ölabstreif-Spannring sah bei mir so aus. Fehlt da nicht eine Nase?


    Ja, sehr eindeutig.
    Das verursacht dann auch den Qualm, auch wenn man das nicht vermuten würde....

  • Dem Ölabstreif-Spannring fehlt ein Stück, das macht den Ölverbrauch mit Sicherheit aus, auch wenn das Auslassventil doch ziemlich kohlig aussieht...


    Gruß
    Hans

  • Was sagen die Experten hier zum Tragbild der Nockenwelle?

    :ber:
    Alrik


    Zitat

    Neue Zürcher Zeitung 1979
    Die enge Verbindung mit lärmigem Rowdytum und -oft tödlichen- Wahnvorstellungen von Kraft und Größe macht das Motorrad für viele zu einem Symbol primitiver Brutalität.

  • Nix Gutes. Die Nockenwelle ist scheins eine Umgeschliffene und Nitrierte, sie wurde vor dem Einbau nicht poliert, was in Verbindung mit den Hartchrom-Kipphebeln besonders schlecht ist.
    Ausserdem scheinen die Kipphebelachsbohrungen im Kopfdeckel ausgeleiert zu sein, wodurch sich ein schiefes Tragbild ergibt.


    Gruß
    Hans

  • Hm, gut. Was macht denn Sinn jetzt zu ändern. Wie gesagt, der Motor ist nicht für ne Weltumrundung.


    Die Kipphebelachsen zu bemaden sollte das Problem des schrägen Laufs beheben? Und machbar sein.


    Die komische Nocke würde ich gerne tauschen. Habe auch noch eine normale, aber in Semi Zustand. Die Kipper würde ich gerne lassen.


    Macht das Sinn?


    Gruss Micha

  • Was ist das für eine Nockenwelle? Ich würd sie polieren (1200er Schleifpapier mit Öl, danach evtl Polierscheibe) und weiter fahren. Gut sind die Kipphebel nicht mehr, stellenweise ist der Chrom schon weg. Naja, so 15000km könnten sie dann aber schon noch halten.


    Gruß
    Hans

  • Drin war da eigentlich nix. Habe 3 Wäschekörbe mit Teilen gekauft. "MANN" sagte, es wäre alles dabei für ein fahrendes Motorrad...


    Da waren 2 Nockenwellen dabei. Eine ohne Lager, deshalb denke ich, das jene, die jetzt verbaut ist, auch vorher drin war. Der Kopf ist auch so wie gekauft. Nur gereinigt, Ventile eigeschliffen und neue Schaftdichtungen.


    Deshalb weiss ich ja auch nicht im geringsten was das für eine Nockenwell ist. Es ist auch keine Markierung oder Beschriftung.


    Alles Zusammen eine ganze Menge Unbekannte, für einen Frischling. Würde ich auch so nicht mehr machen, aber jetzt muss ich durch.


    Hiha. Ich denke drüber nach Hartblock Kipper rein zu machen, nachdem die Nockenwelle poliert ist. Zusammen mit der Bemadung sollte doch dann zumindest Oben Ruhe sein, und ich kann mich hingebungsvoll den Problemen widmen, die da noch auf mich zukommen werde.


    Gruss Micha

  • Zitat

    Original von hannesder3te


    Neue Kolbenringe sollten schon drin sein und vielleicht auch die Ventilschaftdichtungen. Aber vorher würde ich gerne noch messen ob der Kolben noch gut ist, nur wie?


    Hallo Micha,


    die Nuthöhe misst man mit einem Kolbenring und einer Fühlerlehre. Kolbenring in die Nut halten (kann auch der ausgebaute Ring sein, der nur ein einer Stelle in die Nut gehalten wird und dann gukst, du, ob du noch eine Fühlerlehre 0.05 oder 0.10 dazu stecken kannst. Das machst du dann an mehreren Stellen rundrum.


    Grenzwert meine ich wäre 0.12 oder 0.15. Das steht im Bucheli, vielleicht auch in den Werkstattzeichungen vom Peter (oldman).


    Guck dir auch die Ringe an, beim Käfer hatte ich mal nach 180.000 km in der Höhe verschlissene Ringe, da konnte ich die 0.15er Fühlerlehre dazu stecken mit neuen Kolbenringen nicht mehr. Die Kolben haben dann noch bis 249.000 km weiter gemacht bis die Schwungscheibe sich gelöst hatte. Die Kolben selbst sind immer noch gut. Also aufpassen.


    Ringhöhe auch mal messen mit Mikrometerschraube oder ersatzweise einem digitalem Messchieber.


    Gruß
    Stefan

  • Guten Abend,


    Ich brache mal wieder sachkundigen Rat.


    Ich habe jetzt alle notwendigen Dinge um eine Bemadung des Kopfes durch zu führen.
    Heute die Kipphebelachsen demontiert, alles entfettet und eigesetzt auf Spiel kontrolliert. Da ist kein Spiel. Im Gegenteil, die Achsen gehen sehr stramm ins Gehäuse und siezten bombenfest.


    Kann die asymmetrische Abnutzung der Kipphebel auch andere Ursachen haben.


    Soll ich prophylaktisch die Maden setzten?


    Anbei noch Bilder der besagten Stellen.


    Schöne Grüße
    Micha

  • hab mir grad nochmal das Foto mit den Kipphebeln angeschaut, so asymetrisch abgenutzt find ich die gar nicht. Wenn die Lagerbohrungen kein Spiel haben, würd ich die Sache auf 48T umbauen: Kipphebelwellen an einem Ende abflachen, Loch rein, an der Stelle wo das Loch ist auch ein Loch ins Alu von der Rockerbox, Gewinde reinschneiden, Schraube rein und mit passendem Blech sichern

    Real men don´t need instructions - they just need heavy tools

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