Brünieren

  • Hallo Chemiker und Metallverarbeiter


    Zwei Fragen zum Thema Brünieren:


    1) Taugt das was als dauerhafter Rostschutz und hält das auch bei termisch hochbelasteten Teilen wie z.B. Auspuff? Von der Optik könnte das meiner Meinung nach bei einigen Teilen eine gute Alternative zum Verchromen sein.


    2) Hat das schon mal jemand selbst gemacht und Erfahrungen gesammelt? (man muss ja doch sehr aufpassen mit warmer Natronlauge)


    Gruß


    Zündapp

  • Da hatter recht, der Meister Z. Ein (mittlerweile leider verstorbenes) Schützenvereinsmitglied hat alte (RICHTIG alte!) Waffen restauriert, und hatte auch ganz alte Rezepte für Brünierlösungen parat. Leider weiss ich keines davon genau. Als Rostschutz für Auspüffer ist aber sicherlich keines davon geeignet.
    Früher (früh'achziger) war es extrakuhl, wenn sich einer an seiner Geländebüchse einen verchromten Auspuff leisten konnte. Fantic Caballero mit Cromauspuff. Boooaaah!
    Der Vorteil war nicht nur das Aussehen, das hat auch noch lange rostfrei ausgesehen.
    Ansonsten: Sandstrahlen, spritzverzinken, drüberlackieren. Oder noch einfacher: Drüberlackieren. Alle 10000km.


    Gruss
    Hans

  • Moin!



    Ein sehr schöner Link zu diesem Thema: :446:

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    "Boah Alter! Wir müssen uns echt nicht alle lieb haben! Und jetzt tanz deinen Namen und schleich dich Du Walldorf-Schüler!"

  • moin,


    an meiner 53er zigolo waren die scherendaempfer und der puff bruenniert...


    ab 54 wars verchromt...


    ob aus optische oder technischen gruenden weiss ich nicht..viel ist von der bruennierung nicht ueber, aber ob chrom 50 jahre besser ueberdauert?

  • Danke fürn die Infos, vor allem der Link ist sehr informativ. Demnach kann ich nur durch die Zusammensetzung der Lauge auch den richtigen Siedepunkt erreichen und brauche kein Laborthermometer bis 200 Grad. Ich probiers mal an Kleinteilen aus und wenns was wird berichte ich. Es ist halt oll, wenn man gammelige Kleinteile zum teuren Verchromer tragen muss, hier in Stuttgart kenn ich noch nicht mal einen.


    Gruß


    Zündapp

  • moin,


    du kennst dich aus im umgang mit saeuren und basen?


    auch wenn das bei dir zuhause niemand ueberpruefen kann, solltest du im interesse deiner eigenen sicherheit alle vorsichtsmassnahmen beachten.


    mehrere liter siedende lauge sind sehr gefaehrlich...der dampf geht ueberall hin, einatmen ist extrem gefaehrlich


    eigentlich sollte sowas unter einem abzug gemacht werden...


    allein der dampfdruck bei raumtemperatur einer konzentrierten saure reicht aus um verschluesse aus metall vollstaendig aufzuloesen.


    ich hatte mal im labor kochendes koenigswasser...ich hab nacheinander jede menge muenzen reingeworfen, die waren ganz schnell weg...


    ueber die entsorgung einer schwermetallhaltigen hochkonzentrierten lauge oder saeure solltest du dir vielleicht auch ein paar gedanken machen.

  • Hallo Henrik


    Erfahrung im Umgang mit Lauge habe ich nur im kalten Zustand, vom Möbel ablaugen. Prinzipiell bin ich bei so etwas schon sehr vorsichtig und mache keine Frankenstein-Küche auf, bevor ich nicht genau Bescheid weiß.


    Danke für Deine Infos, einen Dampfabzug habe ich zum Beispiel nicht. Laugenreste habe ich bisher immer eintrocknen lassen und zur Problemmüll-Sammelstelle gebracht. Mit Lackresten versetzt wars bisher kein Problem, ob die das mit Metall versetzt annehmen frage ich vorher (wenns denn soweit kommt) nach.


    Wenn Metalle so stark gelöst werden hat es natürlich erst recht keinen Sinn. Dann kann ich meine aufgelöste SR in ein Fässchen füllen und in den Weinkeller stellen...


    Gruß


    Zündapp

  • moin,


    nene, so ne lauge loest dein mopped nicht so schnell wie kochendes koenigswasser, das ist das reaktivste, was man so mixen kann...


    aber ne kochende naoh loesung in der staerke ist was ganz anders als moebelablaugen...


    die berufsgenossenschaft und auch der bundesverband fuer den selbstschutz gibt merkblaetter aus, was bei gefahrenstoffen zu beachten ist, vielleicht gibts da was online


    der grund warum verchromen in d-land so teuer ist sind nicht nur hohe standortkosten, sondern auch aufwendige entsorgung der baeder und schwermetallabfaelle...

  • @ Zündapp:
    Zwei Sachen wollte ich dir sagen, erstens nämlich paß bloß auf mit Laugen!
    Der Mist bei Verätzungen ist, das es immer ganz harmlos anfängt. Ich hab' mal in der Arbeit einen Spritzer Kalilauge abgekriegt, ich hab' das erst gar nicht gemerkt. Nach einiger Zeit juckt's ein bißchen, etwas später juckt's richtig und wird rot, am nächsten Tag löst sich die Haut ab und drei Tage drauf war da ein knapp ein Zentimeter tiefes Loch, das extrem schlecht verheilt ist.
    Zweitens, Brünieren schützt absolut überhaupt nicht vor Rost, da kannst du das Zeug genauso gut blank lassen.
    Gruß
    Sven

  • Hallo sven


    drum pack ich mich auch immer ein wie ein Marsmensch, wenn ich mit sowas arbeite. Die Ergebnisse werden mit Radikal-Chemie leider meistens erheblich besser, z.B. wenn man mit Säure entrostet oder mit Lauge entlackt. Auch für den Zweitaktauspuff finde ich Lauge effizienter als Ausbrennen. Vor dem Erhitzen und den Dämpfen habe ich aber einen ziemlichen Respekt, nachdem, was ich bisher gehört habe. Mir ist auch von den Dämpfen beim Entlacken schlecht geworden, seitdem mache ich sowas nur noch im Hof oder mit beiden Garagentoren offen.
    Es ist schon verführerisch mit dem Brünieren, wenn man das Equipment zum großen Teil in der Garage hat, mir gefällt die Optik halt gut. Das mit dem Rostschutz schminke ich mir dann mal ab.Ich könnte mir die Blaufärbung auch bei vielen Nicht-Moped-Teilen vorstellen: Türangeln und Beschläge von alten Möbeln, Kamin-Besteck usw. Im Moment neige ich aber dazu, es bleiben zu lassen.


    Gruß


    Zündapp

  • servus...


    sandstrahlen und Aluminieren (Alu-spritz-verfahren...ähnlich wie spritz-verzinken)
    Taugt auch sehr gut...grade fürn A-Puff...
    Danach...schön schwarz lackiert...
    und du hast lange Ruhe...


    Gryße...Da Meischta Z

  • Wir haben bei uns in der Firma mal Versuche gemacht mit verschiedenen Oberflächenbehandlungen, brünieren ist okay für Gegenstände, die im Trockenen bleiben. Selbst zum Transport müssen brünierte Oberflächen zusätzlich geölt werden.
    Falls du dein Motorrad zum Fahren und nicht als Ausstellungsstück im Wohnzimmer hast, lackiere lieber.

    Gruss


    Paernt


    ________________________________________


    Lebe nicht so, als währe heute dein letzter Tag, aber lebe!

  • mit was sind denn eigentlich die grünlichen japanischen butterschrauben behandelt - ich dachte immer, das ist brüniert ?

    Eigentlich bin ich ganz anders, ich komm nur leider viel zu selten dazu ... :D

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