ABS nachrüsten

Zitat

wie dem auch sei... wenn du das bewerkstelligt hast - berichte drüber und du wirst mit sicherheit keinen spott ernten...

Ok, Könich, bin überzeugt. Das Knäblein wollte uns nur gegeneinander aufhetzen

Gruß
Hans

Vergesst die Unfallstatistiken, wenn es euch um die eigene Haut geht, denn den genormten Unfall gibt es nicht!
Ich hab mal nen Mercedes auf glatter Straße in den Bordstein geknallt, WEIL er ABS hatte. Mit ohne ABS hätte ich ihn herumreissen können, so musste ich hilflos zusehen, wie der Beton näher kam. Wenn der Bordstein ein LKW gewesen wär, könnt ich dies nicht schreiben.
Toll die viele Technik, nicht wahr?!
Nobby

Zitat

Original von Andek
...Ich suche für mich einfach den richtigen Kompromiss zwischen Sicherheit und frischer Luft. Das ist offenbar schwer zu verstehen...

nö, iss schon verständlich...

schon mal über ein cabrio nachgedacht?

sorry
ruffus

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Ok, Könich, bin überzeugt. Das Knäblein wollte uns nur gegeneinander aufhetzen

Nö - des glaub natürlich auch nicht, und die Frage nach dem ABS ist ja durchaus berechtigt - hab bisher noch gar nicht drüber nachgedacht- das geht mir auch vom Bastelverständnis zu weit, ich bin ja auch grundsätzlich für mehr Sicherheit - aber die Begründung fand ich halt (von Berufswegen her) net so toll. - davon abgesehen: Wer könnte uns gegeneinander aufhetzen?

mfg

da Kine

mal ganz grundsätzlich, Sinnfrage hin oder her... neben dem mechanisch/hydraulischen Aufwand, Platz und Gewicht wäre an der SR noch dafür zu sorgen, dass die Regelelektronik eine zuverlässig konstante Spannung bekommt und für die Hydraulikpumpe ausreichend Strom zur Verfügung steht. Somit wäre eine größere Batterie und eine vernünftige Lichtmaschine fällig, was wiederum die originale Zündanlage in Frage stellt...

Fahrzeuggewicht hoch, Leistung runter... Wenns irgedwann eh nichtmehr die Kraft hat, sich selbstständig fortzubewegen, brauchts auch keine Bremse mehr...

Die Quintessenz bleibt wohl die selbe: theoretisch sicher irgendwie machbar, praktisch würde das aber den Gegenwert einiger Neumaschinen bedeuten...

Ich persönlich gehöre auch zu den ewig gestrigen und vertrete die Meinung, wer sich ohne Airbag, ESP, ABS, CBS und den ganzen anderen Rotz nicht auf die Straße traut, der soll gefälligst daheim im Ohrensessel bleiben. Ich verteufele nicht die Technik an sich, wohl aber die Einstellung, die dahinter steht, den vorgeschobenen "Sicherheitsgedanken" als Ersatz für Hirn und Selbstverantwortung. Aufs Maul fallen tut weh, und das ist gut so.

... zurück zur Frage: ABS ist eine höchst sicherheitskritische Einrichtung, deren Versagen im schlimmsten Fall schwere Verletzungen und Tod einer oder weniger Personen zur Folge haben kann. Die Zulassung sicherheitsrelevanter Baugruppen ist ein Procedere, welches eine Firma mit 30 Mann heutzutage an die Grenzen der Leistungsfähigkeit bringt. Ich weiss, wovon ich rede, da ich Entwicklungsleiter einer Sicherheitstechnik produzierenden Firma im Raum Filderstadt bin...

Für solche Entwicklungen reicht es nicht, die Funktion des Moduls sicherzustellen, es müssen Statistiken über die Versagenswahrscheinlichkeit aufgestellt werden, Konzepte zur Fehlerbehandlung, das Modul und das System darf auf keinen Fall in einen unsicheren Zustand geraten u.s.w.

Bevor dies nicht konzeptionell und empirisch geklärt, geprüft und berechnet ist, gibt keine Zulassungsstelle ihr O.K.

Und Zulassungsprozeduren kosten mittlerweile mehr Geld, als die übrige technische Entwicklung. Das muss sich im Produktverkauf erst mal rechnen...

Zurück zum ABS: beim Auto wird die Drehzahl jedes einzelnen Rades über einen Sensor unabhängig aufgenommen und miteinander verglichen. Im System ist vorgesehen, dass der Ausfall jedes einzelnen Sensors durch vergleich (Plausibilitätskontrolle) mit den anderen drei Rädern früher oder später entdeckt wird. Bei Fehler schaltet das ABS ab, gibt eine Fehlermeldung aus und die Bremswirkung ist unbeeinflusst. Das hatte ich bei meinem Peugeot, der Zahnring auf der Antriebswelle war durchkorrodiert und hatte Schlupf in Kurven... Das Dashboard hat jedes Mal ein Konzert gespielt "Anomalie ABS", war nicht zu übersehen.

Beim Motorrad ist die Konzeption der sicheren Funktion und Fehlererkennung deutlich schwieriger, weil nur zwei Räder vorhanden sind, und nur ein Rad pro Achse etc. Hier bräuchte man u.U. zwei redundante Sensoren an einem Rad, um unentdeckte Erstfehler durch Bauteilausfälle zu vermeiden... Der Aufwand ist astronomisch.

Nebenbei möchte ich nicht derjenige sein, der als Inverkehrbringer dieser PseudoABS-Scooter-Pimpgeräte für den ersten Toten verantwortlich gemacht wird...

...meine Meinung.

Grüßle,
Mike McBike

Die Frage war doch auch, ob ein Nachrüsten möglich ist. Ich hab's ja oben schon mal geschrieben, man findet im Web immer die Aussage, es gibt keinen Nachrüstsatz. 2003 wurde mal von einer Firma Schindler ein Nachrüstsatz für ein mechanisches ABS angeboten, die Firma findet man aber nicht mehr. Also eine Frage an alle, die ein ABS für möglich halten, es aber aus unterschiedlichen Gründen ablehnen: Woher habt ihr euer Wissen?

Ich kann mir aus den bereits oben aufgeführten Gründen nicht vorstellen, dass irgendwer ein zugelassenes Nachrüst-ABS ohne Typenbindung auf den Markt bringen kann, und bei den zu erwartenden Stückzahlen für die SR500, zumal min mindestens zwei Varianten Vorderraddurchmesser und noch mehr Varianten Motorleistung... Ich fürchte, das rechnet sich für niemanden...

Grüßle,
Mike McBike

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Original von testonalin

(...)

an meiner BMW hat das ABS hinten nicht immer funktioniert. war unter anderem auch temperaturabhängig.

und da wirds gefärlich!!! man verlässt sich drauf, haut wie´n bekloppter in die tasten, und alles blockiert. was nun? nie geübt, zu lange nachgedacht, in LKW eingeschlagen...

(...)

gruß

testonalin

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Das klingt seltsam, und dass jede verbaute Technik eine mehr ist, die ausfallen kann, ist schon richtig. Aber ich frage mich, warum du keine Warnlampen leuchten hattest? Von einem plötzlichen Ausfall habe ich bisher noch nichts gehört. Eher versagt das ABS schonmal bei zu schwacher Batterie, meldet sich dann aber mit zwei fetten roten Lampen, eigentlich unübersehbar.

Das ist auch so ein Grund, warum man eben mit und ohne ABS Bremsen üben sollte.

Im Übrigen ist die Programmierung eines Motorrad-ABNS wohl wesentlich schwieriger als für ein Auto, aber Details dazu weiß ich leider nicht, da mir der technische Hintergrund fehlt. Irgendwo im Netz gab es einen Artikel darüber, dass bei sportlich ausgelegten Maschinen die Gefahr eines Überschlags eines der großen Probleme darstellt.

mikemcbike: Danke für den interessanten und guten Beitrag!

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Original von Silikon&Tape
wer sich ohne Airbag, ESP, ABS, CBS und den ganzen anderen Rotz nicht auf die Straße traut, der soll gefälligst daheim im Ohrensessel bleiben.

Bei Spaßfahrern sicherlich. Wer mit Familie unterwegs ist, oder beruflich auf die Straße muss ohne wirklich Bock drauf zu haben, dann sieht's schon etwas anders aus. Aber darum geht es hier wohl weniger.

... tststs...

kann denn nicht ein einziger Thread mal ohne Bewertung persönlicher Beweggründe (die man ja noch nicht mal so genau kennt) fachlich beantwortet werden?

Es ist egal, warum der Fragesteller ABS für die SR will, er will nur wissen, ob's das gibt. Und wenn nicht, vielleicht noch, warum nicht.

*kopfschüttel*

Grüßle,
Mike McBike

Motorradfahren ist eben nicht nur eine technische Anglegenheit

... ups
... doppelt

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Original von juwi
Meine Meinung....

... ein geübter Fahrer holt aus einer normalen Bremse einen kürzeren Weg raus
... ein weniger geübter möglicherweise nicht zu vermeiden.

Da mus ich doch heftigst widersprechen. Kann mir solche Aussagen nur von Leuten vorstellen welch die Unteschiede nicht erlebt haben.

Ich meinerseits konnte mal optimal bremsen. Bin 250er Rennen gefahren (CH-Meisterschafft). Das ist 25 Jahre her. Trotz über eine halbe Million km auf der Strasse trau ich mir das heute nicht mehr zu.
Ich bin moderne Motorräder mit und ohne ABS gefahren, ziemlich zügig...
Keine Chance beim Bremsen ohne ABS mit zu halten. Die Dinger funzen auch bei ordenlich Schräglage noch absolut perfekt.
Ich behaupte, dass selbst ein geübter Fahrer (ich selbst fahre 25'000km im Jahr) vorbereitet nicht den Bremsweg eines Motorrades mit ABS hin bekommt.
Vom Bremsweg unter Schreckbedingungen ganz zu schweigen....

Griesli aus Helvetien
Steffi

Zitat

Original von k-dhelms
Hallo,

Genau das ist der Fehler! Wenn der ABS-Sensor wegen der Verschmutzung keine Impulse mehr aufnimmt, registriert er ein stehendes Rad. Warum soll er das abbremsen? Im Gegenteil, seine Aufgabe ist, die Bremse zu lösen und das Rad sich wieder drehen zu lassen. Resultat, wenn kein Impuls kommt, kommt auch kein (nennenswerter) Bremsdruck:

Gruß,

Klaus-Dieter

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Hi,

die Bremse war nicht völlig zugedreckt oder ähnliches. Wie hier schon geschrieben wurde, sollte das Ding bei einer solchen Störung das ABS und nicht die Bremse abschalten. Da müssen mehrere Faktoren zusammengekommen sein (Ausfall eines Sensors direkt im Zusamenhang mit der eingeleiteten Bremsung, (daher das "stehende Rad plausibel... ) oder was weis ich) , daher seinerzeit dann der komplettaustausch aller potentiell fehlerträchtigen Komponenten. Ein mulmiges Gefühl bleibt...

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Original von Nobby
Ich hab mal nen Mercedes auf glatter Straße in den Bordstein geknallt, WEIL er ABS hatte. Mit ohne ABS hätte ich ihn herumreissen können, so musste ich hilflos zusehen, wie der Beton näher kam. Wenn der Bordstein ein LKW gewesen wär, könnt ich dies nicht schreiben.
Toll die viele Technik, nicht wahr?!
Nobby

Wie kann ein ABS ein Rutschen verursachen ausser dass man wie gewohnt (das ABS wird schin richten) voll in die Bremse steigt? Ist mir seinerzeit aber auch passiert, als ich meiner ersten ABS Erfahrungen sammelte. In glatter Kurve abgebremst und erschrocken festgestellt, dass das ABS die physikalischen Gesetzte nun doch nicht ausser Kraft setzen kann. Das Ding fuhr halt nicht weiter durch die Kurve, sondern die Vorderräder sind leicht quer zum Kurvenäusseren gerutscht. Ohne ABS wäre ich vielleicht vorsichtiger mit der Bremse umgegangen. Danach bin ichs halt auch mit dem ABS. Aber das sind dann Erfahrungen die man sammelt, genauso wie der erste Sturz mit dem Mopped...
Wie gesagt, ich will ABS nicht generell verteufen und habs selber auch schonmal schmerzlich vermisst, weil bei der Vollbremsung mit dem Auto auf der Bahn letztes Jahr hätte das Zeuch meine Bremsplatten sicherlich verhindert...

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Original von Andek
Ich suche für mich einfach den richtigen Kompromiss zwischen Sicherheit und frischer Luft.

Bleib doch zu Hause und mach's Fenster auf.

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Original von Wolfgang

Aber ich frage mich, warum du keine Warnlampen leuchten hattest? Von einem plötzlichen Ausfall habe ich bisher noch nichts gehört. Eher versagt das ABS schonmal bei zu schwacher Batterie, meldet sich dann aber mit zwei fetten roten Lampen, eigentlich unübersehbar.

hab ich das geschrieben?

bei mir hat die lampe gelegentlich geleuchtet, wenn´s kalt war. manchmal versagt aber auch einfach der elektronikscheiß spontan und die bremse blockiert erst mal und überlegt es sich dann später doch noch, das ABS zu aktivieren. da reicht auf nässe schon zum sterben...

und lampen können auch kaputtgehen.

testonalin

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Original von DC
Abstimmung... Hm... Also im Prinzip tut das ja nicht viel mehr als die Drehzahl des Vorderrads mit irgendner Referenz (Hi-Rad bietet sich an, sofern es sich noch dreht...) zu vergleichen und bei Schlupf > optimal n Stückchen Bremsdruck rauszunehmen.

Das ist imho nicht ganz richtig, das ABS misst einfach die Drehzahl des Rades und wenn die zu schnell abnimmt, reduziert es den Bremsdruck. Das wird für jedes Rad einzeln geregelt.

Aber ansonsten hast Du recht, grundsätzlich sollte so ein System an jedem Mopped funktionieren. Die Frage ist, wo man das Geraffel an der SR unterbringt, und ob die kleine Batterie und Lima ausreichen. Wäre mal einen Versuch wert, ein ABS aus einer alten BMW K oder FJ an die SR zu friemeln...

Gruss,
Georg