Mysteriöser Schaden

  • Mein Moped war ja nicht so sonderlich perfekt. Und seit es mir ein Stück Flachschieber in den Brennraum gesaugt hatte, schon gar nicht mehr.
    Aber der Motor lief trotzdem (mit etwas mehr Oelverbrauch) weiter.


    In letzter Zeit nun machte er manchmal Mucken, d.h. qualmte nach dem Start wieder kurz und hatte manchmal wenig Kompression (was ich auf die Ventile schob).


    Ich wollte jetzt im Frühjahr sowieso wieder einen anderen Kopf und einen anderen Zylinder draufbauen, - aber wenigstens so lange noch fahren!!! ...


    Pfeifendeckel!
    Das Ding fährt nicht mehr.


    Die letzten Tage, trocken und teilweise sonnig, schön auf der Straße gewesen.
    Gestern nach einiger Fahrt etwas erledigen müssen, sodaß das Moped für weniger als eine Stunde gestanden hatte (Oel wieder abgekühlt).
    Draufgesetzt, angetreten, losgefahren.


    Nach ca. 200 Metern fängt das Ding plötzlich an übel zu spotzen und zu knallen und will ausgehen.
    Da ich weit von zuhause irgendwo in Stadt und relativ schwer bepackt war, hatte ich natürlich keine Lust, das so ca. 10 km weit heimzuschieben ...
    Also spielte ich krampfhaft mit dem Gas, damit es nicht ausgeht.


    Es knallte und spuckte und rauchte (!), aber ich konnte irgendwie weiterfahren.
    Nach ca. einem Kilometer war alles wieder normal.
    Kein Rauch mehr, kein Knallen. Es fuhr wieder prima, sodaß ich ohne Probleme nach hause kam.


    Heute das Ding wieder angetreten ohne Probleme.
    Ich fuhr ca. 20 Meter weit bis zu Straße, wo ich wegen des Verkehrs warten mußte.
    Da spuckte der Motor plötzlich wieder und ging aus.


    Ewig lang versuchte ich vergeblich, das Ding wieder anzutreten. Nichts.
    Ab und zu kamen ein paar Zündungen, aber es startete nicht.


    Also latschte ich zurück und holte Kerzenschlüssel und Ersatzkerze.


    Die alte Kerze war oelig.
    Zündfunke prima.
    Aber es ging nicht an.


    Nach vielfachem Wechseln der Kerze und immer wieder säubern usw. (zwischendurch riesiger Knall wegen des nichtverbrannten Sprits im Auspuff) konnte ich es irgendwann wieder starten.


    Aber der Motor lief nicht mehr richtig.
    Er knatterte und rauchte wie ein Zweitakter!!!
    Immer wieder Fehlzündungen.
    Nachdem ich zweimal mit verhältnismäßig hohen Drehzahlen (damit er nicht wieder ausgeht) um den Block gefahren war und die Straßen gut eingenebelt und die Anwohner schön vollgeknallt hatte, ging der Motor schließlich mit einer weiteren Fehlzündung wieder aus.


    So, jetzt stehe ich da wie der Ochs´ vor dem Berg.


    Das Oel im Brennraum und der Rauch könnte auf gebrochene/n Kolbenring/e deuten (was dann eine Spätfolge der Vergaserschieberverdauaktion wäre).
    Es gab aber keinerlei auffälige mechanische Geräusche!
    Und wieso sollte es deshalb laufend Fehlzündungen geben?
    Und weshalb sprang das Ding trotz prima Zündfunken und Sprit nicht an?


    Könnte außer der Oelgeschichte noch etwas mit der Zündung oder den Steuerzeiten sein?


    Als Laie bin ich da völlig überfragt.


    Natürlich muß ich den Motor ausbauen und Kopf und Zylinder abmachen (was ich ja ohnehin machen wollte); - aber bei den momentanen Temperaturen habe ich da draußen nicht so die große Lust ...


    Meine Frage erst´mal in die Runde, ob jemand hier schon ´mal so einen mysteriösen Schaden hatte und was es dann gewesen war.



    Bin jedenfalls gerade gewaltig abgegessen, da ich bei schönem Sonnenschein heute die Schwalbe nehmen mußte (die motormäßig auch nicht mehr so fit ist ...).


    Wenn es das Wetter ´mal zuläßt, werde ich wahrscheinlich erst ´mal einen Reservemotor in die SR machen, um nicht ständig nur Schwalbe fahren zu müssen.
    Ist halt dann nur doppelte Arbeit (den dann wieder gegen den normalen zu tauschen, wenn der wieder fit ist).
    So ein Motorschaden ist zum Glück zeitlich nicht so tragisch wie die Rahmenschäden in den letzten zwei Jahren, da man eben ´mal kurz zwischendurch mit einem Reservemotor weiterfahren kann, was mit einem Reserverahmen leider (legal) nicht so möglich ist ...

  • Hmm, würde mir mal den Versager anschauen und hier insbesondere die Schwimmerkammer bzw. die Hauptdüse. - Könnte mir hier unerwünschte Teile vorstellen (DRECK und so...)

    Gruß vom donko


    ________________________________________________________________


    Was ich nicht weiss, das muss man mir erst mal beweisen!

  • Die Fehlzünderei kann durch glühende Ölkohle in der Brennraumkalotte erzeugt werden. An einen Kolbenring dürfte der Schieberrest nicht geraten sein, dazu ist doch etwas viel Kolben dazwischen.
    Man wundert sich, was so ein Brenner alles schadenfrei mit durchpumpen kann.


    Nun ist der Vergaser ja auch nicht mehr ganz vollständig. Das kann das Stangasgemisch natürlich auch ordentlich beeinflussen.


    Gruss
    Jens

  • Du kennst Hetzers Kolbenspiel nicht... :D

    Gruß vom donko


    ________________________________________________________________


    Was ich nicht weiss, das muss man mir erst mal beweisen!

  • Nach den paar Metern glaube ich nicht, daß da Oelkohle schon geglüht hat.


    Das Schieberteil damals hatte es im Brennraum ja zu Bröseln zerhackt, die teilweise auch zwischen Kolben und Zylinderwand zu kommen versucht hatten. Da es aber nicht schlimm aussah (keine spürbaren Riefen), hatte ich alles wieder zusammengebaut (und Ventile und den kaputten Schieber ersetzt).


    Ist halt jetzt für mich ein sehr mysteriöser Schaden, der da plötzlich ohne akute Ursache aufgetaucht ist.


    An Vergaserdreck kann es eigentlich nicht liegen; denn Sprit kam ja ohne Probleme im Brennraum an (genau wie die Zündfunken; und normalerweise sollte es ja laufen, wenn Funken und Sprit da sind; nur das Oel stört da halt ein bißchen, hatte aber bis auf das kurze Anfangsrauchen immer weitgehend problemlos funktioniert).
    Aber ich kann ja, wenn das Wetter es zuläßt, die Schwimmerkammer ´mal wieder abmachen und nachschauen (auch nach der Leerlaufdüse, die ich aber vor nicht langer Zeit erst sauber eingesetzt habe).

  • Zitat

    Original von Straßenschrauber
    Ich hatte mal Wasser im Benzin, Symptome waren ähnlich.


    ja das kommt mir bekannt vor mit dem wasser, ist aber schon lichtjahre her.


    alex

    sr 500 2J4 BJ: 83 stalinkrad500


    und sonst noch ein paar moppeds....... :D

  • Moin ,
    Ja, kann ich voll bestätigen, bei meiner rotax MZ hatte ich solche Symthome auch im Zusammenhang mit Wasser im (Dellorto) Vergaser

    M.f.g. Dieselross / Torsten




    [URL=https://www.facebook.com/pages/category/Automotive-Repair-Shop/Motorenschmiede-2212516488961696/[/URL]


    IT´S NOT WHAT YOU BUY; IT´S WHAT YOU BUILD!

  • Ich kann das mit dem Wasser nur bestätigen. Fahrverhalten war einwandfrei, plötzlich bei Gasgeben Spotzen, Knallen, Ausgehen...


    Alle üblichen Verdächtigen auseinander... nix gefunden.


    Ich hab' viel gesucht und eigentlich eher zufällig den Tank geleert, da sind mir Wasserperlen im Sprit aufgefallen, das waren bestimmt 200ml, alles in einen Kunststoffkanister geleert, gewartet bist sich das Wasser abgesetzt hatte und dann wieder in den Tank. Ohne Wasser natürlich! Läuft seither einwandfrei.


    Grüßle,
    Mike McBike

    Ich will fahn fahn fahn auffer Autobahn!

  • Moin,


    hat sie denn blau geraucht oder eher schwarz/rußig?
    Mein erster Gedanke beim lesen war Membranitis (wars damals bei mir: Spotzen, ausgehen, unwillig anspringen, ausser sie war völlig abgekühlt), aber das geht beim TM ja nicht. Ich denke auch, dass Du eher ein Gemischproblem hast. Ich würde als erstes den Vergaser checken und auch mal gucken, ob an dem Gedanken mit dem Wasser im Sprit was dran sein kann....


    Viel Glück,
    Oliver

  • Spiritus oder E85 zumischen soll helfen, das emulgiert das Wasser.


    Früher hatten die Moppets diese schönen Benzinhähne mit Wassersäckchen.
    Das kann man dann abschrauben und das Wasser ausleeren, soferns nicht allzuviel ist.


    Hetzer, jetzt wär praktisch die Ideale Gelegenheit, den Lappen mal abzugeben...dann kannst du dich ausführlichst um deine Probleme kümmern...der Verlust ist nicht so schmerzhaft


    Gruß

  • Moin Hetzer,
    schöne Sch....- leide mit dir.
    So wat is auch meine Horrorvorstellung.
    Nur falls nen bißchen Kohle und Platz da is.
    Warum nen anderen Motor einbauen von wegen Aufwand.
    Tausch die 50er gegen ne 500er......... SR.
    So haste immer wat zum fahren und kannst an der anderen schrauben.
    Versicherung + Steuer is doch günstig un das Leben läuft etwas entspannter.
    Außerdem haste jederzeit nen großes Ersatzteillager wat auf Dauer günstiger is wenn de ma wat brauchst um eine am Leben zu halten.
    Is n bißchen Geld da machste paralell dazu die 2. wieder fit usw.
    Grüße
    red

    Kein fahren ohne schrauben.
    Kein schrauben ohne fahren.

  • Ich habe immer ca. 5 % E85 im Tank - und außerdem einen Wassersack:
    http://www.sr500.de/wbb3/attachment.php?attachmentid=7273
    Kann mir also schlecht vorstellen, daß es Wasser ist.


    Weiß noch nicht, ob ich es heute noch schaffe, die Schwimmerkammer abzubauen, da ich ständig irgendwelchen anderen Krempel zu tun habe.


    Die Sache mit dem Fahrverbot ist ja noch nicht rechtskräftig. Aber selbst dann hätte ich ja immer noch die Schwalbe ...


    Die habe ich mir ja extra für Sauwetter zugelegt. Und deshalb bleibt die auch.
    Selbst wenn man an einer SR optisch herumschandeln würde, bekäme man die nie so "spritzwasserdicht" wie eine Schwalbe (sonst hätte ich mir die ja nicht zugelegt, sondern eine zusätzliche "Schlechtwetter-SR").

  • Kontrollier mal die Lichtschiene. An meiner XT 600 habe ich jetzt 4 Monate rumgeschraubt und gesucht, alles probiert, sie lief wenn überhaupt nur im Standgas und darüber hinaus gabs Fehlzündungen oder plötzliches Ausgehen.
    Die Widerstandswerte der Ladespule waren ok, deswegen habe ich der Lichtmaschine keine weitere Aufmerksamkeit geschenkt.


    Da mir aber mitlerweile nix mehr eingefallen ist, habe ich sie ausgebaut und zum prüfen geschickt. Die Kondensatorladespule war hinüber, trotz Werte im Normbereich.

  • Zitat

    Original von Gandalf
    gibts für den Wassersack ne Bezugsquelle oder haste selber gebastelt?


    Der ist aus Indien. Es gab ihn in einem Laden hier in Berlin. Aber momentan "nicht mehr lieferbar".




    Gehäuseentlüftung geht in einen kleinen K&N-Entlüftungsfilter. Keine Auffälligkeiten daran.


    Das mit gebrochenen Kolbenringen ist auch meine laienhafte Vorstellung.
    Mich wundert nur, daß es keinerlei auffällige mechanische Geräusche gibt und daß das Ding so gewaltige Fehlzündungen hat und auch nicht anspringen will, obwohl Funke und Sprit da sind.
    Hat denn jemand mit gebrochenen Kolbenringen auch diese Symptome gehabt?

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    &thumbnail=1

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    Kerze nicht wegschmeissen, mit ner Lötlampe ausbrennen dann funktioniert die wieder

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