Lichtmaschine als Wasserrad

  • Hallo allerseits und ein „Frohes Neues Jahr“,


    leider beginnt für mich das Jahr eher nicht so gut. Ich will nicht sagen, dass ich verzweifelt bin, völlig am Boden zerstört trifft es wohl eher. :a:
    Worum es geht:
    In den vergangen Wochen war es so, dass die Batterie nach einigen wenigen Tagen komplett leer war. Da ich keine Zeit hatte, Batterie aufgeladen weiter gefahren. Kein Problem. Gucken wir halt nach, wenn ich Urlaub habe. So den habe ich jetzt. Also die üblichen Verdächtigen gecheckt. Laderegler ausgetauscht. Nix. Kabel inspiziert. Nix. Mmmmhh, Lichtmaschine platt? Schauen wir mal nach. Ich bau das gut festsitzende Lima-Gehäuse ab und … ein Schwall Wasser kommt mir entgegen. Das Ergebnis zeigen die Bilder unten.


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    Ich versteh das nicht, weil ich erst vor kurzem die Dichtung erneuert habe. Wie kann das sein? Montagefehler?


    Fragen die sich der geneigte Laie stellt:


    - Lima liefert noch Strom, aber wohl zu wenig um bei eingeschaltetem Licht noch die Batterie zu laden. Ist die Lima noch zu retten? Wegwerfen? Was tun?
    - Wie in Zukunft das Gehäuse abdichten?


    Mal weg von der Elektrik, hin zur Mechanik.
    - Wenn ich am Kurbelwellezapfen ziehe, lässt der sich Richtung der Welle hin und her bewegen und aus dem Motorinneren ertönt ein „Klock“ (besser kann ich es nicht beschreiben. Ist das normal?
    - Bei der Demontage der Lichtmaschine sind zwei Befestigungsschrauben abgerissen.(Siehe Foto) Kann man so was ambulant mit „Hausmittel“ reparieren? Wie am besten?


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    Vielen Dank im Voraus!


    Gruß


    Martin

  • Moin Martin,


    hatte ich auch schon. Nicht so doll aber vom Prinzip ähnlich - eine Tasse Wasser hatten die Lima gekillt. Trotz vernünftiger Dichtung.
    Ab zu Kedo zur Renovierung.
    Ein kleines Löchlein in den Limadeckel gemacht und gut ist. So kann auch Kondenzwasser rauslaufen.
    Die abgerissenen Schrauben vorsichtig ausbohren (zentrieren mit Körner und mit kleinstem Bohrer anfangen).
    Ein bißchen "Klonck" ist nicht so schlimm.

    Bis die Tage – und immer eine Handbreit Asphalt unter den Rädern...


    kickthekicker
    von der SR 500 ECKE

  • Hi Martin,
    hast Du die Lima mal durchgemessen? Wieveil Volt bringt sie denn noch? Wie hoch ist der Widerstand der Spulen für den Zündstrom?
    Bevor ich die Lima einfach mal eben zur Überholung schicke würde ich an Deiner Stelle rausfinden wollen, was denn genau dran defekt ist.
    Gruss, Fabi

  • Bei dem Gilb geht der Strom überhall hin, da kannste messen waste willst.


    Leg die Mal in ein Bad mit Essigwasser, oder in die Spülmaschine, nicht zu heiss, dann mit Kriechoel einsprühen. Wenn die Sauber und trocken ist mess mal nach.

    Könich Jörg, der die Glocke nicht trifft..... :326:

  • Kann man alles reparieren, nur ne Frage des Wollens.
    Meine Lima sah auch mal so aus. Zerlegt, Aluplatte gestrahlt, Rest geputzt, neue Kabel drangemacht.
    Polrad strahlen, phosphatieren, tada, wie neu.
    Ob die Isolation in deinem krassen Fall noch gut ist, ja, fraglich.
    Würds wie Nenzi machen, entkalten, nachmessen.
    Noch vor dem einölen...
    Ich würd versuchen, Fehler zu provozieren!
    Was hilfts mir, wenns frisch geölt geht und nachm ersten Guss alles hinüber is, am Straßenrand...


    Wassereinbruch...eine ordentliche Dichtung montieren, notfalls mit Flüssigabdichtung nachhelfen, wenn die Dichtflächen schon kaputt sind.
    Unten muss eine Öffnung sein! Wichtig! Ist ein dreieckiger Ausschnitt, den kann man auch größer feilen, mit ner Dreikantfeile.
    Wenn dieses Loch zu is, sammelt sich das Wasser.


    Abgerissene Schrauben: Davon hatte ich 3 vom Vorbesitzer.
    Kann man einfach mitm Linksbohrer ausbohren, dauert ne Minute pro Schraube.


    Gruß

  • :314: für die Antworten!


    Also an der Batterie gemessen liefert die Lima ohne eingeschaltete Verbraucher 13, irgendwas Volt. Sobald ich das Licht einschalte, in meinem Fall mit Licht am Beiwagen, bricht die Spannung zusammen auf 11, irgendwas. Kommt noch das Bremslicht (2 x 21 Watt) dazu geht es richtig in den Keller.
    Zündspannung (330 Ohmspule) ist egal, weil ich einen CDI-Booster eingebaut habe. Sie muss einfach nur Strom für Verbraucher und zum Aufladen der Batterie liefern. Mir würde im Prinzip also eine Lima mit defekter 330 Ohmspule reichen. Oder?
    Entkalken? Echt? Wie ist denn da das Verhältnis Wasser zu Essig? Wie lang sollte das dann darin liegen und anschließend trocknen?
    Linksbohrer, das werd ich mal versuchen.


    Gruß


    Martin

  • Essigessenz, alternativ Zitronensäure, rein damit bis sauber.
    Glaube, viel mehr kannst eh nicht kaputt machen.
    Zum trocknen aufn Heizkörper bis trocken, schon nen Tag damits intern trocken is.
    Ansonsten mal mit der Drahtbürste versuchen.
    Kalk ist es sowieso nicht! Wo soll auch Kalk herkommen?
    Regenwasser ist kalkfrei und sauer, entkalkt also.
    Gibt diverse geile Badreiniger, Cillit Bang, Bref, Biff etc.
    Aber nimm keinen mit Chlor, sondern einen sauren Reiniger.
    Damit kriegt man fast alles sauber.


    Ob die Lima wirklich kaputt ist...naja, Nennleistung im Leerlauf bringt keine, aber 50 Watt sollten schon gehen...


    Wenn du den CDI-Booster hast, ja, dann geht auch eine kaputte 330er, die sind günstig.

  • Moin,


    mein Mitgefühl hast Du!


    - für das "Klock" der Welle Axial-Spiel KW) sollten irgendwo Grenzwerte zu finden sein...
    - beim Ausbohren der Schrauben mit viel Zeit drangehen. Denk dran, dass Alu deutlich weicher ist als der Stahl der Schrauben. Wenn Du hektisch drangehst bist Du schwupp im Alu, dann wird´s schwierig
    - zu den anderen Tipps hab ich nichts zu ergänzen, außer die Lima-Werte nicht nur kalt zu messen, sondern auch im erhitzen Zustand (kurz aufe Herdplatte legen), das ist wichtig.


    P.S.: Die Symptome die Du eingangs beschrieben hast wären vielleicht mal für unsere Heike interessant von weschen ihrer toden Radde... ( Zechstein)

  • Hallo Martin,


    ich habe die Schraubenstümpfe immer sauber und ohne Beschädigung des Gewindes herausbekommen, indem ich mit einem Schutzgas-Schweißgerät eine Sechskant-Mutter (ruhig eine etwas größere, z.B. M 8 ) auf den Stumpf der abgerissenen Schraube festgeschweißt habe. (Diesen vorher ruhig mehrmals mit Caramba o.ä. einsprühen.)


    Durch die beim Schweißen eingeleitete Wärme wird der festgegammelte Stumpf im Gewinde oft angelöst und läßt sich danach mit Hilfe der angeschweißten Mutter leicht herausdrehen. Hat bei mir immer funktioniert und schont garantiert das Gewinde, im Gegensatz zum oft missglückenden Ausbohr-Versuch des M6-Schraubenrestes. Da hat man auch mehrere Versuche; es sei denn, es gehen einem die Muttern aus. :cool:


    Klaus

  • Vielleicht ganz guter Vorschlag. Sieht aber so aus, als seien die Butterkeksschrauben direkt ohne Überstand abgeschert. Geht die Methode auch dann, oder zerfliest dann das Alu der Lima-Auflagen um die Bohrung durch das Schweißen?

  • Hallo Dirk,


    das schöne daran ist, dass das Alu eben nicht zerfließt. Man hat tatsächlich mehrere Versuche, selbst wenn der Schraubenstumpf etwas tiefer im Gewinde liegt bzw. abgebrochen ist.
    Solange der Schweißdraht da ran kommt, funktioniert das einwandfrei.


    Gruß Klaus

  • Der Wassereinbruch kommt vermutlich nicht durch eine schlechte Dichtung, sondern durch den möglicherweise lockeren, oder gar fehlenden Entlüftungsschniepel an der Oberseite des Gehäuses. Wenn der fehlt oder locker ist, läuft das Wasser einfach so ins LiMaGehäuse. Ich kleb die, sofern locker, mit Silikon ein. Schlauch nicht vergessen, den kann man auch unter die Sitzbank verlegen.
    Ich feile auch keine Kerbe ins Gehäuse, sondern dichte meine LiMas immer richtig gut ab. Sie sind trotzdem (oder gerade deswegen?) wasserfrei.


    Gruß
    Hans

  • Zitat

    Original von Hiha
    Ich feile auch keine Kerbe ins Gehäuse, sondern dichte meine LiMas immer richtig gut ab. Sie sind trotzdem (oder gerade deswegen?) wasserfrei.


    Nicht ins Gehäuse, sondern in den Deckel (mit einer Dreikantfeile, wie oben beschrieben):
    Habe an dieser Stelle die Dichtung etwas dünner geschnitten, damit sich da nichts ansammelt.
    Hatte vorher immer Flugrost auf der Platte des Polrads. Seit ich das Löchlein unten habe, gibt es keinen Flugrost mehr, weil da nichts mehr kondensiert (Löchlein unten und oben den Schlauch bedeutet eine Art "Durchzug", was eine Kondensation verhindert).

  • Zitat

    Original von Hetzer
    Nicht ins Gehäuse, sondern in den Deckel


    Da mach ich auch keine Kerbe rein. Auch nicht in die Dichtung. Begründet hab ichs schon: Es soll dicht sein, und nur über den Schlauch belüftet werden. Um Restfeuchtigkeit raus zu kriegen, ist es nützlich, den dichten LiMaDeckel auf den noch gut warmen Motor zu schrauben, dann gibts da auch kein Kondenswasser.


    Gruß
    Hans

  • In die Dichtung mache ich auch keine Kerbe, sondern schneide sie nur unten etwas dünner, damit sie innen nicht übersteht; denn sonst könnte sich auf der Gehäuseseite ja etwas ansammeln, was nicht über die überstehende Dichtung kommt und damit nicht durch das Loch abfließen könnte.
    Bis jetzt war aber noch nie Wasser da drin. Früher (ohne das Dreikantlöchlein im Deckel unten) nur etwas Flugrost auf der Platte des Polrads.


    Da Deine Methode in der Praxis offenbar auch klappt, kann man das wohl auch ohne Löchlein machen. Ich bin jedenfalls mit dem Löchlein (im Gegensatz zu vorher) voll zufrieden.

  • Hallo,


    so Lima ist wieder sauber.


    Messen im kalten Zustand ergibt folgende Werte:
    rot - braun = 5 Ohm
    rot - schwarz = 271 Ohm
    braun - schwarz = 266 Ohm
    weiß/grün - schwarz = 86 Ohm
    weiß/rot - schwarz = 15 Ohm


    Warm:
    rot - braun = 5 Ohm
    rot - schwarz = 310 Ohm
    braun - schwarz = 304 Ohm
    weiß/grün - schwarz = 97 Ohm
    weiß/rot - schwarz = 17,8 Ohm


    Sieht ja eigentlich ganz gesund aus, oder weisen die veränderten Werte im warmen Zustand auf einen Defekt hin?


    Zum Abdichten des Gehäuses:
    Entweder brauche ich eine neue Brille oder an meinem Gehäuse gibt es weder ein Abflussloch noch irgendwas zum entlüften. :du:
    Ist das Modell abhängig (Bj. 81)?
    Wie würde man nachträglich einen Entlüftungsnippel anbringen?


    Gruß


    Martin

  • Ich habe mit funktionierndem Entlüftungsschlauch oben UND Entlüftungslöchlein unten seit Jahren beste Erfahrungen gemacht. Lima sieht aus wie neu. Ich glaube ein wenig "Durchzug" =) ist ganz gut für die Lima.

    Bis die Tage – und immer eine Handbreit Asphalt unter den Rädern...


    kickthekicker
    von der SR 500 ECKE


  • Zu a) die Übergangswiderstände summieren sich mit den Jahren...deshalb kann man da leider keinen festen Wert angeben. :326: laut versch. Aussagen sollen u.U. 268 Ohm noch funktionieren.


    Zu b) der kleine schwarze Plastikwinkel, der oben neben dem Kupplungsexzenterhebel aus dem Block ragt...sollte mit einem Schlauch versehen sein, der vor der Schwingenachse nach unten geleitet wird.
    Nicht mehr vorhanden? - dann sollte da ein Löchlein sein. Da wundert es mich nicht, das das Wasser sich einen Weg nach unten gesucht hat. ;(


    Gruß
    Peter


  • rot-braun ca. 6 ohm
    weiß grün- schwarz ca. 95 ohm
    weiß rot- schwarz ca. 17,5 ohm
    braun- schwarz ca. 330 ohm
    ist die Norm, gemessen bei 20°C und mit +/- 20% Toleranz.


    Kein SR Motor hat serienmäßig ein Abflußloch.


    Die Entlüftung oben ist bei jedem SR Motor serienmäßig (schwarzer Plastikwinkel mit aufgeschobenen Entlüftungsschlauch).

    Bis die Tage – und immer eine Handbreit Asphalt unter den Rädern...


    kickthekicker
    von der SR 500 ECKE

  • ja und wie haste die nun sauber gemacht ??

    Könich Jörg, der die Glocke nicht trifft..... :326:

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