Motor: Verschleissbegutachtung/Werkzeugfrage

  • Aha....


    Also meine Versuche mußte ich schon mal in den Ecken wieder aufsuchen....

  • Zitat

    Original von Solist
    nur wie gesagt, für mich gehört das nicht an die kopfdichtung. selbst bei der metall mehrschicht kopfdichtung wird es langfristig nicht halten da nur bis max. 300° hitzebeständig.


    Hmm, wie hitzebeständig ist wohl das Würth/Loctite-Flächendicht? (das ich übrigens auch gern am Kopfdeckel verwende)
    Und wie hitzebeständig ist wohl langfristig das Zylinderkopfmaterial? Das hält fei auch keine 300° über längere Zeit aus. Ich kannte mal einen XT-Motor, der belegbare 20.000km mit Sanitärsilikon auf KupferKopfdichtung dichtgehalten hat, bis ich ihn aus den Augen verlor.
    Also alles nicht so schlimm. Ich hab schon viel zum Dichten verwendet, es gibt nur sehr wenig, was garnix taugt. Das Hauptproblem bei vorzeitigm Ausfall liegt/drückt meist am anderen Ende der Tube...


    Gruß
    Hans

  • Ja ich gebe zu mein Umgang mit Dirko war nicht sehr Fachmännisch, ich gelobe Besserung. So noch zwei Punkte die mir augefallen sind:
    1. Der Kolbenbolzen ging nur sehr schwierig raus. Im Pleuelauge rutschte er leicht durch, aber im Kolben saß er brutal fest. Weist das auf irgendein Problem hin?
    2. Der untere Kompressionsring war auch auf der Unterseite nicht mehr shcrafkantig. Bei genauem hinsehen kann man die Abnutzung sogar sehen. (Kann man leider auf nem Foto nicht erkennen.)


    Viele Grüße
    Heiko

  • 1.)Die KoBoSicherungsringe arbeiten sich in ihren Nuten ein, und werfen einen Grat auf. Wenn Du den sauber mit einem kleinen scharfen Dreikantschaber entfernst, sollte der KoBo rausgehen.
    2.) Man kann beim zweiten Kolbenring auf den Fotos gut erkennen, dass er auf der unteren Hälfte trägt. (vorausgesetzt der dunkle Rand ist glänzend, was man auf dem Foto nicht 100%ig sagen kann)
    Da es sich um einen sog. Minutenring handelt, ist das auch gut so. Er ist also nicht "nicht mehr" sondern "noch nicht" scharfkantig. Das muss er auch nicht unbedingt werden.


    Zum Ölverbrauch: 1l/1000km ist verdammt viel. Durch die Schaftdichtungen passt das eigentlich nur dann durch, wenn sie locker sind, und pumpen. Auch mal den Wellring der Ölabstreifringe kontrollieren


    Zum Klemmer: Da die Klemmerspuren auf dem Kolben bereits Ölkohlerückstände angesetzt haben, nehm ich an, dass es sich um einen Klemmer unmittelbar nach dem letzten Neuaufbau gehandelt hat. Der entsteht, wenn die Ölpumpe nicht entlüftet/befüllt wird, dann kommt die ersten Minuten kein Öl.


    Gruß
    Hans

  • Hi,
    Ich glaube nicht, daß dieser Klemmer durch Ölmangel entstanden ist. Da wären die Spuren eher mittig am Hemd und auf der Druckseite zu finden.

    Zitat

    Der Kolbenbolzen ging nur sehr schwierig raus. Im Pleuelauge rutschte er leicht durch, aber im Kolben saß er brutal fest. Weist das auf irgendein Problem hin?


    Wenns jetzt nicht am Grat gelegen hat:
    Ich denke das war die Ursache des Klemmers. Der Bolzen muß sich in den Augen mit der Hand drehen lassen auch bei Zimmertemperatur. Wenn nicht, nachreiben (lassen)

    alles gedd, blos di Fräsch hubfn

    Einmal editiert, zuletzt von idefix ()

  • Zitat

    Original von Bombenleger
    1. Der Kolbenbolzen ging nur sehr schwierig raus. ..., aber im Kolben saß er brutal fest.


    Da möchte ich doch mal nachfragen. Wie hast Du den Kobo denn dann rausbekommen?



    Vielleicht ist es ja einfach mal eine Überlegung wert, die Meinung des Motoreninstandsetzer deines Vertrauens einzuholen. Dort werden die Teile aus erster Hand begutachtet, vermessen und wenn notwendig, sinnvoll aufgearbeitet. Ich könnte Dir einen "fähigen" empfehlen, der treibt sich hier auch im Forum rum. Bei unserem Landmaschinenfreund bist Du sehr gut aufgehoben. Bin da weder verwandt noch irgendwas =)



    btw ... bei Einbau der Metalllagen Kopfdichtung ist vorheriges planen von Kopf und Zylinder die erste Wahl.

  • OK brutal fest war vielleicht übertrieben. Mit warm machen und einer Schraubzwinge ging es. Ich hatte nur noch im Kopf, dass er beim Einbau einfach so rein flutschte.


    Viele Grüße
    Heiko

  • Hallo, wenns zwickt im Zylinder dann am haeufigsten im Bereich des Kolbenbolzens, weil der Kolben hier sehr steif ist. Wahrscheinlich wurde der neue Kolben mal stark beantsprucht....
    Wie hoch war die Kompression vor dem Zerlegen? Die Reibspuren sind ja nicht verantwortlich fuer Oelaustritt.
    Wenn die Kompression ausreichend ist wuerde ich den Kolben mit 1000er Schleifpapier an den Reibstellen ganz vorsichtig glaetten, die Zylinderwand nicht anruehren und den Rest (mit neuen Dichtungen) wieder zusammenbauen. Vergiss nicht, die Kolbenringe Stoss-versetzt einzubauen.


    Ciao
    Andreas

  • Hallo ist vl gut gemeint mit 1000 er Papier, aber das wird nichts:
    Das aufgeriebene Material ist härter als das Kolbenalu.
    Da schleift man nur das Gute Kolbenmat. weg.
    Feile nehmen, sonst nichts!
    Und im Zylinder würde ich auch mit dem Honstein leicht drüber gehen.
    Aber eigentlich bin ich da für einen neuen Kolben mit Übermaß Schleifen.
    Von Aus äzen hab ich noch nichts gehört, mit was geht denn das? Mit Salzsäure?
    Kann man das selbst machen?

  • Genau, Feile nehmen, evtl mit der "Klobürste®" durchhonen.


    Ätzen von Klemmerspuren im Graugusszylinder macht man mit Natronlauge. Vorher entfetten, die Lauge mit z.B. einem Ohrenbohrer immer wieder auftragen. Auf Augen und Finger achten, das Zeug ist echt ätzend, wie ich schon schmerzlich als Jugendlicher feststellen durfte. Schutzbrille ist abslout Pflicht.


    Gruß
    Hans

  • Bei mir ging´s ohne Schutzzeug ziemlich schnell.


    Die Konzentration des Ätznatrons steht in "Besser machen".

  • Hallo
    ein bisserl Senf:


    Der Kolben ist wohl 50.000 km alt (50 kkm oder Kilokilometer) und nicht wie von einem beitragenden angenommen nur 50 km.


    Zumindest das Loctite UltraCopper hält an der Kopfdichtung, bei meiner Tenere etwa 20.000 km bevor der Motor aus anderen Gründen außer Betrieb genommen werden musste.


    Wie das mit dem Ätzen und Feilen geht steht im "Besser machen"-Buch von Carl Hertweck.


    Gryße!
    Andreas, der motorang

    der liebe gott will nicht, dass aluminium glänzt (kohai) * Bucheli-Projekt, Forums-Einsteigerwissen, Sölkpasstreffen > motorang.com/sr500

  • Hallo, bei 50000km Laufleistung würde ich erst recht einen Neuen Kolben nehmen, das Feilen ist eher was für Bastler oder wenn man gar kein Geld ausgeben will.
    Da aber noch die Besste Methode.
    Pfuscher will ich mal noch nicht sagen, auch wenn sich das im Konsens Motorenbau und KFZ Technik aufdrängt.
    Ein derart verhunzter Kolben wird nie so viel leistung haben und so wenig Öl verbrauchen, und mechanisch so leise laufen wie ein Neuer der von Einbauspiel her passt.
    Ich hatte das am 2 Takt Kolben probiert und eine Rappeldose geerntet. Der 4 Takt verzeiht es besser.
    Aber gut, jeder auf dem Schrauber Niveau, das ihm genügt.

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