Plötzliches Bremsenblockieren

  • Aaaaalso:


    Nach meinem laienhaften Verständnis zeichnet sich Bremsflüssigkeit durch eine spezielle Eigenschaft aus: Sie lässt sich NICHT komprimieren. Nur deshalb kann sie überhaupt im Fall der Vorderradbremse einen Bowdenzug ersetzen. Luft aber lässt sich schon komprimieren. Das führt meines Wissens dazu, dass sich bei Luft in der Suppe, dieses Gemisch komprimieren lässt. Die Folge ist ein Nachlassen der Bremsleistung bis hin zum Versagen.


    Dass Luft in diesem Gemisch sich so sehr ausdehnt, dass ein Kolben betätigt wird, ist für mich schwer denkbar. Anders mit Wasser. Bremsflüssigkeit hat nämlich auch eine negative Eigenschaft. Sie ist hydrophil, zieht also Wasser magisch an. Dieses dehnt sich sowohl unterhalb als auch oberhalb von 4° C aus. Bei einer großen Menge Wasser in der Glorkse könnte ich mir vorstellen, dass es zu einer spürbaren Ausdehnung im System kommen kann (dies aber eher bei Frost), aber auch Wasser ist im Gegensatz zu Bremsflüssigkeit komprimierbar. Es sollte also eher zu einer Verschlechterung der Bremsleistung kommen.


    So ungefähr...

    Aus einem verkniffenen Arsch kommt kein fröhlicher Furz!!!

  • Zitat

    Original von insider 6
    Servus Seitendeckel,


    schau dir mal die Belaege an. Ich hatte das dieses Jahr einmal, ein Belag hatte sich vom Belagtraeger geloest und hat sich dann bei einer Bremsung zwischen Belagtraeger und Scheibe verklemmt. Da steht dann blitzartig alles.


    Danach lag der wieder brav im Schacht und ist erst herausgefallen, als ich nach einer Woche aus einem anderen Grund das Vorderrad rausnahm....


    Das ist allerdings möglich und heidengefährlich. Hatte ich schon bei drei Maschinen in der hinteren Trommel. Gottlob immer beim Restaurieren entdeckt...

    Aus einem verkniffenen Arsch kommt kein fröhlicher Furz!!!

  • Na endlich testo, hab mich schon auf deine Ausführungen gefreut! In einem Punkt hast du aber glaub ich nicht Recht: Auch Wasser lässt sich, wie alle Flüssigkeiten, nicht komprimieren. Erst wenn das Wasser beim Bremsen wegen der Wärmeentwicklung kocht lässt sich der Dampf komprimieren.


    Mir ist noch aufgefallen, dass seitendeckel mit Doppelscheibenbremse fährt - also Überbremsen könnte leichter passieren. Will ihm das nicht unterstellen - nur weil das weiter oben als schwierig beschrieben wurde.


    Grüße Uli


  • Ich schalte mal den Klugscheissermodus an. Die Bremsflüssigkeit ist nicht wirklich hydrophil sondern hygroskopisch und nein, auch Wasser ist nicht nach physikalischen Masstäben komprimierbar solange es nicht mit Gasen versetzt ist. Und aus und wech.... Schönes Wochenende Allen!! :477:

  • Zitat

    Original von Srsrx
    Na endlich testo, hab mich schon auf deine Ausführungen gefreut! In einem Punkt hast du aber glaub ich nicht Recht: Auch Wasser lässt sich, wie alle Flüssigkeiten, nicht komprimieren. Erst wenn das Wasser beim Bremsen wegen der Wärmeentwicklung kocht lässt sich der Dampf komprimieren.


    Mir ist noch aufgefallen, dass seitendeckel mit Doppelscheibenbremse fährt - also Überbremsen könnte leichter passieren. Will ihm das nicht unterstellen - nur weil das weiter oben als schwierig beschrieben wurde.


    Grüße Uli


    Da hast Du wohl recht. Allerdings bin ich davon ausgegangen, dass Wasser in der Leitung relativ früh so warm wird, dass es in gasförmigen Zustand übergeht...


    Ich hab da jetzt mal einen Dr. der Physik gefragt. Komprimierbar sind seiner Meinung nach nur Gase.


    Die Dichte von Wasser in kG/m³ liegt bei folgenden Werten:


    4° C - 999,97
    50° C - 988,03
    95° C - 961, 88
    100° C - 958,35


    Das Wasser dehnt sich also "nur" um ca 4% aus, bis es den Siedepunkt erreicht
    Wasserdampf bei 100° C hat dann allerdings nur noch eine Dichte von 0,59 kg/m³!!! Das Zeug dehnt sich also auf einen Schlag um das zweitausendfache aus. Dieses Gas ist dann aber komprimierbar...


    Mein Freund geht davon aus, dass die Ausdehnung des Wasserdampfes, wenn viel Wasser in der Leitung ist, bei Passabfahrten womöglich zum Schleifen der unbetätigten Bremsen führen kann, keinesfalls aber zum Blockieren zumal sich das Gas wieder abkühlt, wenn der Druck durch den Bremskolben entfällt. Es dürfte sich in diesem Bereich ein pendelndes Verhalten einstellen, je nachdem ob man bremst oder nicht. In jedem Fall wird die Bremse schwer dosierbar sobald das Wasser in Gas übergegangen ist...

    Aus einem verkniffenen Arsch kommt kein fröhlicher Furz!!!

    Einmal editiert, zuletzt von testonalin ()

  • Kurzum, Luft inne Leitung fällt in diesem Fall als Ursache aus.


    Werde trotzdem nochmal entlüften.


    Gute Nacht und schlaft scön :yl:

    Gruß vom
    Seitendeckel


    Der, der immer Schrauben muß.

  • Was für ein Reifen, mit was für einem Herstellungsdatum ist denn verbaut? Warst Du zuletzt damit bei hohen Asfalttemperturen unterwegs? Manchmal werden die dadurch hart, oder gar glitschig...


    Gruß
    Hans

  • Tachersma,
    ist es möglich, dass erst der Reifen "weggeschmiert" ist und dann als Schreckreaktion darauf der Bremshebel gezogen worden ist ?


    Sowas geht wirklich rasend schnell und man hat den Ablauf gar nicht mehr richtig " vor Augen ".....


    GrußaussemPott und gute Besserung

    SR Owners Düsseldorf


    I´m travellin´ down the road and I´m flirtin´ with Disaster

  • Moin!


    Möchte mich steffis Ausführungen anschließen. Ist die Bremsanlage mal richtig überholt worden? Es ist eine Wonne, wie leicht sich ein neuer Kolben in einem überholten Bremssattel mit den Fingern rein- und rausbewegen lässt. Beim Zerlegen hingegen kann man schon mal nen Schrecken kriegen.


    Ein Bild hab ich auch noch. Der hat noch funktioniert...


    Gruß, Maddin

  • Alleine unterwegs oder wie auf dem Avatar zu zweit ?
    Mir ist es nämlich schon mal passiert, dass ich auf die Kreuzung zurolle, nach links kucke, ok alles frei, laß die Fuhre nach rechts kippen und mach den Hahn auf. Da hat mich Odins Hammer auf die Straße geklatscht. Die Lady hintendrauf hat Muffe gekriegt und den Oberkörper aufgerichtet, keine Chance, Patsch.

  • Mein erster Gedanke beim Stichwort "Reifenhändler" war, dass die Bremsmomentabstütze nach Reifenwechsel nicht korrekt montiert war.
    Die Folge ist bekannt: Man möchte leicht bremsen und es blockiert sofort.


    Aber hier geht es nicht um's Hinterrad?

  • Zitat

    Original von Maddin
    Nee, und um Reifenwechsel auch nicht :406:


    So wahnsinnig fern liegt das ja nicht grade, wenn er zum Reifenhändler fährt.....


    Und ich rede von der Bremostütze......

    Eintopf, ich liebe es.........

    Einmal editiert, zuletzt von barnix ()

  • Nee,


    Hab nur den mobilen TÜV(KÜS) beim Reifenhändler genutzt. Die Reifen sind schon 2 Saisons drauf also nix neues. Keine Montagen seitens des Reifenhändlers. Die Blockade trat an der Vorderradbremse auf.
    Wenn ich wieder schrauben kann werde ich die genannten Möglichkeiten abarbeiten und das Ergebnis hier wiedergeben.
    Danke nochmal für die Tipps auch für die die noch kommen.
    Allen ein sonniges We und vielleicht noch ne schöne Tour.


    Gruß Wilfried

    Gruß vom
    Seitendeckel


    Der, der immer Schrauben muß.

  • Auch ich würde mehr über die Aussage von steffi nachdenken!
    Wie sieht angemessene Wartung einer Bremse bei einer meist ja um die 30 Jahre alten SR eigentlich aus?
    (Vom regelmäßigen Bremsflüssigkeitswechsel mal abgesehen.)


    Yamaha schreibt ja sogar vor, alle 2 Jahre die Dichringe am Hauptbremszylinder und am Bremssattelzylinder zu wechseln.
    Das sagen die nun wirklich nur zur Absicherung, aber irgendwann ist das doch wohl nötig, oder?

    Die SR ist das Ein-Fachste was es an Motorradtechnik gibt.
    Der Einfältigste kann sie warten.
    Das Leben auf Wesentliches konzentrieren.
    Denn das Pech kommt noch früh genug.

    Einmal editiert, zuletzt von Simplicissimus ()

  • Zitat

    Original von Simplicissimus
    Auch ich würde mehr über die Aussage von steffi nachdenken!
    Wie sieht angemessene Wartung einer Bremse bei einer meist ja um die 30 Jahre alten SR eigentlich aus?
    (Vom regelmäßigen Bremsflüssigkeitswechsel mal abgesehen.)


    Yamaha schreibt ja sogar vor, alle 2 Jahre die Dichringe am Hauptbremszylinder und am Bremssattelzylinder zu wechseln.
    Das sagen die nun wirklich nur zur Absicherung, aber irgendwann ist das doch wohl nötig, oder?


    Wartung der Bremse ist super simpel.. Fahr zu jemandem der Ahnung hat ;)
    Der wird Dir schon sagen, was getauscht gehört..


    Mit nem neuen Bremskolben, ner neuen Dichtung und vor Allem ner gängigen Schwimmsattelachse, oder wie dat oft vergammelte Teil heißt auf dem sich der Sattel bewegen können soll, bremst es sich echt gut :411:

    Gruss,
    Mika
    ________________________________________


    Sprachkurs Deutsch: "was ist das für ein Fall: "Du hättest nie geboren werden sollen" ?
    Antwort: "Präservativ Defekt" :D

  • Ich würde das mit der Luft im system nicht abschreiben. Luft lässt sich ja auch nur nicht "wegkomprimieren" du hast mit wenig Luft in der Leitung zwar einen matschigen Druckpunkt, aber wenn die Luft im Bremssattel sitzt und gebremst wird, wird es doch schon schnell heiß,was dazu führt das sich die Luft ausdehnt und die bremse schleift, auch wenn man sie nicht betätigt. Die Folge ist,dass sie durch das ständige schleifen immer heißer wird und sich die Luft bis an ihre grenzen versucht auszudehnen. Kennt man vielleicht vom Dampfkochtopf. Da baut sich ja auch ganz schön Druck auf.


    Ein weiterer Punkt: falscher Bremshebel/oder falsche und zu weit eingedrehte Einstellschraube. Das ein nullspiel führt dazu,dass bei jedem betätigen der bremse Bremsflüssigkeit nachgedrückt wird, aber nichts mehr zurück ins Reservoir fließen kann,sobald man den Hebel loslässt. Ich weiß nicht wie idiotensicher die SR in dem Punkt ist, aber bei der R1 von nem Kumpel ist genau das schon mal passiert. Der hat nach einem Sturz einen neuen Bremshebel bestellt, eingebaut und sich auf der Probefahrt gleich wieder abgelegt. Kam auch nicht weiter als 600 Meter :)

  • Also, rein technisch sehe ich keinen Grund, wie Luft zum blockieren führen solle. Ausfall ist klar, wenn der Hebelweg nicht reicht die Luft zu komprimieren. Ansonsten gibt es einen Ausgleichsbehälter. Das System kann also durchaus Druck abbauen.
    Und weder Luft noch die Bremsflüssigkeit dehnen sich stark aus. wenn überhaupt macht der Wechsel flüssig zu gasförmig Probleme (auch ein Dampfdrucktopf funktioniert über kochendes Wasser). Wenn die Ausdehnung im System ein Problem ist (Ausgleichsbehälter zu voll oder Bohrung verstopft), dann geht das mit einem relativ langsamen Druckaufbau, nicht spontan. so meine Erfahrungen.


    Viele Grüße
    Torsten

  • N'abende
    @SR Peter
    Eine Einstellung des Bremshabels ist vor gut 3Jahren vorgenommen worden, imRahmen des Umbaus auf verstellbare Hebeleien. So fällt dieser Punkt als Ursache doch aus, oder?


    Eine gute Nacht wünsche ich. :yl:

    Gruß vom
    Seitendeckel


    Der, der immer Schrauben muß.

  • Ja, HBZ sehe ich in diesem Fall als äußerst unwahrscheinlich an. Wünsche viel Erfolg bei der Ursachensuche.


    Viele Grüße
    Torsten

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