bin neu hier und mit dem Auftrag meines Freundes am verzweifeln

  • Hallo Leute

    Vor einiger Zeit habe ich mir die SR 500 eines Freundes vorgenommen, welche seit etwa 25 Jahren nicht bewegt worden ist. Zuerst habe ich mir den Vergaser vorgenommen, kam aber nicht so recht weiter daher in einer Werkstatt regenerieren lassen. Mit etwas gut zureden und einigen Metern anschieben, startete der Motor und wir sind ein paar Meter auf gefahren. Dann habe ich das Teil aus Zeitmangel ein paar Tage nur abgestellt um später weiter zu basteln. Zwischenzeitlich musste ich die Maschine an einen anderen Platz stellen, durch die Bewegung hatte sich vermutlich der Schwimmer verklemmt und der Tank lief über beide Entlüftungsschläuche leer. Das hatte ich dann schnell behoben und wollte die Maschine nochmal starten um das Öl wechseln zu können. Sie wollte aber nicht, daher habe wir wieder mit Schieben versucht, was auch nicht funktioniert. Nun kommt dazu, daß sie egal in welchem Gang geschoben wird, nach 6-8m blockiert und ich kann mir absolut keinen Reim darauf machen!?? Außer dem Vergaser habe ich bisher noch nichts angefasst und vorher hat sie funktioniert? Den Vergaser habe ich nochmal ausgebaut und festgestellt, daß die Werkstatt nur den Dichtsatz, aber nicht die Membranen erneuert hat, ebenso am Benzinhahn ( ist bestellt). Das kann doch aber nichts mit dem Blockieren zu tun haben??

    Hat jemand eine Idee??

    Gruß der neue Ayk

  • Wenn das Hinterrad bei Anschiebversuchen blockiert ist eigentlich ein gutes Zeichen. Denn die Kompression scheint gut zu sein.


    Meiner Meinung geht schieben nur mit zwei Personen, einer schiebt vielleicht zuerst mit an, sitzt aber beim Startversuch auf dem Motorrad um genug Traktion am Hinterrad zu haben.


    Benzinhahn kann mit Einstellung PRI "übergangen" werden, dann ist erstmal egal ob der funktioniert oder nicht.

  • Anschieben einer SR geht nur dann leicht, wenn die Kupplung sehr gut trennt, was sie im ganz kalten Zustand nicht immer tut.

    Vorgehensweise: Ersten Gang einlegen, rückwärts ziehen bis sie "an der Kompression ansteht", auf Zug halten und Kupplung ziehen. Lässt sich das Moped jetzt mit wenig Kraft rückwärts ziehen, trennt die Kupplung gut und ein Anrennversuch macht Sinn.


    Ansonsten mit gezogenem Deko schieben und bei genug Schwung den Deko loslassen.

    Gruß

    Hans

  • Ich habe den Aufbau von Vergaser/Motor jetzt nicht genau im Kopf, deswegen nur als Denkanstoß: Wenn dein Tank voll war und nicht der gesamte Sprit über den Überlauf im Vergaser raus ist, kann sich der Rest auf den Weg gemacht haben, über das Einlassventil, an den Kolbenringen vorbei in die untere Ölwanne. Da wäre ich vorsichtig beim Anlassen. Selbst wenn es nicht unmittelbar mit der Blockade zu tun hat kann es sein, dass dein Öl unangenehm verdünnt ist.


    Gruß Bernhard

  • Danke für eure Antworten!

    "Tscharlie"

    Die Kompression ist nach dem ersten Start eigentlich recht gut gewesen, ich kann mir aber nicht vorstellen, daß diese zur Blockade reicht, wenn jemand auf dem Moped sitzt und ein zweiter schiebt?

    "Hiha"

    Das werde ich ausprobieren, wenn die neuen Vergaserteile eingebaut sind.

    "Kiwi"

    Eine solche Vermutung hatte ich auch schon, der Ölstand am Stab hat sich allerdings nicht geändert, und das Öl wollte ich eigentlich erst ablassen, wenn der Motor wenigstens handwarm ist. Wenn ich die Ablassschraube ausdrehe, würde ja auch erst das dickere Öl ablaufen, bevor eventuell das Benzin käme??!!

    Und sollte das tatsächlich zu einer solchen Blockade führen?


    Mitte der Woche sollten die Teile eingebaut sein, dann melde ich mich spätestens zurück.

    Gruß Christoph

  • ...

    Eine solche Vermutung hatte ich auch schon, der Ölstand am Stab hat sich allerdings nicht geändert, und das Öl wollte ich eigentlich erst ablassen, wenn der Motor wenigstens handwarm ist. Wenn ich die Ablassschraube ausdrehe, würde ja auch erst das dickere Öl ablaufen, bevor eventuell das Benzin käme??!!

    Und sollte das tatsächlich zu einer solchen Blockade führen?

    ...

    Sollte tatsächlich Sprit im Motor sein, dann werden drei Sachen passieren:


    1) Der Sprit läuft vermutlich nicht runter in den Vergaser, am Kolben vorbei in den unteren Sumpf und springt von dort aus hoch in den oberen Rahmentank vom Öl. Es wird vielmehr unten verweilen. Insofern ist das Messen mit dem Ölstab nicht aussagekräftig


    2) Der Sprit liegt üblicherweise nicht auf dem Öl, sondern vermischt sich mit diesem. Wenn das so ist, muss das Zeugs raus, noch bevor der Motor läuft. Benzin schmiert nicht sonderlich gut


    3) Wenn dir tatsächlich ein paar Liter Sprit in den Motor gelaufen sind, dann wäre der jetzt voll bis Oberkante. Wohin soll dann der Kolben auf dem Weg zum UT die Luft so schnell verdrängen, welche eben noch im Zylinder stand?


    Wie geschrieben, es ist nur eine These mit sehr vielen Unbekannten. Wichtig ist, ob du sicherstellen kannst, dass der Tank tatsächlich nur über die Entlüftung ausgelaufen ist. Wenn ja, dann ist lediglich die Garage versaut. Wenn nein, dann lies dir vor den nächsten Startversuchen erst diesen Thread hier durch.


    Gruß Bernhard

  • Da sich Flüssigkeiten nicht verdichten lassen, braucht es eine Entlüftung des Kurbelgehäuses. Das haben die Motorräder, ist also erstmal egal wieviel Flüssigkeit da drin ist, ist es zuviel "spukt" der Motor über die Kurbelgehäuseentlüftung die aus.

  • Die Kompression ist nach dem ersten Start eigentlich recht gut gewesen, ich kann mir aber nicht vorstellen, daß diese zur Blockade reicht, wenn jemand auf dem Moped sitzt und ein zweiter schiebt?

    Doch, ohne das erwähnte rückwärtsziehen, oder den Kolben mittels Kickstarter in den ArbeitsOT zu bringen, kann man einen dicken Einzylinder nicht über die Kompression anschieben, der blockiert dann immer.

    Gruß

    Hans

  • Wurde nach dem 'Spritverlust' mal die Kerze rausbekommen? Nicht, dass im Brennraum noch Sprit ist, nur um einen (unwahrscheinlichen) hydraulischen Block auszuschließen.

    Grüße

    Frank 8)

  • Den "hydraulischen Block" kann es wegen der Kurbelgehäuseentlüftung nicht geben!

    manoman, und wie nennst du den Zustand, wenn über ein undichtes Schwimmernadelventil und offen stehendes Einlassventil der Brennraum im UT voll Sprit läuft? Auf dem Weg zum nächsten Verdichtungs-OT passiert dann was? Die Kurbelgehäuseentlüftung hat damit sicher nix zu tun...

  • Oh Mann....

    Also, wenn das meine SR wäre, würde ich folgendes machen ohne groß nachzudenken:


    1. Zündkerze raus und EINMAL langsam durchtreten. Dann wäre jeder Sprit im Brennraum raus.

    2. Ölwechsel mit Filter. 2,5 l Öl und ein Zehner ist allemal billiger als eine Motorrevision.

    3. Benzinhahn und Vergaser überholen/sichten und mit ausgebautem Vergaser testen und einstellen (Schwimmerstand). Dann kann auch nix ins neue Öl fließen. Wenn alles Dicht ist, einbauen und Startversuch. Und wenn ich eh vorm Motor sitze, stelle ich die Ventile ein und sichte mal grob alles.


    Wenn sonst alles OK ist und die richtige Technik beim Kicken angewand wird, sollte der Bock Töne machen. Wenn nicht, stimmt was nicht. Eine Einzylinder anschieben ist was anderes als ein Vierender und die SR ist kein Käfer, den man auch alleine anschieben kann.


    Wer das nicht will oder der Meinung ist, es geht auch anders...Nur zu. Wir sind doch alle über 3 x 6 hier, oder?

  • Wenn die Kolbenringe im kalten Motor so dicht sich, dass sie das dünne Benzin nicht durchlassen, dann Gratulation.

  • Selbst im warmen Motor läuft Benzin einfach an den Ringen vorbei, denn die dichten ja erst unter Druck richtig ab. Ausser an den Ringstößen..

    Zum Anschieben der SR: Nur eine Frage der Technik. Ich musste mal auf dem Heimweg vom Sölktreffen meine vollbepackte XT500 mit 600ccm in jedem zweiten Dorf wegen sterbender Zündspule anschieben. Mühsam, nur in der Ebene oder bergab empfehlenswert, aber problemlos machbar. Auch den Renner hab ich gern mal angeschoben, ging einfacher wie kicken...

    Gruß

    Hans

  • Gestern kamen die Kit´s für Vergaser und Hahn, was inzwischen eingebaut ist. Vorab Ölschraube raus und siehe da, komplett voll mit Öl-Benzin- Gemisch. Inzwischen ist alles wieder verbaut , neues Öl drinn und meine Hoffnung war groß!!??

    Der Bock will weder per Kik, noch mit anschieben zu zweit. Nicht ein Mucks! Starterspray brachte auch nichts.

    So langsam fehlen mir die Ideen, prinzipiell habe ich alles getestet, was ihr geraten habt. Was mich besonders nervt, nach 25 Jahren Stillstand Vergaser reparieren lassen, zweimal 10m geschoben und die Kiste lief, mit altem Öl, alter Kerze, alte Filter etc.. Nach dem Problem mit dem übergelaufenen Benzin sind diverse Teile neu und es geht nichts mehr und er blockiert auch wieder. Wenn ich es richtig mitbekommen habe, erst wenn ich am Gas etwas drehe. Und das Blockieren gibt es erst seit dem Sprit-Überlauf, im alten Zustand ohne die Neuteile ließ sich das Teil problemlos ohne Blockade anschieben.

    Wenn euch noch was einfällt BITTE !

  • Tach.

    Ich würde folgende Vorgehensweise starten:
    1. Kommt ein Zündfunke? Wenn ja: weiter, wenn nein: prüfen und reparieren

    2. Ist die Kerze nach einigen misslungenen Versuchen nass? Wenn ja: gut, Sprit kommt; wenn nein: prüfen, Vergaser reparieren

    3. Ansaugstutzen sichtprüfen. Risse? Fehlt ne Schraube?

    3. Kompression vorhanden? Wenn ja: weiter, wenn nein: Warum nicht? Evtl. ist ein Popel am Auslass, das passiert machmal. Da muss man ganz oft latschen, bis der halbwegs weg ist.

    4. Den ganzen Bereich Vergaser und Zylinderkopf mit Bremsenreiniger vollsprühen und ankicken oder anschieben. Wenn sie jetzt kurz zündet, dann zieht sie irgendwo Nebenluft.

    5. Ventilspiel prüfen. Wenn die Ventile nicht richtig schließen, brennt da auch nichts.


    Das Teil muss einfach irgendwann angehen.

    Ich glaube jedem, der die Wahrheit sucht. Ich glaube keinem, der sie gefunden hat.

    (Tucholsky)

  • Bis auf die Ventile prüfen, habe ich ja schon alles getan und es würde mir nicht einleuchten, daß die Ventile sich durch Spritüberlauf verstellen!? Ansaugstutzen ist neu rein gekommen.

    Vor dem Überlauf ist sie ja gelaufen!!??

    Kann man beim Kicken was falsch machen??

    Zündung an- Chokehebel runter-OT suchen-kicken----------

    Funke vorhanden, Kerze nach einigem Kicken nass.

  • Schon mal mit einer neuen Zündkerze versucht, hat bei meiner bei der letzten Reanimation auch geholfen. Die alte Kerze war so gut wie neu und sie wollte aufs Verrecken nicht anspringen.

    Neue Kerze rein und sie lief auf den 3. Kick

  • ...durch die Bewegung hatte sich vermutlich der Schwimmer verklemmt und der Tank lief über beide Entlüftungsschläuche leer.

    Ich habe da erstmal ein Verständnisproblem, wo gibt es bei der SR zwei Entlüftungsschläuche ?


    Welcher Vergaser ist verbaut, ein VM34SS ? Bis hier habe ich nur was von Membranen gelesen.


    Wie ist der Vergaser bedüst und eingestellt ? Stimmt die Grundeinstellung von LLGRS (ca. 2 Umdrehungen raus) und Schieberöffnung bei Standgas (ca. 1mm) nicht ansatzweise, bekommst du die Karre nicht zum Leben erweckt.


    Kann man beim Kicken was falsch machen??

    Zündung an- Chokehebel runter-OT suchen-kicken----------

    Funke vorhanden, Kerze nach einigem Kicken nass.

    Den "Chokehebel runter" kann notwendig sein, evtl. reicht aber auch eine Zwischenstellung oder gar kein Choke. Aber im Grunde läuft es wieder auf die Vergasereinstellung raus.

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    bei Interesse einfach melden,
    bis denne
    :kn: Uwe :kn:
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    Die Nummer auf dem Glas (K31420) führt auch zu dieser Webseite, da gibt's das Glas im Dreierpack... ;)
  • Lusch

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    K31420 steht auf meinem drauf.
    Gruß

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