Hinterradlagerausbau mal anders

  • Hallo zusammen,


    ich hatte heute einige Mühe die Radlager aus dem Hinterrad auszubauen. Die Hülse zwischen den Lagern ließ sich bei meinem Rad nur minimal radial verschieben. Die kleine Stoßkante die dabei entstand reichte nicht aus, um das Lager raus zu treiben. Evtl. lag es auch daran, dass ich keinen Dorn mit einem ausreichend großen Durchmesser und guten Kante hatte. Meine Werkzeuge rutschten immer schon beim ersten Hammerschlag ab. Auch Warmmachen half nicht.


    Ich habe mir dann wie folgt geholfen. An dem Lager auf der Bremstrommelseite zunächst die Kunststoffdichtung rausgehebelt. Dann mit einem Schraubenzieher den Kugelkäfig über jeder Kugel einzeln aufgebrochen. Ging recht einfach. Material ist weich. Den Kugelkäfig mit kleinem Schraubenzieher axial ins Rad geschoben. Alle 8 Kugeln zusammengeschoben und den Innenring rausgenommen. Dann die Hülse mit dem Kugelkäfigrest rausgenommen. Die Hülse hat auf halber Länge einen Distanzring. Der hat die geringe radiale Verschieblichkeit zu verantworten. Dann von der Bremstrommelseite die beiden Lager auf der KBT-Seite rausgetrieben. Dann das Rad aufrecht hingestellt. 7 Kugeln in den noch im Rad verbliebenen Außenring des bremstrommelseitigen Lagers gelegt. Den Innenring eingesetzt. Die Kugeln mit kleinen Schraubenzieher über den Umfang verteilt und dann das Lager von der KBT-Seite aus rausgetrieben. Fertig.


    Kostet zwar das Lager, aber das soll ja sowieso erneuert werden.


    Gruß Klaus

    When in doubt do it. It's much easier to apologize than to get permission.

    Einmal editiert, zuletzt von levoni ()

  • Klasse Tipp, Klaus, genau so habe ich es jetzt auch bei beiden Rädern gemacht. :yl:


    Mit einem Dorn rutscht man ab, und selbst den guten Kukko-Abzieher habe ich nur einige Male durch die Kugellager gezogen, ohne dass die sich bewegt hätten; weder Heizplatte noch Kältespray haben geholfen (SR-Gussfelgen DOT 78 und 80 mit den ersten Lagern).

  • Heidenei,


    was für ein Aufwand !
    Kältespray und Heissluftfön tuns da normalerweise, wenn sinnig eingesetzt ...


    Gruß


    Joe

    Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen. Walter Röhrl

  • Zitat

    Original von Joe
    Heidenei,


    was für ein Aufwand !
    Kältespray und Heissluftfön tuns da normalerweise, wenn sinnig eingesetzt ...


    Sicher, dass du die vorhergehenden Beiträge verstanden hast?

  • Sichi !


    Die Uraltlager bei unseren SRs fallen einem meist schon fast entgegen, weil sie sich über die Jahre im Sitz gedreht haben ...


    Meine bescheidene Erfahrung ...


    Gruß nach MZ, wo ich auch ab und an rumtreibe


    Joe

    Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen. Walter Röhrl

    Einmal editiert, zuletzt von Joe ()



  • ...die Erfahrung hab ich auch gemacht. :sh:

  • ... es gibt doch diese netten Innenabzieher :D ..., reinstecken in das Lager, aufspreitzen, oben am Gegenhalter drehen und raus ist das Lager – ohne verkanten oder Riefen oder ... ach – weiß ich was ...

    Bis die Tage – und immer eine Handbreit Asphalt unter den Rädern...


    kickthekicker
    von der SR 500 ECKE

  • @ kickthekicker :


    Mööönsch, Du hassas nich verstanden :
    Da muss möglichst viel kaputtgehämmert werden, das ist der Sinn beim Lagerausbau ! :D


    Gruß


    Joe

    Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen. Walter Röhrl

  • Innenlagerauszieher sind schon etwas feines (mein Kumpel hat solche Dinger, die ich mir bei Bedarf ausleihe), - nur leider sind die ziemlich teuer (weshalb ich keine eigenen habe).

  • Einfach einen Meissel statt eines Dorns nehmen, die haben die entsprechende Kante und rutschen nicht ab.. (meine Erfahrung)

    Gruss,
    Mika
    ________________________________________


    Sprachkurs Deutsch: "was ist das für ein Fall: "Du hättest nie geboren werden sollen" ?
    Antwort: "Präservativ Defekt" :D

  • Zitat

    Original von Hetzer
    Innenlagerauszieher sind schon etwas feines (mein Kumpel hat solche Dinger, die ich mir bei Bedarf ausleihe), - nur leider sind die ziemlich teuer (weshalb ich keine eigenen habe).


    Moin,


    so ein Innenlagerauszieher ist wirklich was feines. Aber geht das damit überhaupt bei den Radlagern? Da stört doch die Hülse. Oder hab ich die Funktionsweise des Innenlagerausziehers nicht verstanden?


    Greetings,


    Dirk


  • Die Lager haben eine leichte Fase, der Innenauszieher hat sehr feine Ränder die dort angreifen, außerdem macht er sich so breit im Lager, daß er darin festklemmt.
    Das ist ein Werkzeug für eine IG oder Stammtisch, was gut bei Bedarf reihum gegeben werden kann.

    Bis die Tage – und immer eine Handbreit Asphalt unter den Rädern...


    kickthekicker
    von der SR 500 ECKE

  • Für die Radlager nehm ich immer ein stabiles Stück Rohr (ein wenig kleiner als der Achsdurchmesser), damit erhöht man die Auflagefläche und kann die Lager meist ganz einfach austreiben.
    Gruss, Fabi

  • Ich habe das eine Ende meines Hazet - Schiebegriffs aus dem Nusskasten auf einer Seite etwas schräg angeschliffen. Die Kante rutscht auch nicht mehr ab.


    Andreas

    ride hard or stay home __________ . Party der IG Kassel voraussichtlich Anfang September22 auf neuem Platz im Solling

  • Die vorgeschlagene Methode ist im Falle des Falles sicher brauchbar und gut zu wissen. Aber ich würds irgendwie vermeiden wollen wenns nicht sein muss.
    Mit Kältespray und Heißluft hab ich persönlich noch alles geschafft, wenn nicht würd ich eben den Abzieher nehmen


    Gruß

  • Guten Abend,


    ich hatte auch mal ein ähnliches Problem mit den Radlagern. Ich wollte sie vorne und hinten wechseln. Habe gedacht, das geht bestimmt so einfach wie bei meiner Schwalbe, aber das war weit gefehlt. Ich habe erstmal einen ganzen Nachmittag versucht die Dinger durch verschieben der Hülse rausschlagen. Das hat aber einfach nicht geklappt.


    Am nächsten Tag hat mein Vater auch solche tollen Lagerauszieger und Kältespray von der Arbeit mitgebracht. Kalt und warm gemacht, reingesteckt, aufgespreizt, Auszieher angesetzt, angefangen zu drehen, und dann habe ich mich gefreut, dass sich da was bewegt.


    Allerdings ist dabei nur der bescheuerte Auszieher abgerutscht. Ich habe es noch drei mal versucht, und dann erstmal wieder sein gelassen.


    Schlussendlich habe ich die Innenringe der Lager mit dem Dremel schräg durchgeschnitten, konnte sie dann samt Kugeln herausnehmen. Dann die Hülse raus und das andere Lager rausgeschlagen. Das ganze am Vorder- und am Hinterrad.


    Das hat dann einen Sonntag Nachmittag in Anspruch genommen, aber die Lager waren ohne Schaden am Rad oder der Hülse raus.


    Das sollte allerdings sicher die letzte Möglichkeit beim Radlagerwechsel darstellen. Ich versichere es hat keinen Spaß gemacht!


    Gruß


    Philipp

  • Wenn´s mit Gewalt nicht ging war´s zuwenig! :sm:
    Gruß, Fabi

  • Zitat

    Original von Phips


    Schlussendlich habe ich die Innenringe der Lager mit dem Dremel schräg durchgeschnitten, konnte sie dann samt Kugeln herausnehmen.


    Da ist meine Methode aber deutlich einfacher und schneller und benötigt nur einfaches Werkzeug.

    When in doubt do it. It's much easier to apologize than to get permission.

  • Kinnings,


    nochmal zum Mitschreiben :
    Kältespray und Heissluftpistole, ansonsten und / oder Abzieher, Ihr müsst da nix gewaltsam rausprügeln ... tstststs ...


    Joe

    Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen. Walter Röhrl

    Einmal editiert, zuletzt von Joe ()

Letzte Aktivitäten

  • robhopf1

    Hat eine Antwort im Thema Lima Gehäusehäfte undicht verfasst.
    Beitrag
    Tip für Fräserlose: mit nem Schraubenzieher als Meissel (soll man nicht aber dafür hat man ja mehrere) und ein paar feinen wohldosierten Hammerschlägen kann man diese Angüsse auch zum Wegplatzen bringen. Danach wie beschrieben
  • robhopf1

    Hat eine Antwort im Thema SR springt plötzlich nicht mehr an verfasst.
    Beitrag
    Kerze nicht wegschmeissen, mit ner Lötlampe ausbrennen dann funktioniert die wieder
  • robhopf1

    Beitrag
    also ich sehe auf dm esten Foto mindestens 5mm Spiel zwischen Kipphebel und Ventil oder vielleicht Fotos verwechselt?
  • Hi Thomas,
    Die Ventillänge ist korrekt. Um und bei 102mm.
    Ich fahre Autoventile mit 103.5mm Länge und das ohne Probleme bei Nockenhub 12mm.
    Da ist bei Dir etwas komisch, glaube ich.
    Vielleicht kann ich mal draufschauen, sind ja nur 5km bis zu Dir.

    Gruß, XTheo
  • SR500ThB

    Beitrag
    […]

    Du bist mir sehr herzlich willkommen! Ich gebe Dir die Adresse mal per p.m.
  • SR500ThB

    Beitrag
    So, vor "Morgen", es ließ mir keine Ruhe.
    Hier haben wir das kritische Detail:

    Die Einstell-Schraube ist komplett lose, der Kipphebel wird durch den Teller der Ventilfedern zum Anschlag angehoben, er hat also kein Spiel mehr (weder rauf noch runter), der…
  • XTheo

    Beitrag
    Hi Thomas,
    Die Ventillänge ist korrekt. Um und bei 102mm.
    Ich fahre Autoventile mit 103.5mm Länge und das ohne Probleme bei Nockenhub 12mm.
    Da ist bei Dir etwas komisch, glaube ich.
    Vielleicht kann ich mal draufschauen, sind ja nur 5km bis zu Dir.

    Gruß, XTheo
  • schraubin

    Hat eine Antwort im Thema SR springt plötzlich nicht mehr an verfasst.
    Beitrag
    Jap gerade eben. Jetzt läuft sie!
    Die Zündkerze war ein halbes jahr alt und das Motorrad ist damit vlt 5 Mal gelaufen. Da bin ich echt nicht drauf gekommen, dass die jetzt kaputt sein könnte. Manchmal ist es wirklich zu einfach.
    Danke für eure hilfe :)
  • mhf100

    Reaktion (Beitrag)
    Hallo Leute,

    weil es immer mal wieder Nachfragen zu dem Thema gibt...

    Für eine Reparatur hat sich nachfolgende Vorgehensweise seit vielen Jahren dauerhaft bewährt. Diese lässt sich auf der Werkbank aber auch ohne Ausbau des Motors vornehmen.

    Zuerst einmal…
  • SR400

    Reaktion (Beitrag)
    Hallo Leute,

    weil es immer mal wieder Nachfragen zu dem Thema gibt...

    Für eine Reparatur hat sich nachfolgende Vorgehensweise seit vielen Jahren dauerhaft bewährt. Diese lässt sich auf der Werkbank aber auch ohne Ausbau des Motors vornehmen.

    Zuerst einmal…

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