Hallo Gemeinde,
auch wenn derzeit die Fehlschliffnocke das Maß der HiHa- Dinge ist, will ich an dieser Stelle nach sechs Jahren Lima- Zwangspause mal meine Erfahrungen mit der Drehmo Nocke updaten. Da ich irgendwie keinen Beitrag mehr in dem alten Thread verfassen kann, mache ich hier was neues auf. Meine wesentlichen Beiträge aus diesem werden hier zuerst noch mal als Kopie aufgelistet. Danach folgt der aktuelle Bericht. Theo hatte auch was verfasst. Vielleicht mag er das auch noch mal hierher kopieren. Ich will sein "Urheberrecht" nicht verletzen...
Eingebautim Sommer 2008 bei km 48.850...
Erster Bericht vom 30.10.2008:
moin,
nachdem das Thema nun wieder hochgekommen ist, hab ich mit Hans Rücksprache gehalten und werde mal versuchen möglichst sachlich meine Eindrücke nach 1650 km mit der neuen HiHa Dremonocke zu beschreiben.
Ich habe das Teil unter der fachlichen Anleitung und mit Hilfe von XTheo im Spätsommer in einen meiner Motore eingebaut. Weiterhin habe ich die Einlaufratschläge von Hans, so gut es bei der Hitze ging, beachtet. Eine Woche vor dem Treffen in Lübeck lief die Maschine. Ich glaube, es war die erste auf der Welt mit dieser Nocke. Das weiß Hans aber besser. Folgende Konfiguration fahre ich:
- 500cm³
- neuer Nullmaßkolben mit neuen Ringen
- ungehonter aber vermessener Gebrauchtzylinder
- Blechkopfdichtung von KEDO
- unbearbeitete Kanäle
- Serienventile
- Seriennockenwellenrad mit Seriensteuerzeiten
- Serienvergaser mit Serienbedüsung
- Serienluftfilterkasten 48T mit K&N Tauschfilter
- gebrauchte, touchierte und passend geschliffene 48T Rocker
- KEDO Ventilspieleinstellschrauben
- NUR DIE ÄUSSEREN Ventilfedern mit Alutops von KEDO
- KEDO Powerkrümmer
- Drehmomentdüse von KEDO
- leicht aufgebohrter EGU- Topf
- günstiges Synth SR 4T 5W-40 Vollsynthetiköl von Matthies
- Superbenzin
Hab ich was vergessen Theo???
Ich weiß, dass die Krümmer- Endtopf- Konfiguration nicht die Beste ist, aber das meiste hatte ich halt noch liegen.
Die einzelnen Ventilfedern sind ein Experiment. Es geht darum, die Last auf die Kipphebel und den gesamten Ventiltrieb so niedrig wie möglich zu halten.
Die erste Probefahrt hat mich an einem warmen Sommerabend gleich nach Kiel geführt. Da bin ich denn ein bisschen durch die Stadt geheizt. Von Ampel zu Ampel und so. Und subjektiv hat wirklich jeder mir hinterhergeschielt. Also macht die Nocke schon mal sehr dicke Eier!!!
Die erste große Tour hat Theo und mich dann zum Ostseetreffen ohne Ostsee geführt. War schon sehr nett mit zwei leicht getunteten SR´s über Land zu fahren. Da ich schon die fünfhundert voll hatte, hab ich meinen Ventiltrieb auf dieser Tour Schritt für Schritt belastet bis dann kurz mal 7000 beim Beschleunigen im dritten Gang auf der Uhr standen. Hält!
Die Nocke macht meine SR in den Gängen ab 3000/min sehr drehfreudig. Und sie dreht mit Nachdruck. Der Motorlauf ist etwas ruppiger als Serie und erinnert an Benellis alte Tornado. Die Kraftentfaltung ist ducatiesk, wenn auch die Leistung nicht mit einer Desmo SS vergleichbar ist. Im letzten Gang kommt die Maschine nicht so recht auf Topspeed. Das war bei dem Auspuff und Krümmer aber schon vorher ein Manko und ist definitiv nicht auf die Welle zurückzuführen. Außerdem bin ich auch ganz schön schwer. Dennoch konnte ich etwas länger übersetzen, 17/44 glaube ich...
Das Motorrad springt ausgezeichnet an, und der Auspuffklang erinnert sehr stark an Speedwaymaschinen. Der Verbrauch ist recht niedrig. Ich bin noch nie über 5 Liter gekommen.
Einmal ist mir ein Oxenauge rausgeschüttelt. Gottseidank war aber ein Kabel dran. Dafür sind die also...
Ich halt mich jetzt lieber zurück, kann aber sagen, dass diese Nocke Spass macht und ich sie auch in andere Motoren einbauen werde.
Vorgestern war ich beim TÜV und freue mich schon, im Winter die 4000 km voll zu machen. Zurzeit fahre ich schön brav täglich zur Arbeit, und diese Maschine ist absolut meine erste Wahl. Eine Zerlegung bezüglich Verschleißspuren ist erstmal nicht angedacht. Ich will faaaan. Dass die Teile höher belastet werden als die Serienteile ist wohl jedem klar.
Fragen?
ein begeisterter
Testonalin
P.S. Es wäre für alle Interessierten am besten, wenn dieser Fred nicht so zersabbelt werden würde.
Zweiter Bericht vom 23.04.2009:
Moin,
da ich den winter über aus gesundheitlichen gründen nicht so häufig mit dem rad zur arbeit fahren konnte wie gewünscht, bin ich jetzt endlich wieder aktiv mit der hiha- drehmonocke unterwegs.
nach mittlerweile 2500 km lässt sich immer noch nichts schlechtes sagen. die maschine springt ausgesprochen gut an, wird schnell warm, verbraucht erfreulich wenig und wird nie zu heiß. faktisch bin ich bei dieser doch schon warmen witterung über land noch nicht über 80° gekommen, obwohl mein rahmenvorderrohr noch immer von heizungsrohrisolierung umschlossen ist.
lediglich das klappern der ventile ist etwas ausgeprägter als bei der seriennocke. das bleibt bei diesem profil aber nicht aus. nachgestellt habe ich bei 2300km, aber nur unwesentlich.
vielleicht mache ich demnächst mal einen ölwechsel. demontage wegen besichtigung der teile ist nach wie vor nicht vorgesehen.
auch die einzelnen ventilfedern machen ihre sache gut.
ich bin glücklich!
testonalin
noch eine anmerkung:
nachdem ich im sommer tatsächlich mal die drehzahlgrenze einigermaßen ausgelotet habe (7000 beim beschleunigen), bewege ich mich nun so zwischen 2700 und 5000. schöne dauerdrehzahl im fünften ist um die 4000. da liegen ca. 100 knoten an. das reicht mir meistens auf strecke.