Bremsscheibe abdrehen ?

  • Hallo in die Runde


    Meine Frontbremse verzögert nicht mehr gleichmäßig. Stärke der Scheibe ist eigendlich ok, eingelaufen ist sie auch nicht. Bis auf Scheibe und Beläge hab ich schon alles gemacht, kann also eigendlich nur noch daran liegen. Hat einer von euch schon mal ´ne Scheibe abgedreht um den Neukauf :ko: zu umgehen ???


    Grüße
    messagetob

    Geschwindigkeit ist Teufelswerk und Hexerei

  • Ich hab mal welche Überschliffen, ich halte das für einfacher als überdrehen, allerdings wahren die Plan und hatten nicht so nen Kegel in der Mitte wie die SR-Scheiben.
    Grüße

  • Äh, da frage ich mich mal mit meinem gefährlichen Halbwissen nach: Geht das überhaupt? Haben die Dinger nicht normalerweise extra einen minimalen seitlichen Schlag um die Bremsbeläge nach loslassen des Bremshebels zurückzustellen? Würden beim einfachen abdrehen die Bremsscheibe nicht Plan werden und die Beläge damit immer leicht an der Scheibe reiben, d.h. permanente leichte Bremswirkung und höherer Verschleiß?

  • Zitat

    Original von horst.schlemmer
    Äh, da frage ich mich mal mit meinem gefährlichen Halbwissen nach: Geht das überhaupt? Haben die Dinger nicht normalerweise extra einen minimalen seitlichen Schlag um die Bremsbeläge nach loslassen des Bremshebels zurückzustellen? Würden beim einfachen abdrehen die Bremsscheibe nicht Plan werden und die Beläge damit immer leicht an der Scheibe reiben, d.h. permanente leichte Bremswirkung und höherer Verschleiß?




    Hi!


    Da liegst Du leider falsch, die Scheiben sind natürlich werksseitig völlig plan (na ja, soweit es der Fertigungsaufwand halt hergiebt), das ist bei jeder Bremsanlage so!


    Die Rückstellung der Kolben erfolgt hauptsächlich durch die Rechteckdichtringeringe, wobei die Kolben ja gar nicht bis in ihre Endlage zurückgestellt werden (wozu auch), sondern nur der Bremsdruck wegfällt und der Kolben minimal zurückkommt.
    Irgenwie hast Du schon recht, bei ner Scheibenbremse "schleifen" die Beläge immer ganz, ganz, ganz leicht. (erst wenn die Kolben schwergängig sind, oder klemmen schleifts richtig).


    Man kann Scheiben schon schleifen, nur setzt das wohl wegen der geschüsselten SR Scheibe einen ziehmlichen Maschinenpark voraus.
    Die Frage ist halt immer, ob man nach dem Freischleifen einer verzogenen Scheibe (also bis die ganze Fläche wieder trägt) nicht schon unter der Verschleißgrenze für die Dicke angelangt ist.

  • Moin,
    erst mal danke. Werde jetzt mal die Metallberabeiter der Umgebung abtelefonieren und hören was die sagen.
    Grüße
    messagetob

    Geschwindigkeit ist Teufelswerk und Hexerei

  • Original von horst.schlemmer
    Äh, da frage ich mich mal mit meinem gefährlichen Halbwissen nach: Geht das überhaupt? Haben die Dinger nicht normalerweise extra einen minimalen seitlichen Schlag um die Bremsbeläge nach loslassen des Bremshebels zurückzustellen? Würden beim einfachen abdrehen die Bremsscheibe nicht Plan werden und die Beläge damit immer leicht an der Scheibe reiben, d.h. permanente leichte Bremswirkung und höherer Verschleiß?


    Da bei Belastung sich alle Teile ein wenig verbiegen, brauchen die Scheiben keinen Schlag, nach längerem nichtbremsen wird man feststellen, daß zwischen Belag und Scheibe ein winziger Spalt zu sehen ist.....


    wobei die Kolben ja gar nicht bis in ihre Endlage zurückgestellt werden (wozu auch), sondern nur der Bremsdruck wegfällt und der Kolben minimal zurückkommt.
    Er DARF auch garnicht in die Endstellung zurück, man stelle sich vor, wieviel man pumpen muss, bevor die Wirkung einsetzt !!!


    Man kann Scheiben schon schleifen, nur setzt das wohl wegen der geschüsselten SR Scheibe einen ziehmlichen Maschinenpark voraus.
    Ein Schraubstock und eine Flex reichen:
    Das Rad mit seiner Achse in einen Schraubstock einspannen, in Drehung versetzten, und vorsichtig und gleichmässig (!!!) mit einer Fächerscheibe schleifen und das Rad damit gleichzeitig dabei in Drehung halten.
    Zum Schleifen der Rückseite die Scheibe umdrehen.......


    Ich würde das allerding nur jemandem raten, der schon mal eine Flex in der Hand gehalten hat !!!!!
    Und wenn die Scheibe tatsächlich einen Schlag hat, dann würde ich die Sache auch vergessen !


    Edit: Schreibselfähler (warscheinlich nicht alle)

    Eintopf, ich liebe es.........

    Einmal editiert, zuletzt von barnix ()

  • tja, das mit der Scheibe bearbeiten hab ich auch schon mal durch:


    1. Abdrehn ... ich hab keine schlechten Kontakte was mechanische Bearbeitung betrifft, aber das Abdrehn hat mir hier in A jeder verweigert ... entweder hätte die Maschinerie massiv umgebaut werden müssen wegen des großen Durchmessers (Maschinenstunden ...) oder das Ergebnis war fraglich bei dem Durchmesser - kann gut gehn, muss aber nicht unbedingt ...


    2. das mit Flex vergiss mal ganz schnell wieder - das wird nixs - kann besser werden, aber kann auch schlechter werden. Bei mir ists schlechter geworden ... wenn du eine Scheibe übrig hast zum Probieren, dann machs sonst Finger weg - nixs gut


    3. kannst die Scheibe zu Twinns Inn Wolfgang Hahn schicken, der macht das im Austausch (geh mal googeln ...)


    4. oder Kauf dir in der Bucht was günstiges ... mit der Gefahr, dass du wieder eine Scheibe fischst, die nicht 100prozent sein könnte


    Nur so meine Meinung


    :D

    Schöne Grüße aus Upper Austria


    Thomas
    GTJM

  • Also das abdrehen von dem Bund außen (wenn die Scheibe schon leicht verschlissen ist) geht. Das wurde mir glaubhaft nahegebracht....
    Wenn die Scheibe noch dick genug is.....

  • Mir der SR-Scheibe geht das Drehen, wenngleich mehr schlecht als Recht, es neigt zum Klingeln und ergibt damit Rattermarken. Was gescheites ist das nicht. Rundschleifmaschine ist besser, wird auch gelegentlich gemacht, besonders von Rennfahrern.


    Die Mär von der "Scheibe mit Schlag" zum Kolben zurückstellen hört man immer wieder. Das ist aber Humbug, bei hoher Geschwindigkeit würde selbst ein nur leichter Schlag das Bremsen ziemlich schiwerig machen. Bei schwimmenden Scheiben wär der Schlag eh hinfällig.


    Die Flex ist was für rostige Auto-Graugussscheiben. Eine vernünftige Präzision wie man sie an der Mopedscheibe braucht, kriegt man damit nicht hin. Allenfalls den überstehenden Rand kann man damit wegschleifen, mehr nicht.


    Gruß
    Hans

  • Bremsscheiben abdrehen ist so ein Ding.
    Hab ich einfach mal wissen wollen und bei meinem Ford Escort vorne gemacht, nachdem trotz frischem TÜV auf der Urlaubsfahrt nach ca. 600 km komplett weg waren. Bin damals davon ausgegangen das der TÜV die Mindestbelagstärke prüft - in meinem Fall ein Irrtum. Die Scheiben waren eigentlich noch gut aber total riefig und damit hin.


    Abdrehen ist aber sehr schwierig und zeitaufwändig ohne Seitenschlag hinzubekommen. Waren aber beim Escort Graugußscheiben und eine große Sauerei. Nach ca. 500km einfahren / einschleifen laufen diese auch wieder ohne spürbaren Seitenschlag = OK.


    Die Bremsscheiben der SR sind für meine Drehbank leider 20mm zu groß. Präziser als Drehen sollte aber das Schliefen funktionieren.


    Meines Erachtens ist die notwendige Präzision bei der SR erheblich größer als bei den kleineren Autoscheiben. Vorallem schleift sich da fast nichts ein und das Rückeln beim Anbremsen zur roten Ampeln nervt auf Dauer schon sehr.


    Mein Tip geh wie oben vorgeschlagen zum Profi oder Kauf auf Verdacht eine gute Gebrauchte.


    Gruss
    Oliver

  • Ein ehemaliger Kollege von mir war ein "wahrer Meister an der Drehbank" ;)
    Dem hatte ich vor ca. 15 Jahren mal die SR-Scheibe meiner "Ex" (im doppelten Sinne des Wortes) zum Überdrehen anvertraut.
    Und muss sagen: es scheint zu gehen, denn die Riefen und überstehenden Ränder waren weg. und gebremst hat die kleine wie "neu".
    Nur fragt mich bitte nicht, wie er´s gemacht hatte (mit dem Aufspannen).


    Bei einer anderen Scheibe hatte ich es mir mal so richtig gegeben.
    Mittels provisorischer Spannvorrichtung horizontal (also wie ´n Schallplattenteller) im Schraubstock vor mir eingespannt und mit einem Schleifklotz, Schmirgelleinen und viel Geduld und Spucke von Hand im "Kreuzschliff" so gut es ging plan geschmirgelt.
    Auch hierbei war ein befriedigendes Ergebnis zu erzielen. Allerdings wie gesagt eine Schweinearbeit...mit ständiger Zwischenkontrolle auf Planheit auf ´ner dicken Glasplatte.
    Letztgenannte Aktion würde ich mir heutzutage offengestanden wohl nicht mehr geben wollen.

  • Zitat

    Original von messagetob
    Hallo in die Runde


    Meine Frontbremse verzögert nicht mehr gleichmäßig. Stärke der Scheibe ist eigendlich ok, eingelaufen ist sie auch nicht. Bis auf Scheibe und Beläge hab ich schon alles gemacht, kann also eigendlich nur noch daran liegen. Hat einer von euch schon mal ´ne Scheibe abgedreht um den Neukauf :ko: zu umgehen ???


    Grüße
    messagetob


    Deiner Beschreibung nach zu urteilen, ist die Scheibe verzogen. Evtl. zu heiß geworden. Das wird dir keine seriöse Werkstatt drehen. Da kommt man nähmlich schnell unter die Verschleißgrenze.
    Gruß
    B.

  • Ich kann das nicht rauslesen. Da steht nix davon dass der Hebel beim Bremsen pumpt (was er tun würde wenn die Scheibe verzogen wäre).


    Das einfachste wäre mal, die Scheibe und Beläge gründlich mit Bremsenreiniger zu säubern, und falls das geholfen hat, mal nach den Gabeldichtringen zu sehen ...


    Gryße!
    Andreas, der motorang

    der liebe gott will nicht, dass aluminium glänzt (kohai) * Bucheli-Projekt, Forums-Einsteigerwissen, Sölkpasstreffen > motorang.com/sr500

    Einmal editiert, zuletzt von motorang ()

  • Also ich hab mal eine Scheibe abdrehen lassen.
    Hat damals 50 Märker gekostet und die Scheibe tut heute noch Dienst.


    Gruß


    Thomas

  • Also:
    PKW Bremsscheiben sind bzgl. Planschlag und Dickenfehler um Etliches besser, als Motorradbremsscheiben. Allein die schwimmende Bauform mit den wahrscheinlichen Planschlägen deutet das schon an. Ein geringer Dickenfehler, auch wenn er sich durch Streichelverschleiß aus einem Schlag von 50my gebildet hat, führt bei PKWs zu spürbarem Bremsenrubbeln. Das wird selbst im Schönheitsfehlerbereich vom Kunden beanstandet und führt zum Tausch der Scheiben. Witzig dabei ist der Umstand, daß dies häufig bei übervorsichtiger langsamer Autobahnfahrt ohne Bremsanteile auftritt (Rentnerfahrweise). Würde so eine Bremse heftiger eingesetzt verschwindet der Dickenfehler sogar wieder. Das erklärt, warum die Motorradbremse hier wurstiger in Schlag und Dickenfehler sein darf.
    Was komplett Anderes ist die thermische Überlast, die Tellern und Risse hinterläßt. Eine derartig mißhandelte Bremsscheibe ist irreversibel geschädigt und gehört auf den Schrott. Der Blick auf Beläge und Gummiteile ist dabei oft nicht umsonst.!!!
    Zur SR Scheibe:
    Diese ist mit ihrer Dicke üppig dimensioniert. Wenn sie 1mm dünner wäre litte die Wärmekapazität zwar, bei der Stabilität wäre mir nicht bange.( Die Löcherbohrer knabbern hier übrigens auch). Die Beläge würden auch noch nicht aus den Schächten fallen.
    Insoweit wäre bei kleinen vorliegenden Formfehlern Überdrehen bei vorhandener Infrastruktur machbar. Sogar das in Situ Überschleifen mit dem Schleifblatt auf der Flex bei drehendem Rad ist ein Weg, der aber im übelsten Fall nichts bringt. (es rubbelt dann halt bald wieder)
    Oft ist Gabelöl über verschlissene Dichtringe , welches unbemerkt den Weg in die Bremse findet schuld am schlechten Bremsverhalten. Tausch der Beläge ist unvermeidlich.
    Verrottete Kolben, im HBZ und in der Zange verkneif ich mir mal....das ist dann ein anderes weites Kapitel der SR...
    Regards
    Rei97

  • Hi,


    bei diesem Thema sollten wir meiner Meinung nach auch nicht vergessen zu klären, ob wir von den geschlossenen 2J4 oder den geschlitzten 48T Bremsscheiben reden, Ich habe mehrfach erlebt, dass die zugekaufte rechte Schlitz-Scheibe im ausgebautem Zusatand absolut plan war, sich dann im eingebautem Zustand nach einigen härteren Bremsmanövern verzog. Das ließ sich durch lösen und neu befestigen der Scheibe beliebig oft wiederholen. Sie hatten jeweils eine Dicke von ca. 4,7 mm. Irgendwann bin ich entnervt auf geschlossene Scheiben umgestiegen. Ich persönlich würde Abdrehversuche maximal bei den geschlossenen Scheiben probieren...

  • Also:
    Das fehlkonstruierte Stilistikgelumpe der 48T käme mir eh nicht an die Nabe.
    Regards
    Rei97

  • Zitat

    Original von messagetob
    Hallo in die Runde


    Meine Frontbremse verzögert nicht mehr gleichmäßig. Stärke der Scheibe ist eigendlich ok, eingelaufen ist sie auch nicht. Bis auf Scheibe und Beläge hab ich schon alles gemacht, kann also eigendlich nur noch daran liegen. Hat einer von euch schon mal ´ne Scheibe abgedreht um den Neukauf :ko: zu umgehen ???


    Grüße
    messagetob


    Nun hast du also eine neue Scheibe montiert. (Thread: Vorderrad zentrieren)
    Erzähl uns doch mal was an der alten verkehrt war.
    Nur damit man hier auch was dazulernt.
    Danke und Gruß
    B.

  • Hi nochmal,


    was mir gerade durch den Kopf geht. Mir ist schon mehrfach aufgefallen, dass verhältnismäßig weit abgefahrene Bremsbeläge wesentlich sensibler auf verzogene Bremsscheiben reagieren als frische. Sollten Deine Beläge also schon etwas älter sein, könnte es auch helfen, frische Beläge zu montieren...


    Grüße,
    Oliver


    PS. eine Begründung hierfür kenne ich übrigens nicht, also: "Feuer frei"

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